Baisingen Friedhof 154.jpg (62551 Byte)  Segnende Hände der Kohanim auf einem Grabstein in Baisingen


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Würzburg (Unterfranken)
Texte/Berichte zur jüdischen Geschichte der Stadt 
im 19./20. Jahrhundert (bis nach 1933)  
    
Hier: Berichte zu einzelnen Personen aus der jüdischen Gemeinde 

Die nachstehend wiedergegebenen Texte mit Beiträgen zur jüdischen Geschichte in Würzburg wurden in jüdischen Periodika gefunden. 
Bei Gelegenheit werden weitere Texte eingestellt.      
   
Hinweis: die Texte auf dieser Seite müssen noch teilweise abgeschrieben beziehungsweise mit Anmerkungen versehen werden, können jedoch durch Anklicken der Textabbildung bereits gelesen werden. 
   
Die Anmerkungen zu den einzelnen Personen beziehen weitere Informationen ein aus:  
-  Reiner Strätz: Biographisches Handbuch Würzburger Juden 1900-1945. 2 Teilbände. Würzburg 1989 (Veröffentlichungen des Stadtarchivs Würzburg Band 4, I-II. Hrsg. von Ulrich Wagner).  Abgekürzt: Strätz.
   
Auf dieser Seite stehen keine Texte zu den Rabbinern, Lehrern und anderen Kultusbeamten der Gemeinde, siehe hierzu die Seiten   
Zur Geschichte des Rabbinates in Würzburg   
Zur Geschichte der Lehrer und der anderen Kultusbeamten sowie des Schulwesens  
    
    
    
  Übersicht:   

bulletBerichte zu einzelnen Personen aus der jüdischen Gemeinde       
-  Anzeige des Goldstickers Leopold Behr (1873)  
-  Verurteilung des Raubmörders der Glaser'schen Eheleute (1879)  
-  Zum Tod von Rosine Wolfing (1885)   
-  Zum Tod von Hofbankier Joseph Freiherr von Hirsch auf Gereuth (geb. in Würzburg, gest. 1886 in München)  
Zum Tod des königlichen Advokaten Dr. Ohlesheimer (1886)      
-  Zum Tod von Simon Emanuel Oppenheimer (1886)   
-  Zum Tod von Rifka Adler (1891)   
-  Goldene Hochzeit von Samuel Adler und seiner Frau (1891)   
-  Zum Tod von Rabbi Wolf Maier (1892)  
Bankier Heim wird zum Kommerzienrat ernannt, Rechtsanwälte Dr. Otto Stern und Dr. Freudental zu Justizräten (1901)   
Zum Tod von Fanny Oppenheimer und von Sophie Oppenheimer geb. Cramer (1901)  
Zum Tod von Leopold Oster, Verwalter des israelitischen Kranken- und Pfründnerhauses (1902)       
-  Zum Tod von Dr. Herz Bamberger (1902) 
Zum Tod des Kriegsveteranen Raphael Fried (1903)      
-  Zum Tod von Levy Forchheimer (1903)   
-  Einweihung der neuen Torarolle des Weinhändlers Philipp Wolf (1903) 
Zum Tod der Rabbinerwitwe Jette Feuchtwang geb. Kohn und ihre Beisetzung im jüdischen Friedhof Würzburg (1904) 
A
uszeichnung einer Arbeit des Würzburger Medizinstudenten David Grünbaum aus Nürnberg (1904)   
Ernennung von Amtsrichter Einstein zum zweiten Staatsanwalt in Würzburg (1906)  
B
aroness Pauline von Hirsch auf Gereuth wurde beigesetzt (1907)  
Z
um Tod von Elka Oppenheimer geb. Nußbaum (1907)     
-  Zum Tod von Ludwig Stettenheimer (1911)  
Beisetzung des tödlich verunglückten Ludwig Stettenheimer (1911)   
-  Zum Tod des Arztes Dr. Leo Oppenheimer (1912) 
Handelsrichter Hermann Reiß wurde zum Kommerzienrat ernannt (1913)   
-  Zum Tod des Sofer und Buchhändlers Isac Weißbart (1913)  
Z
um Tod der Schriftstellerin Dr. Susanna Rubinstein (1914)   
-  Justizrat Dr. Otto Stern wird ausgezeichnet (1914)  
Zusätzliches Dokument zu Rechtsanwalt/Justizrat Dr. Otto Stern (1901)  
E
manuel Goldschmidt aus Würzburg ist einer der ältesten Kriegsteilnehmer (1914   
-  Rechtspraktikant / Feldlazarett-Inspektor Dr. Martin Marx wird ausgezeichnet (1915)  
-  Zum Tod von Samuel Kohn (1920)    
-  75. Geburtstag von Sara Forchheimer geb. Oppenheimer (1920)   
-  Zum Tod von Sara Forchheimer geb. Oppenheimer (1922)  
-  Zum Tod von Dr. Gustav Tachauer und seine Beisetzung in Höchberg (1923)   
-  Zum Tod von Gemeindevorsteher Meier Oppenheimer (1924)    
-  Zum Tod von Jakob Berney (1925)  
-  Traueranzeige für Moritz Saalheimer (1928)  
Todesanzeige für Julius Baumgarten (1928)   
-  Zum Tod von R. David Ansbacher (1928) 
Beisetzung von Prof. Dr. Emil Hilb in seiner Heimatstadt Stuttgart (1929)   
V
erlobungsanzeige von Paula Lewinsky und Markus Max Seckbach (1930) 
Zum Tod von Hermann Engel (1930)  
Zum Tod von Rosel Lesser geb. Sohn (1930)    
-  99. Geburtstag von Fanny Lüneburger (1930)  
-  Zum Tod von Fanny Lüneburger an ihrem 100. Geburtstag (1931)   
-  Zum 60. Geburtstag von Benno Seckbach (1931)  
-  Zum Tod der Pädagogin Ida Ottensooser (1932) 
80. Geburtstag von Clara Ullmann geb. Ifri (1933)   
Verlobungs- und Hochzeitsanzeige von Mariechen Bamberger und Milton Blüthe (1934)  
Verlobungsanzeige von Else Schmid und Studienrat Hermann Mandelbaum (1934)    
Verlobungsanzeige von Berta Norden und Studienrat Benno Hirnheimer (1934)  
Hochzeitsanzeige von Bezirksrabbiner Dr. Selig Auerbach und Hilde geb. Fromm (1934) 
Verlobungsanzeige von Stefi Neumann und Dr. Ferdinand Lebermann (1934) 
Verlobungsanzeige von Bella Kohn und Zahnarzt Moritz Tschisik (1934)   
Hochzeitsanzeige von Else Schüler und Dr. Felix Gutmann (1934) 
Hochzeitsanzeige von Bertha Norden und Studienrat Benno Hirnheimer (1934)    
-  90. Geburtstag von Prof. Jacob Obermeyer (1935)  
Todesanzeige für Sophie Geggel geb. Höchstädter (1935)     
-  70. Geburtstag von Oberlehrer i.R. S. Freudenberger (1935) 
T
odesanzeige für Jettchen Grünebaum geb. Ichenhäuser (1936)    
-  Zum Tod von Clara Ullmann (1936)  
-  Zum Tod von Geheimrat Hermann Reiss (1937)   
-  Hochzeitsanzeige von Martin Strauss und Lea geb. Auerbach (1937)  
-  Zum Tod von Prof. Jacob Obermeyer (1938)   
-  Zum Tod von Hermann Buxbaum (1938)  
E
rinnerung an die Dichterin Marianne Rein (Gedicht; 1938)  
-  Zum Tod von Thekla Reiter geb. Schnell (1938)   
bulletWeitere Dokumente zu jüdischen Personen und Gewerbebetrieben    
Geschäftsbrief der Fa. L.E. Oppenheimer (Würzburg) an die Fa. Gg. Strauß (bisher Niederstetten, nun Rothenburg ob der Tauber) (1873)  
Rechnung der Firma S. Rosenthal in Würzburg (1863)  
Postkarte an die Firma J. Hellmann, Weingroßhandlung in Würzburg (1884)  
Postkarte an den Kaufmann Louis Stern in Würzburg (1884)  
Postkarte der Gebr. Frank nach Aalen (1886)  
Brief an Herrn J. Dann bei Herrn L.E. Oppenheimer in Würzburg (1888)      
Umschlag einer Zusendung (Streifband) aus Bad Brückenau an Dr. Gabriel Rosenblatt in Würzburg (1890)  
Umschlag einer Zusendung (Streifband) an cand. med. Max Nassauer aus Frankfurt (1891)  
Ereigniskarte vom Bundesschießen in Nürnberg, versandt an Bruno Stern in Würzburg (1897)  
Postkarte an Sigo Bernheimer aus Ichenhausen (1908)    
Karte der Fa. Baumgarten & Stern (Würzburg) an Adam Theiler in Ebermannstadt (1916)  
Postkarte von Adolf Hamburger, Herrenbekleidung nach Herford (1919)      
Brief der Fa. Ignatz Straus & Co. an die Weingroßhandlung Friedrich Majer in Neuötting (1919)  
bulletAnzeigen jüdischer Gewerbebetriebe   
Anzeige des Kurzwarengeschäftes Jacob Zunz (1872)  
Anzeige des Bank- und Wechselgeschäftes Simon Scheidt (1873)  
A
nzeige der Firma J. H. Reinhardt für Synagogen-Heizungen (1888)    
Anzeige der Bäckerei M. Hammelburger (1901)  
Anzeige der Seifenfabrik Josef Fleischmann (1901)    
Anzeige von M. Hammelburger (1902)   
Anzeige von Speier's Schuhwarenhaus (1906) 
-  dazu: Speier's Schuhwarenhaus auf Foto (1908) und Postkarte an das Schuhgeschäft Speier (1914)   
Anzeige der Wein- und Spirituosengroßhandlung Gebr. Frankenthal (1921)      
bulletSonstiges  
Erinnerung an die Auswanderungen im 19. Jahrhundert  - Grabstein für Maurice Scooler (vermutlich = Moritz Schuler, 1828-1900) aus Würzburg mit Frau in New Orleans  
bulletKennkarten aus der NS-Zeit: Kennkarten zu fünf Personen, die in Würzburg geboren sind        

        
        
Berichte zu einzelnen Personen aus der jüdischen Gemeinde     
Anzeigen des Goldstickers Leopold Behr (1872/73)   
Anmerkung (Quelle: Strätz, Biographisches Handbuch I S. 81): Leopold Behr stammte aus Reichenberg/Unterfranken. Sein Sohn Gustav Behr (geb. 1843 in Würzburg, gest. 1904 in Würzburg) führte das väterliche Gold- und Kunststickereigeschäft (Fa. Leopold Behr, zuletzt Martinstraße 7) fort.  

Anzeige in der Zeitschrift "Der Israelit" vom 20. März 1872: "Leopold Behr, Goldstickerei in Würzburg. 
Anfertigung aller Arten Synagogen-, Fahnen- und Uniforms-Stickereien. 
Elegante und geschmackvolle Ausführung. Reelle Bedienung. Auch werden zwei in dieser Branche tüchtige Gehilfen daselbst gesucht."        
   
Wuerzburg AZJ 11111873.jpg (31859 Byte)Anzeige in der "Allgemeinen Zeitung des Judentums" vom 11. November 1873: 
"Leopold Behr, Goldstickerei in Würzburg. 
Anfertigung aller Arten Synagogen- und Fahnenstickereien. 
Elegante und geschmackvolle Ausführung. Reelle Bedienung."      

   
Verurteilung des Raubmörders der Glaser'schen Eheleute (1879)   

Wuerzburg Israelit 15101879p.jpg (58604 Byte)Artikel in der Zeitschrift "Der Israelit" vom 15. Oktober 1879: "Würzburg. Am 26. September (1879) wurde Holleber, der Raubmörder der Glaser'schen Eheleute, von dem hiesigen Schwurgerichte zum Tode verurteilt. Da er die Tat und ihrer Motive geständig war, so ergab die Verhandlung, dass hier kein Racheakt oder ein wohlverdientes Geschick von Seiten des Gemordeten vorlag, wie das judenfeindliche 'Fränkische Volksblatt' seinem Leserkreis glauben machen wollte, und zeigte sich hier wiederum recht deutlich, welcher Mittel sich dasselbe zu seinen Zwecken bedient. Dies die beruhigende Seite an diesem leider an und für sich so traurigem Drama."        

  
Zum Tod von Rosine Wolfing (Wolffing, 1885)   
Anmerkung: Strätz (Biographisches Handbuch II S. 680) nennt als Eltern von Salomon Wolffing (geb. 1848 in Würzburg, gest. 1904 in Würzburg): Isidor Wolffing, gest. 1864 in Würzburg (Destillateur) und seine Frau Rosa geb. Scheler (Schäer?) aus Schwanfeld, gest. 1885. Über die Geschichte der Familie von Salomon Wolffing siehe bei Strätz ebd. 

Wuerzburg Israelit 12021885.jpg (141286 Byte)Artikel in der Zeitschrift "Der Israelit" vom 12. Februar 1885: "Nekrolog. Würzburg. Wenn der Fromme aus einem Kreise scheidet, sei auch dieser noch so groß, seine Lücke ist bemerkbar, sein Verlust wird schwer empfunden - der Weggang des Frommen aus der Stadt macht ein Kennzeichen. So lehren es unsere Weisen von dem frommen Manne, so von der frommen Frau, denn auch die Frau, wenn ihr Pflichtgebiet auch kein so weites und vielfältiges, verschafft sich einen Wirkungskreis, in dem sie Segen verbreitet, in welchem sie Großes und Wichtiges zu leisten vermag. Ist doch ihr Einfluss auf die Familie, auf die Erziehung und Heranbildung der Kinder entscheidend, ihre Wohltätigkeit, ihre Wirksamkeit als Friedensengel hervorragend und oft von schönster Art. Darum ist auch in unserem Schrifttum den frommen Frauen, eine so wichtige Stellung in der Gesellschaft angewiesen und ihr Anteil an der Entwicklung des nationalen Lebens, Glücks und Gedeihens ein so anerkannter. So oft daher eine solche Fromme für immer aus unserer Mitte scheidet, empfinden wir schmerzlich ihren Verlust und beklagen ihren Heimgang. In gleicher Weise betrauern wir auch den so frühen Tod einer durch echte Frömmigkeit und regen Wohltätigkeitssinn ausgezeichneten Schwester, Frau Rosine Wolfing - sie ruhe in Frieden -, welche im Alter von 65 Jahren am 6. dieses Monats das Zeitliche gesegnet. Ein gottgefälliges, tugendhaftes Leben hat damit geendet; denn in echt jüdischem Sinne hat sie ihr Hauswesen geführt, würdigte sie das ihrem Geschäft zugewendete religiöse Vertrauen, erzog sie ihre Söhne zu Tora und Gottesfurcht, übte sie Liebesdienste und Wohltätigkeit, unterstützte sie Talmudgelehrte und löbliche Anstalten und vergaß in ihren besseren Tagen nicht des Elends und der Not Anderer. Möchte ihr Beispiel Nachahmung finden in der jüngeren Generation; denn immer mehr lichten sich die Reihen, welche sich ebenso sehr durch religiösen Geist als durch werktätige Nächstenliebe hervortun.  
Möge uns Gott ferner bewahren vor ähnliche Verlusten, es wird verschlungen der Tod auf ewig, vor Trauer und Kummer; die Heimgegangene aber aufgenommen sein in den Verband des ewigen Lebens."       

   
Zum Tod von Hofbankier Joseph Freiherr von Hirsch auf Gereuth (geb. in Würzburg, gest 1886 in München)    

Wuerzburg AZJ 01011886.jpg (183358 Byte)Artikel in der "Allgemeinen Zeitung des Judentums" vom 1. Januar 1886: "Über den Baron von Hirsch, über dessen Beerdigung wir oben berichtet, schreibt die 'Süddeutsche Presse' (München) vom 10. dieses Monats: Im Schlosse Planegg ist gestern Morgen der königlich bayrische Hofbankier Joseph Freiherr von Hirsch auf Gereuth, Chef des gleichnamigen hiesigen Bankhauses, im 81. Lebensjahr gestorben. Freiherr von Hirsch wurde am 2. Juli 1805 in Würzburg geboren. Nach Absolvierung seiner Studien und nachdem er zu seiner weiteren Ausbildung größere Reisen unternommen hatte, übernahm er im Jahre 1840 nach dem Ableben seines Vaters, des Hofbankiers Jacob von Hirsch, die Leitung des Bankhauses und sämtlicher Güter. Die Tüchtigkeit und Solidität des Hauses gewann ihm auch unter dem neuen Leiter immer weitere Kreise; das Bankhaus behauptete immer einen ersten Rang. Im Jahr 1848 wurde Freiherr von Hirsch zum Hofbankier ernannt und in der Folge auch durch Verleihung des Freiherrntitels und anderer Auszeichnungen von seinem Landesherrn belohnt. Auch die Mitbürger des Freiherrn von Hirsch wussten seine hohen Verdienste zu schätzen. Im Jahre 1854, zur Zeit der Cholera-Epidemie, trug er durch Errichtung von Spitälern aus eigenen Mitteln, durch Beihilfe und Spenden aller Art in hochherzigster Weise zur Linderung des Notstandes bei. Auch sonst war er den Armen und Bedrängten ein stets gütiger Helfer. Neben seiner sonstigen Tätigkeit widmete sich der Freiherr von Hirsch auch mit bestem Erfolge der Landwirtschaft; der mustergültige Stand, in welchem sich die Güter der Familie zur Zeit befinden, ist von Autoritäten stets hervorgehoben worden. Freiherr von Hirsch war württembergischer Konsul, Kurator und Administrator von mehreren Planegger Stiftungen, ferner Mitglied verschiedener industrieller und landwirtschaftlicher Gesellschaften. Der im Jahre 1828 mit seiner Gemahlin Caroline, geborene Wertheimer, geschlossenen Ehe sind vier Töchter und drei Söhne entsprossen. Der älteste dieser Söhne, Baron Moritz Hirsch, ist der bekannte Eisenbahnbau-Unternehmer."           
Links: Wikipedia-Artikel zu Familie Hirsch auf Gereuth    Wikipedia-Artikel zu Schloss Planegg  
Wikipedia-Artikel zu Baron Maurice de Hirsch  

   
Zum Tod des königlichen Advokaten Dr. Ohlesheimer (1886)
    

Artikel in der "Allgemeinen Zeitung des Judentums" vom 22. Juni 1886: "Würzburg, 8. Juni (1886). Vorgestern starb dahier der königliche Advokat Dr. Ohlesheimer, der dem hiesigen jüdischen Spitale in seinem Testamente sein ganzes Vermögen im Betrage von 65.000 Mark vermacht hat."         

   
Zum Tod von Simon Emanuel Oppenheimer (1886)   
Anmerkung (Quelle: Strätz Biographisches Handbuch II S. 426): Simon Emanuel Oppenheimer ist am 16. August 1812 in Heßdorf bei Lohr geboren; er war zunächst Kaufmann und Großhändler (Kurz-, Strumpfwaren) und gründete in den 1870er-Jahren eine (Filz-)Schuhfabrik (später H. Buxbaum & Co.); er war verheiratet mit Fanny geb. Maier aus Schwarza bei Erfurt (geb. 1814, gest. 1901 in Würzburg); Simon Emanuel Oppenheimer starb am 2. November 1886 in Würzburg. Seine Kinder waren: Therese (geb. 1837 in Heßdorf), Isaak (geb. 1839 in Heßdorf), Maier, Jette (geb. 1846), Moses (geb. 1848) und Leopoldina (geb. 1851). Zu den Familien der Kinder von Simon Emanuel Oppenheimer siehe teilweise weitere Informationen bei Strätz.      

Wuerzburg Israelit 11111886.jpg (170898 Byte)Artikel in der Zeitschrift "Der Israelit" vom 11. November 1886: "Würzburg, im November (1886). Der Weggang eines Frommen aus der Stadt macht ein Kennzeichen. Erst mit dem Scheiden eines Frommen aus der Stadt, aus dem Kreise seiner Tätigkeit, gewahrt man seine Bedeutung, wird man seines Wertes und damit auch des Verlustes bewusst, der einen betroffen. Auch aus unserer Stadt, aus unserem Kreise ist ein Frommer, ein Schimon HaZadik geschieden, dessen Leben uns ein herrliches Bild der echten, hingebenden Gottesfurcht, der reinsten Nächstenliebe und freudigsten Betätigung derselben hinterließ. Herr Simon Em. Oppenheimer hauchte am 2. dieses Monats nach mehrjährigem, schwerem Leiden im Alter von 74 Jahren seinen reinen Geist aus.  
Mit ihm ist einer der tätigsten, angesehensten und würdigsten Männer aus unserer Gemeinde, zu deren Verwaltung er mehrere Jahre gehörte, geschieden. Mit seltenem Eifer suchte er den Pflichten von Tora, Gottesdienst und Wohltätigkeit, welche Rabbi Schim'on HaZadik als die Grundsäulen der sittlichen Weltordnung bezeichnete, gerecht zu werden. 
Bei aller Inanspruchnahme als Chef eines bedeutenden Engros-Export-Geschäftes, fand er doch Zeit für einen täglichen Schiur Gemara im Hause und an dem Schiur Mischnajot in der Synagoge regelmäßig teilzunehmen. Seine Liebe zur Tora bewies er auch den Torabflissenen; die Talmudgelehrten fanden in ihm einen Verehrer und Gönner, die Tora-Jünger der hiesigen Jeschiwa einen Förderer ihres Strebens, Anstalten, die der Tora gewidmet, wurden von ihm materiell und intellektuell eifrigst unterstützt; so nahm er bei der Gründung der israelitischen Lehr- und Erziehungs-Anstalt dahier, der hiesigen israelitischen Lehrerbildungsanstalt, welch beiden Anstalten er auch als Verwaltungs-Mitglied angehörte, der Vorbereitungsschulen in Höchberg und Burgpreppach regesten Anteil. Im Gottesdienst zeichnete er sich durch seinen regelmäßigen Besuch des Bethauses (Synagoge), durch sein andächtiges, inniges Gebet und durch die strenge und eifrige Beobachtung aller religiösen Gebote aus. Endlich oblag ihm die Wohltätigkeit gegenüber den Lebenden und den Toten mit ganz besonderer Hingabe. Vertrauensvoll wandte man sich bei jeder Angelegenheit an Simon Emanuel Oppenheimer, und stets war er bereit, sich der Sache anzunehmen: sehr häufig übernahm er das schwierige Amt des Sammlers und sein Eifer war meistens vom besten Erfolge begleitet. Wo und wann immer ein Notruf aus bedrängter Lage in die Öffentlichkeit drang, da stellte sich der edle Verblichene an die Spitze             
Wuerzburg Israelit 11111886b.jpg (123013 Byte)eines Hilfskomitees und gab somit das Beispiel zur Abhilfe und Linderung. Herr Oppenheimer - seligen Andenkens - war stets ein eifriges Mitglied vieler Wohltätigkeits-Vereine nicht nur hier, sondern auch auswärts; die Alliance Israélite fand in ihm einen würdigen Vertreter an hiesigem Platze. Und diesen Geist der Frömmigkeit und Wohltätigkeit suchte er auch in seinem Hause und in seiner Familie vorherrschen zu lassen. Sein Streben in dieser Hinsicht war von schönstem Erfolge gekrönt, er hatte die Freude in seinen Söhnen diese seine edle Tätigkeit fortgesetzt und durch Verheiratung seiner Töchter sich mit gleichgesinnten in religiöser und humaner Beziehung exzellierenden Familien verwandtschaftlich verbunden zu sehen. Mögen die trauernden Hinterbliebenen hierin, sowie andererseits in der Verehrung, die sie dem teueren Dahingeschiedenen gezollt, und in der aufopfernden Liebe, mit welcher sie ihm während der langen Krankheit gepflegt, Beruhigung und Trost finden.   
Sein Geist wird fortleben - zum ewigen Gedenken soll der Fromme sein - und er wird in dem Jenseits, für das er gelebt und gestrebt, den reichsten Lohn genießen. Auch in der Gemeinde, die durch zahlreiche Beteiligung an dem Leichenbegängnis ihre Anerkennung zollte, wird das Andenken Simon Emanuel Oppenheimers stets ein gesegnetes sein, sein Wohltaten bei allen Anstalten in dankbarer Erinnerung bleiben. Diesen Gefühlen gab auch Herr Rabbiner Bamberger unter Hervorhebung der großen Verdienste des Verstorbenen und mit dem Wunsche der Nachahmung desselben in der Grabrede lebhaftesten Ausdruck. 
Möge in die entstandene Lücke Ersatz treten und der Tod unsere Besten verschonen."     

   
Zum Tod von Rifka Adler (1891)     

Wuerzburg Israelit 26021891.jpg (58957 Byte)Artikel in der Zeitschrift "Der Israelit" vom 26. Februar 1891: "Würzburg. Es war ein edles Opfer, das der strenge Wintergefordert; Frau Rifka Adler, Ehefrau des Herrn J. Joseph Adler, eine der frömmsten Frauen unserer Gemeinde, schied aus unserer Mitte, und mit ihr verliert das Judentum eine wahre Gerechte, verlieren die Kinder eine echte Mutter, verlieren die Armen eine edle Wohltäterin, die stets, wie im Leben, auch im Wohl tun bescheiden und verborgen wirkte, wie es ja an der Bahre von Herrn Rabbiner Bamberger so herrlich hervorgehoben wurde. Sie hat sich das Höchste errungen, was Menschen auf Erden erringen können - die Unsterblichkeit. Ihre Seele sei eingebunden in den Bund des Lebens."        

   
Goldene Hochzeit von Samuel Adler und seiner Frau (1891)    

Wuerzburg Israelit 29061891.jpg (96985 Byte)Artikel in der Zeitschrift "Der Israelit" vom 29. Juni 1891: "Würzburg, 16. Juni (1891). Ein seltenes Fest fand gestern dahier statt. Herr Privatier Samuel Adler feierte seine goldene Hochzeit im Kreise zahlreicher Verwandten, Kinder und Enkeln. Eingeleitet wurde die Feier schon am jüngsten Wochenfeste durch die Widmung eines prachtvollen gestickten Parochet (Toraschreinvorhang) für die hiesige Synagoge und größere Schenkungen an Arme und Wohltätigkeitsanstalten von Seiten der Kinder. Das Fest selbst wurde in einem jüdischen Hotel abgehalten und gestaltete sich zu einem äußerst gelungenen, freudigst erregten, reich an erhebenden Momenten. In zahlreichen Ansprachen und einlaufenden Depeschen fand die Tagesbedeutung und die Beglückwünschung des Jubelpaares Ausdruck. Auch der Herr Rabbiner Bamberger beehrte das Fest mit seiner Gegenwart und hielt eine der Feier entsprechende, beifällig aufgenommene Ansprache an das Jubelpaar. So verlief das Fest in schönster, würdigster Weise, das die Anwesenden bis zur späten Stunde in der animiertesten Stimmung erhielt. An dem Ganzen nahm das Jubelpaar, das sich noch voller Rüstigkeit und Geistesfrische erfreut, den regesten Anteil. Möchte dasselbe noch recht lange dieser himmlischen Gnade teilhaftig werden und es ihm vergönnt sein, noch unzählige Freuden in dem schönen Familienkreise zu erleben!"     

   
Zum Tod von Rabbi Wolf Maier (1892)    

Wuerzburg Israelit 20061892.jpg (140132 Byte)Artikel in der Zeitschrift "Der Israelit" vom 20. Juni 1892: "Würzburg, 13. Juni (1892). Von einem schweren Gange zurückkehrend, klingen uns noch die Worte des Trauerredners nach: 'Hilf, o Ewiger, denn ein Frommer ist dahin'. Ja, Rabbi Wolf Maier - seligen Andenkens -, der eben seine lange irdische Laufbahn beendet, war ein wahrhaft Frommer, mit ihm ist einer der ältesten und ersten Mitglieder hiesiger Gemeinde, einer unserer frömmsten Männer und besten Mitbürger aus dem Leben geschieden. 'Er war alt und betagt' (1. Mose 24,1), mit dem hohen Alter von 91 Jahren begnadet, hat er seine Tage in dem Dienste Gottes verlebt, hat er treulich bis an seine Ende festgehalten an den drei Säulen der sittlichen Weltordnung Tora, Gottesdienst und Wohltätigkeit. Als Sprosse einer altehrwürdigen Familie, in der die Tora eine Heimstätte fand, war er schon frühzeitig an diese Lebensquelle geführt und genoss den Unterricht bei bedeutenden Toralehrern und so blieb das 'Lernen' seine liebste Beschäftigung, empfang er Hochgenuss einen schönen biblischen Gedanken zu hören oder zu finden. Das festmachen der Zeiten an der Tora (?) fand seine volle Betätigung bei ihm und noch bis auf die letzte Zeit traf man ihn häufig mit einer Torarolle. Diese Liebe zur Tora fand auch ihren Ausdruck in der Verehrung der Talmudgelehrten, die in seinem Hause gerne gesehen, und in der Unterstützung von Talmudschülern, sodass viele derselben zu seinen Tischgenossen zählten. Wie sehr er dem Gottesdienst oblag, bewies sein eifriger und pünktlicher Synagogenbesuch noch im hohen Alter, sein inniges Gebet, seine Liebe zu den religiösen Geboten und mit welcher Freude und Genauigkeit er sie übte. Ebenso ausgezeichnet war er in der Wohltätigkeit, in der Übung von Wohltaten gegenüber den Lebenden und den Toten. 
Einfach und natürlich wie sein Wesen, entzog sich seine Wohltätigkeit vielfach dem Mitwissen anderer und liebte er es, Wohltätigkeit im Verborgenen zu üben. So konnte mit Recht, wie Herr Distriktsrabbiner Bamberger in seiner Grabrede hervorhob, auf ihn angewendet werden: 'Eine Krone des Schmucke ist das greise Haupt, auf dem Wege der Gerechtigkeit wird es gefunden' (Sprüche 16,31). Sein hohes Alter war von Ruhm gekrönt, er hat es auf dem Wege der Tugend und Frömmigkeit erreicht. Dieser Ruhm wird kein vergänglicher sein, er wird im Gedächtnisse seiner            
Wuerzburg Israelit 20061892b.jpg (56233 Byte)Verwandten und Bekannten fortleben - zum ewigen Gedenken wird der Gerechte sein, wie auch die allseitige Verehrung in der außerordentlichen Teilnahme bei dem Hinscheiden und dem Leichenbegängnisse entsprechenden Ausdruck fand. 
So möge er auch dort der höchsten göttlichen Gnade teilhaftig werden, wie sie ihm hier so sichtbar beigestanden; möge sein verklärter Geist segnend auf die lieben Seinen herabschauen, er selbst in ihnen fortleben und sein Haus in dem echtjüdischen Geiste fortbestehen. Der edlen Gattin aber, die dem Heimgegangenen in allen Bestrebungen treu und liebevoll beigestanden, möge der Allgütige Trost und Stärkung senden und sie noch recht lange in Glück und Freude erhalten! Verschwinden wird der Tod auf ewig!

  
Bankier Heim wird zum Kommerzienrat ernannt, Rechtsanwälte Dr. Stern und Dr. Freudental zu Justizräten (1901)   
Anmerkung: Zu Rechtsanwalt Dr. Otto Stern weitere Informationen siehe unten in einem Bericht von 1914.   

Artikel in der "Allgemeinen Zeitung des Judentums" vom 11. Januar 1901: "Bei den diesjährigen Neujahrsauszeichnungen in Bayern haben den Titel eines Kommerzienrats erhalten die Fabrikbesitzer Dr. Grünzweig - Ludwigshafen, Dessauer - Bamberg, Lippmann Bendit - Fürth, Heimann - Schweinfurt, Bankier Heim - Würzburg, Geschäftsführer des deutschen Hopfenbauvereins Faist - Nürnberg; die Titel eines Justizrats: Rechtsanwalt Frank - Hof, Rechtsanwalt Dr. Stern und Dr. Freudental - Würzburg; Rechtsanwalt Dr. Wittelshöfer - Fürth, den Titel und Rang eines Medizinalrates: Dr. Hirsch - Fürth".   

    
Zum Tod von Fanny Oppenheimer und von Sophie Oppenheimer geb. Cramer (1901)    
Anmerkung: Fanny Oppenheimer geb. Maier (geb. 1814 in Schwarza bei Erfurt) war die Frau des oben genannten Simon Emanuel Oppenheimer (weiteres siehe oben). Sophie Oppenheimer geb. Cramer (gest. 16. November 1901 in Würzburg; Angaben bei Strätz Biographisches Handbuch II S. 432) war die Witwe von Lißmann Oppenheimer (geb. 25. Dezember 1814 in Heßdorf bei Lohr, gest. 6. Mai 1891 in Würzburg): war Großhändler, führte zunächst eine Hopfen-, dann eine Kolonialwarenhandlung mit Zigarrenfabrikation. Kinder Henriette (geb. 1848/49 in Heßdorf), Emanuel (geb. 1849 in Heßdorf) Frieda (geb. 1853 in Heßdorf), Hirsch / Hermann (geb. 1856 in Würzburg), Simon (geb. 1859 in Würzburg), Seligmann (geb. 1865 in Würzburg). Weitere Informationen, teilweise auch zu den Familien der Kinder siehe bei Strätz.         

Artikel in der Zeitschrift "Der Israelit" vom 28. November 1901: "Würzburg, im November (1901). Wenn unsere Weisen sagen: 'durch das Verdienst frommer Frauen wurden unsere Vorfahren erlöst', so haben sie damit das Höchste für die 'Würde der Frauen' ausgesprochen, und wir müssen schon daraus erkennen, welche Stellung die ihres Berufes bewusste Frau im Judentum einnimmt; denn wie könnte die Verdienstlichkeit der Frau höher geschätzt werden, als durch die Erklärung, dass die Erlösung vom Sklavenjoche und die Erlangung der nationalen Freiheit und Selbstständigkeit, der Frömmigkeit und Tugendhaftigkeit der damaligen Frauen zuzuschreiben ist. Aber nicht nur in jener schweren Zeit brachten solche Frauen Erlösung und Befreiung, sondern im ganzen Verlaufe der Geschichte unseres Volkes tritt häufig die Erscheinung hervor, dass die Hilfe durch edle Frauen bewirkt worden. Wird die Frau ja schon bei der Schöpfung 'Hilfe' genannt, und ist ihr damit der schönste Beruf, die schönste Aufgabe gegeben; auch ist sie von Natur aus reicher an Gefühl und tiefer an Empfindung. Und wie sie selbst tiefer fühlte, so dringen auch ihre Worte tiefer ins Gemüt, sind selbst schon Erlösung von Leid und Kummer, Schmerz und Trauer. Aber nicht nur diese Seite kennzeichnet die frommen Frauen, sondern, und ganz besonders der fromme Sinn, die größere Empfänglichkeit für alles Religiöse und Erbauliche, die Freudigkeit in der Erfüllung der religiösen Pflichten in der Übung des Guten und Schönen. Solcher Frauen, die sich ihrer wahren Aufgabe und Bürde bewusst, waren es in Israel stets nicht wenige; sie fanden in der Religion die sichere Anleitung zur Erfüllung ihres Berufes, und die richtige Erkenntnis und ideale Auffassung desselben trug wesentlich zu einem innigeren, höheren Familienleben bei. Ob es sich auch in unserer Zeit noch so verhält, oder ob mit der Abnahme des religiösen Lebens und Sinnes im allgemeinen auch die frommen Frauen seltener geworden, dürfte unschwer zu beantworten sein, und sie sind es umso mehr, je mehr man das Wort in seiner vollen Bedeutung nimmt. Umso schmerzlicher muss es daher berühren, wenn wir von diesen seltenen Erscheinungen aus dem Dasein schwinden und ihre Zahl sich vermindern sehen. Und ein solch schmerzliches Gefühl muss uns bei dem Gedanken überkommen, dass auch unsere Gemeinde in kurzer Aufeinanderfolge zwei solcher edlen Frauen, solcher frommen Frauen, einer unserer besten, hochachtbaren Familien angehörig, verloren hat; Frau Fanny Oppenheimer, Witwe des Herrn Simon Emanuel Oppenheimer, und Frau Sophie Oppenheimer geb. Cramer, Witwe des Herrn Lißmann Oppenheimer.          
Wie die Männer unserer, geradsinnig und vollkommen, hervorragend an Frömmigkeit und Wohl tun, sich des Vertrauens und der Achtung ihrer Mitbürger in hohem Grade erfreuten, so waren es auch diese ihre Frauen; auch sie zeichneten sich durch frommen Sinn, Wohl tun und Menschenfreundlichkeit aus, waren viele Jahre hindurch Vorsteherinnen des Frauen-Vereins, als welche sie das sie ehrende Vertrauen durch strenge Gewissenhaftigkeit und volle Hingebung rechtfertigen. Da war kein Gang zu viel, keine Stunde zu spät, um Liebetaten zu üben, den Leidenden Trost, den Schmachtenden Hilfe zu bringen. Und wie im öffentlichen, so im häuslichen Wohl tun; Arme und Dürftige fanden freundliche Aufnahme im Hause und am Tische, Thorabeflissene Würdigung und wohlwollendes Entgegenkommen. Und diese edlen Züge, dieses menschenfreundliche Schaffen und Wirken machte ihr Haus zu einem echt jüdischen, patriarchalischen und übertrug sich auf Kinder und Enkel, die in solchen Eltern die herrlichsten Vorbilder verehrt. So bildeten diese Frauen eine Zierde der Familie und der Gemeinde, und ihr Heimgang bedeutete für engere und weitere Kreise einen schweren Verlust. 'Das Scheiden des Frommen macht tiefen Eindruck.' Als die Mutter Erde sich anschickte, neues Leben ihren Kindern zu spenden, da endete ein langes, frommes Leben, und die Erde öffnete ihren Schoß, um Frau Fanny Oppenheimer aufzunehmen, und als sie sich wiederum anschickte, sich selbst der Ruhe zu überlassen, da bettete man in ihr Frau Sophie Oppenheimer zur letzten Ruhe, nach schweren Leiden. So schlummern sie süß den Schlaf des Arbeiters, während ihre reinen Seelen in lichten Höhen weilen und im Abglanze göttlicher Majestät den reichen Lohn ihres Erdenwirkens genießen. Ihr Gedächtnis wird stets ein gesegnetes sein!"    

  
Zum Tod von Dr. Herz Bamberger (1902)    Abschrift noch nicht vollständig durchgesehen. 

Wuerzburg Israelit 03041902.jpg (190833 Byte)Artikel in der Zeitschrift "Der Israelit" vom 3. April 1902: "Würzburg, 28. März (1902). Von schwerem Gange zurückkehrend und noch ganz unter dem Banne des Ereignisses stehend, gewährt es meinem Herzen Erleichterung, dem, welchem unsere Trauer, unser Schmerz gilt, in diesen, von ihm selbst so sehr geschätzten Blättern, ein Denkmal zu setzen und Kunde zu geben von dem schweren Verluste, der nicht nur eine unserer hochachtbarsten, ehrwürdigsten Familien, sondern auch die Gesamtheit betroffen. 
Rabbi Naftali Dr. Herz Bamberger, Sohn unseres hochverehrten Herrn Rabbiners N. Bamberger, ist am Mittwoch, den 26. dieses Monats im 29. Lebensjahre aus unserer Mitte geschieden, um in das bessere Jenseits einzugehen. Wer den edlen, für alles Hohe und Gute begeisterten jungen Mann kannte, wird mit uns in die Klage einstimmen: wehe um die, die verschwunden sind und nicht wieder gefunden werden wehe um solch frühzeitigen Heimgang und dass desgleichen nicht viel gefunden wird. Hervorgegangen aus einer Familie, in welcher die Tora eine Heim- und Pflegestätte gefunden, der Sohn eines großen Vaters und Enkel eines großen Gaon, dessen Vorbild ihm noch geleuchtet und dessen Einführung in Tora und Gottesfurcht er noch genossen, wuchs der Verblichene heran, auf die Segnungen der Tora hin, und eignete sich durch rastlosen Fleiß, durch Eifer und Liebe zur Tora bald ein außerordentliches Wissen im Blick auf den Talmud und die halachischen Autoritäten an, reifte frühzeitig zu einem Gelehrten heran und wurde so mit der rabbinischen Autorisation von bedeutenden Rabbinern ausgezeichnet. Er war daher wohl befähigt, seinen Vater in den rabbinischen Befugnissen sowie in den Amtsgeschäften bestens und vielfach zu vertreten. Seine bei seinem Vater bereits erworbenen Kenntnisse in unserer heiligen Tora suchte er noch an den Jeschibos in Berlin und Frankfurt am Main zu erweitern und überall bewährte sich sein rastloses Streben und erzielte er die schönsten Erfolge. Und wie in der Tora, so erwarb er sich auch in den profanen Wissenschaften eine hohe Bildung, durch welche er mit Auszeichnung promovierte. Eine literarische Arbeit über die Rabbiner Würzburgs aus dem Mittelalter beschäftigte ihn noch in der letzten Zeit, bis die Feder seiner Hand entfiel und er unvollendet das Werk, wozu er so mühsam ein reiches Material bereits gesammelt, verlassen musste. Eine tückische Krankheit, der er mit aller Überwindung zu widerstehen suchte, siegte über das junge Leben und entriss ihn einem geliebten und liebenden Familienkreise, entriss ihn einer fruchtbaren Tätigkeit, die des Guten und Segensvollen so viel hätte schaffen können. Kein Wunder, dass die Kunde hiervon in weiten Kreisen die aufrichtigste Trauer und        
Wuerzburg Israelit 03041902.jpg (429715 Byte)Teilnahme erregte und dass die Beteiligung an seinem Leichenbegängnisse eine außerordentlich große war. In beredten Worten legten hiervon und von der Liebe und Anerkennung, welcher sich der Betrauerte allseitig erfreute, die Trauerreden an der Bahre, im Hause und am Grabe in Höchberg, wo selbst auch die Großeltern väterlicherseits und der Großvater mütterlicherseits, Herr Perlstein aus Kopenhagen, ruhen, Zeugnis ab.
Den ersten Nachruf widmete Herr Seminarlehrer Weißbart dem Entseelten als Freund rief er ihm zu, dann als dem Sohne unseres verehrten Rabbi, und endlich als Kollege, da der selbe ihm letzten Jahre den fremdsprachlichen Unterricht am Seminar erteilte. An der Hand des VersesSchilderte Redner das Leben und Streben des dahingeschiedenen. Unter kann hier nicht die Untätigkeit gemeint sein, dass sie gut sei, da es doch heißt sondern die innere Beruhigung und Befriedigung, die empfunden wird durch die unablässig Beschäftigung mit der Tora, die tuv genannt wird, wie es heißt qui la Cara TaufNur diese Sache fand auch schön und gut und er strebt sie mit aller Kraft durch seine stete Beschäftigung mit der Tora. Aber auch dem irdischen sollte er den Schuldigen Tribut, wenn es wohlgefällig, wenn es im Sinne der Tora, von der es heißt gepflegt und geübt wird, er neigt seine Schulter, zu tragen dass beiden Rechnung tragend, In Tora, wohlgefällig und friedliebend im Umgang mit den Menschen und so war sein ganzes Leben ein Tribut an Gott und die Menschheit, wart er ein. Als solcher können wir auch von ihm sagen süß ist der schlaft ist streuen arbeitslosOb er wenig oder viel vom Leben genossen, wie auch diese Stille auf an wandte und bemerkte diese hat in seinen 28 Jahren mehr verarbeitet, als andere Gelehrte in 100 Jahren. So hat er sein kurzes Leben benutzt, um sich die wahre Ruhe zu erringen und zu erkämpfen. Natalie stand auf der Höhe des Feldes im Kampf des Lebens und schwang sich in die Gefilde, von denen es heißtUm dort die Frucht seiner Taten zu genießen. Diese Frucht, sein sie Hut stehen seinen Eltern bei und gewähren Ihnen Trost in schweren leid!
Herr Dr. Tachauer nahm die Opfergesetze in dem wöchentlichen Abschnitte zum Text seiner Trauerrede, in dem er den Unterschied zwischen den allgemeinen Opfern und dem Speiseopfer des hohen Priesters aus führte, um daran nachzuweisen, wie das Leben eines jeden einzelnen dem des hohen Priesters gleiche und wie sich derTeure hin geschiedene schon in seinen jungen Jahren dessen beflissen, wie er hier in ein herrliches Beispiel gegeben.
Herr Dr. Braunschweiger führte in seinem Highspeed die Tal modische Erzählung an: als dem Rabbi Johanna an Ben Sakai ein Angelinas imkeit und Tugend ausgezeichneter Sohn gestorben und er darüber untröstlich schien, versuchten es einige Gelehrter, Ihn mit gleichen Fällen aus der Bibel, wie Adam, Aaron, David und Jupp zu trösten, er aber weigerte sich dessen, indem der Schmerz anderer den seinen noch vermehren. Mit besserem Erfolge aber versuchte es Rabbi Elieser ben Azaria durch ein Gleichnis. Ein König vertraute einem Diener ein teures Kleinod mit der verschärften Mahnung an, es sorgfältig zu hüten und makellos wieder zurückzuerstatten. Der Diener fürchtete die schwere Aufgabe und war glücklich, das teuerste Gut unversehrt und in seiner ganzen Herrlichkeit wieder zurückerstatten zu können. Das Gleichnis verfehlte seine Wirkung nicht auf das Herz des Trauernden und er sprach: 'Dank dir, mein Sohn, du hast mich richtig getröstet'. Also möge sich auch hier der schwer getroffene Vater in dem Gedanken trösten, dass er das ihm anvertraute teure Gut in seiner Reinheit, in seiner seelischen Vollendung, geziert mit der Krone der Tora und der Krone des guten Namens zurückgeben konnte.
Mit tränenerstickter Stimme brach der tiefgebeugte Vater am offenem Grab in die Klage aus, Mah omer, was soll ich sagen, wo Worte finden für meinen Schmerz; Worte, die besagen, was er mir gewesen. Weiß ich doch am besten, welchen Schatz an Wissen, Frömmigkeit und Güte er in sich geborgen! Nein Naftali war voll des besten Willens, der Liebe und Güte Fall des göttlichen Segens, ein Segen seiner Familie, ein Segenversprechen der Sohn für weite Kreise. Aber so groß auch der Verlust, so groß auch mein SchmerzGott hat es gegeben, Gott hat es genommen, sein heiliger Name sei gepriesen.
Hierauf sprach Herr Distriktsrabbiner Adler von Kitzingen als Onkel, unter Anführung eines Gleichnis es aus dem Midrasch wejikra. Ein König befahl seinem treuesten Diener, ihm einen Palast zu bauen. Der Diener suchte sich seines Auftrages bestens zu entledigen. Bei der Ausführung des Bauers ließ er an allen Teilen desselben den Namen des Königs anbringen. Als der König nach Vollendung des Palastes in denselben einzog, bemerkte er seinen Namen in allen Hauptteilen. Da sprach er: 'wie, mein Diener hat mir solche Ehre erwiesen, und ich sollte im innern thronen, während er außen steht? Nein, rufe ihn, er wohne bei mir im Allerinnersten. Da, Mosche bei allen Teilen der Stiftswohnung sagte: 'so wie Gott befohlen', darum habe auch Gott gesagt: 'Wie, ich soll hier wohnen und mein treuer Diener außen stehen? Nein er kommt zu mir in mein Allerheiligstes'. Darum heißt es nach Vollen-      
Wuerzburg Israelit 03041902b.jpg (138002 Byte)dung des Heiligtum und er sprach zu Mosche. Auch der teure Hingeschiedene sei ein treuer Diener Gottes gewesen, sein ganzes Leben war ein Kiddusch HaSchem (Heiligung des Gottesnamens), sein Lernen, all sein Tun leschem schamajim zur Ehre Gottes und darum hat ihn auch Gott schon frühzeitig zu sich gerufen, dass er einziehe in sein Allerheiligstes.
Zum Schluss nahm noch Herr Hauptlehrer Eschwege in Höchberg als naher Verwandte das Wort. Tief ergriffen, umso mehr, als ihn vor kaum Jahresfrist das gleiche Schicksal betroffen, hob er die Tugenden und die Bedeutung dieses jugendlichen Geistes und Tugendhelden hervor und verglich ihn mit awner ben ner 'eine Lichtquelle und Sohn großer Lichter', der zu kämpfen und siegen verstand, der mit jugendlicher Kraft die Fahne der Tora und der Wahrheit hochhielt, für sie litt und stritt, bis der unerbittliche Tod sie seiner Hand entgleiten ließ, und er wie ein Abner das Werk, dass er erstrebt, verlassen musste, unvollendet nach seiner Meinung, vollendet aber nach dem ..., vollendet in seinem erhabenen Beispiele und verklärend für ein reineres schöneres Leben!
Von weiteren Reden musste wegen des Erev Schabbat (Vorabend zum Schabbat) Umgang genommen werden, und so übergab man den irdischen Teil an die Erde zurück. Während der Geist zur ewigen Heimat zurück kehrte. Für ihn war der große Sabbat bereits angebrochen, der Abend war dahin, der ewige Morgen erschien durch den Vollendet war für ihn Himmel und Erde, himmlische und irdische Aufgabe.
So schloss einem Feier, würdig dem, welchem sie galt, ein Zeugnis seiner Fröhlichkeit und Seelenreinheit... Mögen die tiefbetrüben Eltern auch hierin Trost finden und sich aufrichten an dem Gedanken, dass ihre Erziehung die herrlichsten Früchte gezeitigt und sie den geliebten Sohn als ein anheimgegeben. Das Gedenken an den Gerichten ist zum Segen!.    

  
Zum Tod von Leopold Oster, Verwalter des israelitischen Kranken- und Pfründnerhauses (1902)    
Anmerkung: Leopold Oster ist am 26. November 1850 in Brodenbach geboren. Im Krieg 1870/71 war er als Sanitäter im Einsatz. Nach seiner Heirat mit Nanni geb. Steinhardt aus Höchberg lebte er noch kurze Zeit in Brodenbach, ab 1876 in Würzburg. Hier führte er ein Bürstenbindergeschäft, zeitweise mit seinem Bruder (?) Dagobert Oster. 1884/85 wurde Leopold Oster als Verwalter des Israelitischen Kranken- und Pfründnerhauses in der Dürerstr. 20 in Würzburg angestellt. 1896 erhielt er das Bürgerrecht und das Heimatrecht der Stadt Würzburg. Angaben nach der Biographischen Datenbank Jüdisches Unterfranken.   

Wuerzburg Israelit 14101902.jpg (292628 Byte)Artikel in der Zeitschrift "Der Israelit" vom 14. Oktober 1902: "Würzburg, im September. Einen schweren Verlust sollte uns das abschließende Jahr noch bringen. Herr Leopold Oster, Verwalter des hiesigen israelitischen Kranken- und Pfründnerhauses, ist am 26. September nach nur dreitägiger Krankheit, im 51. Lebensjahr, seiner segensreichen Tätigkeit im Dienste der leidenden Menschheit und dem Kreise seiner Lieben durch den Tod entrissen worden. Wer nur irgend Gelegenheit hatte, obige Anstalt in ihrer Wirksamkeit und zweckmäßigen Einrichtung kennen zu lernen, der musste auch erkennen, dass sie den Ruf als Musteranstalt in ihrer Art, wesentlich den ganz hervorragenden Berufseigenschaften ihres Verwalters zu verdanken habe. Herr Oster, welcher als Sanitäter seiner Militärpflicht genügte, trat mit der Gründung der Anstalt im Jahre 1884 als Verwalter ein und wirkte an derselben mit voller Hingebung, mit seltener Berufstreue und vorzüglicher Sach- und Fachkenntnis. Damit verband er peinliche Ordnung in allen Teilen des Dienstes, der Reinlichkeit und der Beobachtung aller sanitären Vorschriften und Bestimmungen der Hausverwaltung. So machte die Anstalt auf jeden Besucher den besten Eindruck; denn Ordnung und Reinlichkeit leuchteten ihm überall entgegen. Dazu kommt noch der religiöse Geist, in welchem die Anstalt statutenmäßig organisiert ist und geleitet wird, die gemütvolle, teilnehmende Weise, mit welcher die Krankenpflege geübt wird. Allerdings stand dem Verwalter zu all diesen Vorzügen eine ebenso ausgezeichnete Gattin zur Seite und nur solch vereinter Wirksamkeit waren diese Resultate möglich. Beide Eheleute erfreuten sich auch stets der allseitigen Beliebtheit und Anerkennung; bei den Ärzten der Anstalt und der Stiftungsverwaltung genossen Sie unbedingt das Vertrauen, bei den Kranken und Pfründnern Liebe und Dankbarkeit. Groß war daher der Schrecken, als Freitagabends zunächst in der Synagoge, dann in weiteren Kreisen die Kunde von dem raschen Hinscheiden Osters sich verbreitete, allgemein die Teilnahme mit der Familie. Jedoch fühlte, dass nicht nur diese, sondern die ganze Gemeinde, besonders aber die Anstalt einen fast unersetzlichen Verlust erfahren hatte. Diese Teilnahme fand denn auch bei dem am 28. September stattgefundenen Leichenbekenntnisse entsprechenden Ausdruck. Die Beteiligung war eine ungewöhnlich große; sowohl die Herren Oberärzte mit ihren Assistenten, verschiedene Vereine, als auch der größte Teil der Gemeinde waren erschienen.
An der Bahre auf dem Friedhof sprach Herr Distriktsrabbiner Bamberger rührende Worte der allgemeinen Trauer über den so frühen, unerwarteten Heimgang es hochverdienten Mannes und den damit entstandenen Verlust für die Familie, für die Gemeinde und deren hervorragende Wohltätigkeitsanstalt Ausdruck gebend. In der Gewissheit, dass solchen Verdiensten ein bleibendes, dankbares Gedenken gesichert und dass dieselben im Himmel den schönsten Lohn finden werden, möge sich die Schmerz geprüfte Familie trösten!
Hierauf ergriff noch Herr königlicher Hofrat Dr. Adolf Oppenheimer (Oberarzt der Anstalt seit ihrem Bestehen) das Wort zum Abschied, dem Hingeschiedenen in seinem und der Verwaltung Namen dankend für seine treuen Dienste, mit der Versicherung, dass der Name Oster der Anstalt unvergesslich bleiben und dass er fortleben werde im Herzen der Oberärzte, im Herzen aller seiner Pflegbefohlenen und aller Freunde der Anstalt.
Der sterbliche Teil wurde hierauf zur ewigen Ruhe gebetet, der Geist aber wird in himmlischer Wonne segnend auf die lieben Seinen und auf das Werk, in welchem er sich die schönsten Verdienste erworben, herabschauen!
Von der Verwaltung erschien in den hiesigen Tagesblättern ein sehr warmer Nachruf. In besonderer Rücksicht auf die Frau und nach einem in den letzten Lebensstunden ausgesprochenen Wunsche, verbleibt die Witwe im Besitze der Hausverwaltung, während der eigentlich berufliche Teil durch einen neu anzustellenden berufstüchtigen Oberpfleger vertreten werden soll. Das Ausschreiben zur Bewerbung hierzu ist bereits erfolgt."       

 
Zum Tod des Kriegsveteranen Raphael Fried (1903)          

Artikel in der Zeitschrift "Der Israelit" vom 4. Mai 1903:        

   
Zum Tod von Levy Forchheimer (1903)   

Wuerzburg Israelit 16101903.jpg (180884 Byte)Artikel in der Zeitschrift "Der Israelit" vom 16. Oktober 1903:     
  
Artikel im "Frankfurter Israelitischen Familienblatt" vom 16. Oktober 1903:  

      
Einweihung der neuen Torarolle des Weinhändlers Philipp Wolf (1903)  

Wuerzburg Israelit 19111903.jpg (125798 Byte)Artikel in der Zeitschrift "Der Israelit" vom 19. November 1903:     

  
Zum Tod der Rabbinerwitwe Jette Feuchtwang geb. Kohn und ihre Beisetzung im jüdischen Friedhof Würzburg (1904)    

Artikel in der Zeitschrift "Der Israelit" vom 9. Mai 1904: "Würzburg, im April (1904). (hebräisch und deutsch:) 'Eine schwere Trauer ist es', in welche eine unserer besten Familien plötzlich versetzt worden. Frau Jette Feuchtwang, Witwe des Oberrabbiners Dr. M. Feuchtwang zu Nikolsburg, ist am 24. dieses Monats im 75. Lebensjahre in das bessere Jenseits eingegangen. Schon als Gattin eines so hervorragenden, verdienstvollen Mannes und Gelehrten, und als Tochter aus einem an Religiosität und Wohltätigkeit ausgezeichneten Hause, wie es das des R. Henle Kohn zu Wassertrüdingen war, verdient es die Dahingeschiedene, in diesen Blättern gebührend gedacht zu werden, mehr aber noch um ihrer eigenen Tugenden, ihres vorbildlichen Lebens willen. Schon das Glück, das sie empfand, einem Manne der Gottesgelehrsamkeit und von höherem Berufe anzugehören, Vaterhaus und Vaterland zu verlassen und mit ihm Würde und Bürde zu teilen, zeigt von dem idealen frommen Sinn, von der erhabenen Auffassung ihrer Lebensaufgaben. Und wie hat sie diese zu erfüllen gesucht! In treuer Hingebung an ihre häuslichen, familiären Pflichten verstand sie es, den geliebten Gatten in seinem schweren Berufe zu unterstützen, die Familiensorgen ihm zu erleichtern, und ihm das Leben schön und heiter zu gestalten. An der Erziehung ihrer zahlreichen Kinder zu wahren, gesetzestreuen Jehudim, zu allem Guten und Nützlichen, nahm sie den hervorragendsten Anteil, und wenn heiliger Ernst und tiefe Durchdrungenheit in dieser Beziehung meistens den erwünschten Erfolg hat, so war es hier der Fall, denn sie hatte die Freude, ihre Kinder nach dem elterlichen Sinne leben und wirken zu sehen. So lebte sie glücklich an der Seite ihres geliebten Mannes 40 Jahre, zuerst in Oettingen, dann in Neutra und in Nikolsburg, bis der Tod des geliebten Mannes dieses Glück zerstörte. Wie einst Noemi kehrte sie als Witwe in die Heimat zurück, und beschloss vor einigen Jahren, ihren Lebensabend hier bei ihrem Schwiegersohne, Herrn Dr. Braunschweiger, in der Umgebung ihrer Töchter, Frau Dr. Braunschweiger und Frau Dünner, Witwe des seligen Rabbi Wolf Dünner von Köln, zu vollbringen. Dieser Wunsch fand nun durch den frühen Tod seine Grenze, ohne vorherige Krankheit entschlief sie eines sanften Todes. Die Beerdigung auf dem hiesigen Friedhof (Würzburg) fand unter zahlreicher Beteiligung statt. Vor allem war der Sohn, Herr Rabbiner Dr. David Feuchtwang in Wien, herbeigeeilt, seine geliebte Mutter zu betrauen und zu beweinen (Zitat aus 1. Mose 23,2). Auch andere nahe Verwandten, welche die Trauerkunde noch rechtzeitig erhielten, erschienen, um der geliebten Mutter, Schwester und Schwiegermutter den schuldigen Tribut der Liebe und Verehrung zu bringen. Auf dem Friedhofe angelangt, ergriff zunächst Herr Rabbiner Bamberger hier das Wort und entwarf unter Zugrundelegung des talmudischen Satzes die Frau eines Chawer [Freund, Gefährte] ist ein Chawer ein Lebensbild von der Hingeschiedenen, indem ihr ganzes Streben in Pflichterfüllung, in dem einen Ziele aufging, die Frau eines Chawer im erhabensten Sinne des Wortes, die Krone und der Schmuck ihres Mannes zu sein. Dieses Ziel hat sie in hohem Grade erreicht, hat sich die Liebe und Verehrung all der Ihrigen wie auch aller, die sie kannten, erworben. Tief ergriffen begann nun der Sohn, Herr Rabbiner Dr. Feuchtwang, an die Worte seines Vorredners anknüpfend, (hebräisch und deutsch:) 'die Weisheit der Frauen erbaut das Haus', und schildert die Heimgegangene, was sie ihrem Hause gewesen als treue Gehilfin und Lebensgefährtin des Vaters, als Mutter der Kinder, als Zierde der Familie; wie sie in dieser ihrer Aufgabe ein herrliches Vorbild, ein wahres Ideal gewesen. Stets nun sei dahin der Köstlichsten eine                
Wassertruedingen Israelit 09051904b.jpg (97762 Byte)ich nehme dir die Lust deiner Augen (Hesekiel 24,16), die nicht genug zu beweinen, nicht genug zu betrauern, 'aber du sollst nicht klagen und nicht weinen' (ebd.) Ihre mustergültigen Verdienste in und außer der Familie preisend, und ihr den innigsten Dank Aller nachrufend, nahm der Sohn rührenden Abschied von der geliebten Mutter, geh in Frieden, sie der allgnädigen Aufnahme im Reiche des Friedens empfehlend. Hierauf gab der Schwiegersohn, Herr Dr. Braunschweiger, seinen Trauergefühlen innigen Ausdruck, indem er nach der Talmudstelle 'eine gute Frau ist eine gutes Geschenk' nachwies, welches teure Gnadengeschenk die Hingeschiedene dem geliebten Vater, den Kindern, Geschwistern und allen Verwandten gewesen. Zum Schlusse sprach noch der Schwiegersohn des Vorredners, Herr Rabbiner Dr. Goitein in Burgkunstadt, und rief an der Hand des Verses (hebräisch und deutsch): 'Eine herrliche Krone ist das Greisenalter, auf dem Wege der Tugend wird sie gefunden', der geliebten Großmutter Worte der Trauer und des Schmerzes, der Liebe und Anerkennung nach, denn in Wahrheit hatte die Greisin sich des Alters Krone durch Tugend und Frömmigkeit erworben. So möge sie in diesem ihrem Vorbilde fortleben und noch in ihrer Verklärung durch ihren Verdienst fortwirken!  Damit schloss die ergreifende Trauerfeier, nachdem der irdische Teil der Erde zurückgegeben, der Geist aber zu seinem Urquelle entstiegen war.  Ihre Seele sei eingebunden in den Bund des Lebens."        

    
Auszeichnung einer Arbeit des Würzburger Medizinstudenten David Grünbaum aus Nürnberg (1904)    

Artikel in der Zeitschrift "Der Israelit" vom 16. Mai 1904:         


Ernennung von Amtsrichter Einstein zum zweiten Staatsanwalt in Würzburg (1906)   

Mitteilung im "Frankfurter Israelitischen Familieblatt" vom 25. Mai 1906:    

    
Zum Tod von Elka Oppenheimer geb. Nußbaum (1907)    

Artikel im "Frankfurter Israelitischen Familienblatt" vom 3. Mai 1907:        

   
Baroness Pauline von Hirsch auf Gereuth wurde beigesetzt (1907)    

Artikel im "Frankfurter Israelitischen Familienblatt" vom 17. Mai 1907:           

 
Zum Tod von Ludwig Stettenheimer (1911)  

Wuerzburg FrfIsrFambl 28041911.jpg (100323 Byte)Artikel im "Frankfurter Israelitischen Familienblatt" vom 28. April 1911:     

  
Beisetzung des tödlich verunglückten Ludwig Stettenheimer (1911)    

Artikel in der "Allgemeinen Zeitung des Judentums" vom 26. Mai 1911:       

 
Zum Tod des Arztes Dr. Leo Oppenheimer (1912)   

Wuerzburg FrfIsrFambl 21061912.jpg (48099 Byte)Artikel im "Frankfurter Israelitischen Familienblatt" vom 21. Juni 1912:     

   
Handelsrichter Hermann Reiß wurde zum Kommerzienrat ernannt (1913)       

Artikel im "Frankfurter Israelitischen Familienblatt" vom 10. Januar 1913:     

 
Zum Tod des Sofer und Buchhändlers Isac Weißbart (1913)    

Artikel im "Frankfurter Israelitischen Familienblatt" vom 10. Oktober 1913:    

    
Zum Tod der Schriftstellerin Dr. Susanna Rubinstein (1914)     

Artikel in der "Allgemeinen Zeitung des Judentums" vom 17. April 1914:         

 
Justizrat Dr. Otto Stern wird ausgezeichnet (1914)  
Wuerzburg Dok 190106s.jpg (81342 Byte)Anmerkung (nach Strätz Biographisches Handbuch Bd. II S. 592.600): es handelt sich um Rechtsanwalt Dr. jur. Otto Stern (geb. 7. April 1847 in Steinach a.d. Saale, gest. 8. Dezember 1924 in Würzburg), war Rechtsanwalt, Handelsrichter und Kommunalpolitiker. Otto Stern siedelt um 1860 nach Würzburg über, wo er vermutlich auch studierte und sich danach als Anwalt niederließ. Otto Stern war über 25 Jahre Mitglied des Stadtrates. Er wurde schon vor 1900 in das Gemeindekollegium gewählt, ab 1908 für die Liste der Vereinigten Liberalen und Demokraten. Ab 1884 war er in der Verwaltung der jüdischen Gemeinde tätig; ab 1896 Vorsitzender der jüdischen Gemeinde. Im Januar 1919 trat er als Gemeindevorsteher zurück. 1901 wurde er zum Justizrat ernannt (siehe Bericht oben). Viele Jahre war er Mitglied, zeitweise im Vorstand des Verschönerungsvereines Würzburg. Er war seit 1875 verheiratet mit Lina geb. Ney (geb. 1856 in Bamberg, gest. 1935 in Würzburg). Drei Kinder: Franziska (geb. 1876 in Würzburg, später mit Dr. Friedrich Morgenstein in Fürth verheiratet), Rosa (1878-1886), Bruno (später Dr. Bruno Stern, Rechtsanwalt, geb. 1880 in Würzburg, gest. 1957 in State College, PA, USA).  
Vgl. auch http://wuerzburgwiki.de/wiki/Otto_Stern    

Wuerzburg AZJ 24071914.jpg (22802 Byte)Artikel in der "Allgemeinen Zeitung des Judentums" vom 24. Juli 1914: "Herrn Justizrat Dr. Stern in Würzburg ist das Verdienstkreuz vom heiligen Michael 2. Klasse verliehen worden."       
 
Zusätzliches Dokument zu Rechtsanwalt/Justizrat Dr. Otto Stern (1901)  
(aus der Sammlung von Peter Karl Müller, Kirchheim/Ries) 
Wuerzburg Dok 190106.jpg (195363 Byte)   Wuerzburg Dok 190106a.jpg (218432 Byte) Es handelt sich um eine geschäftliche Postkarte von Rechtsanwalt Dr. Otto Stern, versandt von Würzburg nach Lichtenstein-Callnberg am 18. Juni 1901.    

  
Emanuel Goldschmidt aus Würzburg ist einer der ältesten Kriegsteilnehmer (1914) 

Artikel in der "Allgemeinen Zeitung des Judentums" vom 9. Oktober 1914: "Aus Würzburg wird uns geschrieben: Kürzlich ging eine Mitteilung durch die Presse, dass der älteste Leutnant unseres Heeres Herr Ludwig Stern aus Aachen sei, der 83 Jahre zähle. Der Altersrekord dürfte indessen von dem 64-jährigen Emanuel Goldschmidt aus Würzburg gehalten werden, der schon den Krieg von 1870 mitgemacht, das Eiserne Kreuz erworben und nun bei Ausbruch des Krieges sich freiwillig zum Dienst gemeldet hat. ER steht zurzeit bei einem bayerischen Landsturmbataillon in Saargemünd im Felde."         

 
Rechtspraktikant / Feldlazarett-Inspektor Dr. Martin Marx wird ausgezeichnet (1915)   

Wuerzburg Israelit 11031915.jpg (24063 Byte)Artikel in der Zeitschrift "Der Israelit" vom 11. März 1915:      

   
Zum Tod von Samuel Kohn (1920)    

Wuerzburg Israelit 11111920.jpg (222250 Byte)Artikel in der Zeitschrift "Der Israelit" vom 11. November 1920:     

  
75. Geburtstag von Sara Forchheimer (1920)   

Wuerzburg Israelit 19081920.jpg (34250 Byte)Artikel in der Zeitschrift "Der Israelit" vom 19. August 1920:      

   
Zum Tod von Sara Forchheimer geb. Oppenheimer (1922)      

Wuerzburg Israelit 07121922.jpg (95699 Byte)Artikel in der Zeitschrift "Der Israelit" vom 7. Dezember 1922:      

   
Zum Tod von Dr. Gustav Tachauer und Beisetzung in Höchberg (1923)   

Wuerzburg Israelit 13121923.jpg (187744 Byte)Artikel in der Zeitschrift "Der Israelit" vom 13. Dezember 1923:      

  
Zum Tod von Gemeindevorsteher Meier Oppenheimer (1924)    

Wuerzburg Israelit 29051924.jpg (225586 Byte)Artikel in der Zeitschrift "Der Israelit" vom 29. Mai 1924:     

  
Zum Tod von Jakob Berney (1925)  
Anmerkung (nach Strätz Biographisches Handbuch Bd. I S. 89 und passim): Jakob Berney (geb. 13. Dezember 1872 in Karbach, gest. 21. April 1925 in Würzburg), war zunächst in Karbach und Karlstadt tätig, seit 1913 selbständig in Würzburg mit einem Textilwaren- und Wäscheversandgeschäft; war orthodox eingestellt und gehörte zu der Minderheit jüdischer Geschäftsleute, die ihre Läden am Schabbat geschlossen hielten. Er war verheiratet mit Frieda geb. Katz (geb. 1877 in Uttrichshausen, gest. 1953 Sde Jaakow in Israel), die bereits Ende 1932 nach Israel ausgewandert ist. Die Kinder des Paares waren: Flora verh. Stolberg, später verh. Waldstein (geb. 1904 in Karbach, 1939 nach Palästina/Israel emigriert, lebte später in Tel Aviv), Fanny verh. Bartura (geb. 1905 in Karbach, Ende 1931 nach Palästina ausgewandert), Friedrich Berney (geb. 1907 in Karbach, 1932 (?) nach Palästina ausgewandert, gest. 1968 in Sde Jaakow/Israel), Martha verh. Cohn (geb. 1911 in Karlstadt, war 1936 bis um 1954 in Palästina/Israel, danach in Berlin; gest. 1980 in Berlin) und Michael Berney (geb. 1908 in Karlstadt, bereits 1930 nach Palästina ausgewandert).    

Wuerzburg Israelit 28051925.jpg (91619 Byte)Artikel in der Zeitschrift "Der Israelit" vom 28. Mai 1925: "Würzburg, 24. Mai (1925). Am Dienstag, den 27. Nissan, verschied nach kurzem Krankenlager Jakob Berney. Als ein redlicher und aufrechter Mann, still zurückgezogen lebender Mann lebte und starb er. Er verbat sich jede Trauerrede: doch welche Achtung er unter seinen Mitbürgern genossen, welchen guten Namen er bei ihnen besaß, davon zeugte die überaus große Beteiligung an der Bestattung. Festhaltend an den nur auf der Tora gegründeten Traditionen seines Elternhauses, war er stets mit aller Kraft bestrebt, alle Gebote genau zu halten und scheute weder Mühe noch Opfer, sich und seinen Angehörigen dies zu ermöglichen. Mit einer wirklichen Freude an der Einhaltung der Gebote erfüllte er das Gebot der Gastfreundschaft - er strahlte förmlich, wenn am Feiertag und Schabbat Gäste an seinem Tische saßen. - Die Schabbate und die Feiertage waren, soweit es seine angegriffene Gesundheit zuließ, dem Lernen und der Erziehung seiner Kinder gewidmet, die nun leider schon allzu früh den Ernst des Lebens kennen lernen müssen. Möge Gott, der Tröster der Waisen und Witwen die Hinterbliebenen trösten, den Kindern auf ihrem ferneren Lebenswege beistehen, ihrer lieben Mutter Halt und Stütze zu sein."  .       

   
Traueranzeige für Moritz Saalheimer (1928)  
Anmerkung (nach Strätz Biographisches Handbuch Bd. II S. 496-497): Moritz Saalheimer (geb. 18. Juni 1865 in Goßmannsdorf, gest. 23. Juni 1928 in Würzburg): war seit 1895 in Würzburg als Kaufmann ansässig, Mitinhaber der Tuchgroßhandlung I. Saalheimer Söhne. Seit 1921 Mitglied der Verwaltung der Israelitischen Kultusgemeinde Würzburg. Er war verheiratet mit Klara geb. Schülein (geb. 1875 in Ellingen, gest. 1937 in Würzburg). Die beiden hatten zwei Kinder: Betty (geb. 1898 in Würzburg, seit September 1936 in Berlin) und Siegfried (geb. 1902 in Würzburg, 1933/34 in Palästina, seit Februar 1934 in Berlin).    

Wuerzburg Israelit 28061928.jpg (87478 Byte)Anzeige in der Zeitschrift "Der Israelit" vom 28. Juni 1928: "Wir erfüllen hiermit die traurige Pflicht, von dem am Sonnabend, den 23. dieses Monats erfolgten Ableben des Mitgliedes der Israelitischen Kultusverwaltung Würzburg
Herrn Moritz Saalheimer - das Andenken an den Gerechten ist zum Segen
Kenntnis zu geben. Seit 1921 gehörte der Verlebte unserer Verwaltung an. In nie versiegender Liebe und Tatkraft war er um das Wohl der Gemeinde und ihrer gemeinnützigen Einrichtungen treu besorgt, in seiner peinlichen Gewissenhaftigkeit und seiner unermüdlichen Schaffensfreude war er uns allen ein leuchtendes Vorbild. 
Wir werden dem Entschlafenen für alle Zeiten ein ehrendes Gedenken bewahren. 
Würzburg, den 24. Juni 1928. Die Verwaltung der Israelitischen Kultusgemeinde, Würzburg"     

   
Todesanzeige für Julius Baumgarten (1928) 
Anmerkung (nach Strätz Biographisches Handbuch Bd. I S. 79.144): Julius Baumgarten (geb. 28. März 1846 in Bad Kreuznach, gest. 7.September 1928 in Würzburg) war spätestens seit den 1870er-Jahren in Würzburg als Kaufmann tätig, zuletzt wohnhaft Haugerring 7. Er gründete mit Saly Stern um 1877 die Textilwarengroßhandlung Baumgarten & Stern (Haugerpfarrgasse 1). Er war verheiratet mit Ernestine (Erna) geb. Wolff (geb. 1848 Speyer, gest. 1916 in Würzburg). Die Tochter Alice (geb. 1878 in Würzburg, gest. 1931 in Dortmund) heiratete 1907 den Kaufmann in Dortmund Julius Feldheim (gest. 1943 in Manchester/England). Die in der Anzeige genannten Enkel waren: Heinz (geb. 1908, war später promovierter Hochschullehrer, 1936-39 im KZ Dachau und Buchenwald, 1939-1966 in England, gest. 1997 in Seefeld bei München, Bericht über sein Leben online, Zeitzeugeninterview) und Ruth (geb. 1911, später Hochschullehrerin, lebte 1981 in Manchester, Artikel im Lexikon verfolgter MusikerInnen).    

Anzeige in der "CV-Zeitung" (Zeitschrift des Central-Vereins) vom 21. September 1928: "Todesanzeige
Aus einem Leben von Arbeit und Pflichterfüllung schied heute sanft unser geliebter Vater, Schwiegervater, Großvater, Bruder und Onkel 
Herr Julius Baumgarten  Großkaufmann
 
im 83. Lebensjahre, tief betrauert von den Seinen. 
Würzburg, Dortmund, Nieder-Mockstadt
, 7. September 1928. 
Im Namen der Hinterbliebenen: Alice Feldheim geb. Baumgarten  -  Julius Feldheim  -  Heinz und Ruth Feldheim, Enkel."     

 
Zum Tod von R. David Ansbacher (1928)   
Anmerkung (nach Strätz Biographisches Handbuch Bd. I S. 58): David Ansbacher (geb. 1844 in Veitshöchheim als Sohn des späteren Würzburger Lehrers Max Ansbacher und der Marianne geb. Sternherz):  war in Würzburg als Kaufmann tätig, nachdem er 1867 eine Handelskonzession erhalten hatte; Gründer der Schuhmacherartikel- und Lederhandlung D. A. Ansbacher (Domstraße 14). War verheiratet mit Therese geb. Goldschmidt (1842 Thüngen - 1920 Würzburg).  
der im Artikel genannte

Wuerzburg Israelit 03011929.jpg (224394 Byte)Artikel in der Zeitschrift "Der Israelit" vom 3. Januar 1929: "R. David Ansbacher - das Andenken an den Gerechten ist zum Segen. Würzburg, 30. Dezember (1928). Eine markante Persönlichkeit, ein Zadik und Talmid Chochom vom alten Schlag ist aus unserer Kehilloh nach kurzem Leiden im gesegneten Alter von 84 Jahren dahingegangen, R. David Ansbacher. Gerade in den Chanukkatagen, da wir das Andenken der Helden feiern, die in schwierigsten Zeiten die alten Ideale der Tauroh (Tora) hinüberretteten in die Zukunft, ist er in die Welt der Wahrheit eingegangen, nachdem es ihm - Gott sei gepriesen - gelungen, seine Lebensziele den Kindern und Enkeln als heiligstes Erbe zu überlassen. Als Schüler des altehrwürdigen Würzburger Raw - das Andenken an den Gerechten ist zum Segen - war er wohl in unserer Kehilloh (Gemeinde) noch der letzte, der diese unentwegte, ohne alle Konzessionen nur auf Tauroh und Mizwoh eingestellte Generation vertrat. Trotzdem von Beruf Kaufmann, jede Minute, die er zum Lernen verwenden konnte, als kostbare Perle bewertend, in der Synagoge ein Menschenleben hindurch als einer der ersten am Platze, Andacht und Heiligung viel besser als mit Worten, durch das lebendige Beispiel lehrend. Selbst diejenigen, die nicht seinen Standpunkt teilten, waren erfüllt von Verehrung vor dieser abgeklärten, gehämmerten Persönlichkeit. Da infolge Chanukoh bei der Lewajoh (Beerdigung) in Höchberg, der Ruhestätte der Gedaulim (Großen) unserer Kehilloh (Gemeinde), Worte der Klage unterblieben, fand am letzten Tag der Schiwo ein Hesped (Traurrrede) statt, zu dem sich eine vielköpfige Schar von Freunden, Verehrern und Schülern, auch viele von auswärts eingefunden.   
Herr Rabbiner Dr. Hanover kennzeichnete mit treffenden Worten die Person des Verstorbenen, der, wenn irgendeiner unserer Zeit, den Namen eines Zadik verdiente, der nicht Frömmigkeit verstand als Beachtung einzelner Gebote, sondern dessen ganzes Leben und streben die geradlinige Verwirklichung des Gerechten und Frommen in allen seinen Betätigungen, in Haus und Gemeinde, im Beruf und Verkehr bedeutete, der den Typ einer Generation darstellte, die unsere Zeit kaum mehr in dieser Weise hervorbringt. Er war einer, der nicht nur durch ständiges Lernen und Lehren die Nacht zum Tag machte, der sich auch bemühte, die Nacht dieser irdischen Welt durch Lichtgedanken aus jenseitiger Tageswelt zu erleuchten. Anschließend würdige der Neffe des Heimgegangenen, Herr Rabbiner Dr. Ansbacher - Wiesbaden, die Gestalt des Onkels, der ein ebenbürtiger Bruder des Nürnberger Dajon R. Schlomo - das Andenken an den Gerechten ist zum Segen -, jenes im ganzen Süden berühmten Talmud Chochoms, und des besonders als vielbegehrten Mohel weitbekannten Raw Jona - das Andenken an den Gerechten ist zum Segen - war, jener drei Hirten, drei treue Hüter und Wächter der unantastbaren Taurohtreue, von denen nicht nur jeder einzelne, sondern die alle wie aus einem Stück gemeißelt waren, sodass man sie, hätte man sie nicht als Brüder gekannt, als solche hätte erkennen dürfen an ihrer gleichen Art von zielbewusster Geradsinnigkeit. - Mögen die Strahlen dieser untergegangenen Sonne auf Jahre hinaus den Himmel unserer ehrwürdigen Gemeinde, der weitverzweigten Familie des gesamten Kreises derer, die den Heimgegangenen kannten, erleuchten und Nacheiferung wecken. Seine Seele sei eingebunden in den Bund des Lebens."      

    
Verlobungsanzeige von Lisl Köhler und Paul Biow (1928)    
Anmerkung (nach Strätz: Biographisches Handbuch Würzburger Juden Bd. I S. 93): Paul Biow (geb. 1895 in Würzburg als Sohn von Edmund Biow und Mathilde geb. Ehrenstein, gest. in London) war als Optiker in Würzburg tätig, hatte um 1922 den Betrieb seines Vaters übernommen; 1915 bis 1918 war er Kriegsteilnehmer; Ende 1937 übergab er sein Optiker-Geschäft an den nichtjüdischen Schwager, um den Betrieb zu erhalten. Er zog nach Hamburg und emigrierte von hier 1938/39 nach England. Er hat verheiratet mit Lisl (Liesl, Elise) geb. Köhler, die am 22. Januar 1905 in Meiningen geboren ist (als Tochter von Getta Köhler geb. Warzmann, geb. 1880) und im Juli 1939 nach London emigrierte. Die Ehepaar Biow hatte einen Sohn Edmund (geb. 5. November 1929 in Würzburg)     

Anzeige vom 7. September 1928: "Lisl Köhler - Paul Biow
Verlobte. 
Meiningen - Würzburg". 


Beisetzung von Prof. Dr. Emil Hilb in seiner Heimatstadt Stuttgart (1929)   
Anmerkung (Quelle: Strätz: Biographisches Handbuch Bd. I S. 262-263): Prof. Dr. Emil Hilb (geb. 1882 in Stuttgart als Sohn von Adolf Hilb und der Klara geb. Ulrich, gest. 1929 in Würzburg): besuchte von 1890 bis 1899 höhere Schulen in Stuttgart; Abitur mit 17 Jahren; 1899-1903 Studium der Mathematik und Physik in München, Berlin und Göttingen; 1903 Promotion in München mit 21 Jahren; 1906-1908 Assistent, 1908-1909 Privatdozent am mathematischen Kabinett in Erlangen; 1909 außerordentlicher, seit 1923/29 ordentlicher Professor für Mathematik an der Universität Würzburg. Publizierte zur Theorie der Differentialgleichungen, der linearen Funktionalgleichungen, der Oszillationstheorie und zu den speziellen Funktionen usw.; regte zahlreiche Dissertationen an; engagierte sich im kulturellen Leben der Stadt Würzburg, u.a. in der Gesellschaft für Literatur und Bühnenkunst. 
War verheiratet mit Marianne Alice geb. Wolff (geb. 1889), Tochter Irene (geb. 1914 in Würzburg). Beim Novemberpogrom 1938 wurde die Wohnung der Familie Hilb verwüstet und geplündert; Mutter und Tochter wurden am 20. Mai 1942 von Frankfurt aus deportiert und ermordet..        

Artikel im "Gemeindeblatt für die Israelitische Gemeinde Frankfurt" vom September 1929 S. 31: "Stuttgart. In seinem Geburtsort Stuttgart fand die Beerdigung von Universitätsprofessor Emil Hilb aus Würzburg statt, der im Alter von 47 Jahren seinem reichen Wirkungskreis als Ordinarius der Mathematik an der Universität Würzburg entrissen worden ist."     

 
99. Geburtstag von Fanny Lüneburger (1930)  

Artikel in der "Bayerischen Israelitischen Gemeindezeitung" vom 15. April 1930:    

   
Verlobungsanzeige von Paula Lewinsky und Markus Max Seckbach (1930)     

Anzeige in der Zeitschrift "Der Israelit" vom 19. Juni 1930:      

 
Zum Tod von Hermann Engel (1930)   

Artikel in der Zeitschrift "Der Israelit" vom 3. Juli 1930:        
 
Anzeige in der Zeitschrift "Der Israelit" vom 3. Juli 1930:   
   
Anzeige in der Zeitschrift "Der Israelit" vom 10. Juli 1930: 

  
Zum Tod von Rosel Lesser geb. Sohn (1930)    

Artikel in der Zeitschrift "Der Israelit" vom 10. Juli 1930:       
 
Anzeige in der Zeitschrift "Der Israelit" vom 3. Juli 1930:     

 
Zum Tod von Fanny Lüneburger an ihrem 100. Geburtstag (1931)   

Artikel in der "Bayerischen Israelitischen Gemeindezeitung" vom 15. April 1931:     

   
Zum 60. Geburtstag von Benno Seckbach (1931)    

Wuerzburg Israelit 24121931.jpg (56573 Byte)Artikel in der Zeitschrift "Der Israelit" vom 24. Dezember 1931:      

  
Zum Tod der Pädagogin Ida Ottensooser (1932)      

Artikel in der "Bayerischen Israelitischen Gemeindezeitung" vom 15. Oktober 1932:     

   
80. Geburtstag von Clara Ullmann geb. Ifri (1933)
   
Anmerkung (nach Strätz II, 638-639): Clara Ullmann geb. Ufri war die Tochter von Moses Ifri in Bad Mergentheim und seiner Frau Hannchen geb. Steindecker. Sie lebte seit 1879 in Würzburg mit ihrem Mann Moritz Ullmann (1843 in Schwabach - 1899 in Würzburg). Dieser war Schuhwarenhändler in Würzburg. Die beiden hatten sieben Kinder: Rosa (1872), Hedwig (1880), Ida (1882), Hirsch (1883), Max (1884), Regina (1886), Jenny (1891). Mehr zur Geschichte der Familien der Kinder bei Strätz.  

Artikel in der Zeitschrift "Der Israelit" vom 30. März 1933: Würzburg, 27. März (1933). Frau Clara Ullmann geb. Ifri, in Würzburg, Sofienstraße 14, aus Mergentheim, feierte am Erew Rosch Chodesch Nissan (= 27. März 1933) in körperlicher und geistiger Frische ihren 80. Geburtstag. (Alles Gute) bis 120 Jahre."    

  
Verlobungs- und Hochzeitsanzeige von Mariechen Bamberger und Milton Blüthe (1934)     

Anzeige in der Zeitschrift "Der Israelit" vom 12. April 1934:       
 
Anzeige in der Zeitschrift "Der Israelit" vom 26. April 1934:    

    
Verlobungsanzeige von Else Schmid und Studienrat Hermann Mandelbaum (1934)       

Anzeige in der Zeitschrift "Der Israelit" vom 19. April 1934:       

   
Verlobungsanzeige von Berta Norden und Studienrat Benno Hirnheimer (1934)
    

Anzeige in der Zeitschrift "Der Israelit" vom 5. Oktober 1934:     

   
Hochzeitsanzeige von Bezirksrabbiner Dr. Selig Auerbach und Hilde geb. Fromm (1934)         

Anzeige in der Zeitschrift "Der Israelit" vom 6. Dezember 1934:      

  
Verlobungsanzeige von Stefi Neumann und Dr. Ferdinand Lebermann (1934)    

Anzeige in der Zeitschrift "Der Israelit" vom 20. Dezember 1934: "Statt Karten. 
Stefi Neumann - Dr. Ferdinand Lebermann
. Facharzt. Verlobte. 
Kitzingen Wörthstraße 6 - Würzburg Amalienstraße 2. Dezember 1934."      

     
Verlobungsanzeige von Bella Kohn und Zahnarzt Moritz Tschisik (1934)     

Anzeige in der Zeitschrift "Der Israelit" vom 20. Dezember 1934:       

     
Hochzeitsanzeige von Else Schüler und Dr. Felix Gutmann (1934)      

Anzeige in der Zeitschrift "Der Israelit" vom 20. Dezember 1934:          

   
Hochzeitsanzeige von Bertha Norden und Studienrat Benno Hirnheimer (1934)      

Anzeige in der Zeitschrift "Der Israelit" vom 20. Dezember 1934:       

     
90. Geburtstag von Prof. Jacob Obermeyer (1935)     

Wuerzburg Israelit 21031935a.jpg (54410 Byte)Artikel in der Zeitschrift "Der Israelit" vom 21. März 1935:    

    
Todesanzeige für Sophie Geggel geb. Höchstädter (1935)   

Anzeige in der "Bayerischen Israelitischen Gemeindezeitung" vom 15. April 1935: "Am 10. April ist unsere innigstgeliebte, gute Mutter, Schwiegermutter, Großmutter und Tante 
Frau Sophie Geggel, geb. Höchstädter
im 81. Lebensjahre sanft entschlafen.  
Würzburg, München, Stuttgart. 
In tiefer Trauer: Selma Scheidt geb. Geggel, David Geggel und Frau Frida, Alfred Geggel und Frau Hedwig,  Heinrich Hirsch und Frau Hedwig geb. Geggel und vier Enkelkinder. Von Beileidsbesuchen bitten wir Abstand nehmen zu wollen."     

    
70. Geburtstag von Oberlehrer i.R. S. Freudenberger (1935)    

Wuerzburg Israelit 05121935.jpg (74122 Byte)Artikel in der Zeitschrift "Der Israelit" vom 5. Dezember 1935:   

    
Todesanzeige für Jettchen Grünebaum geb. Ichenhäuser (1936)   

Anzeige in der Zeitschrift "Der Israelit" vom 24. September 1936:        

 
Zum Tod von Clara Ullmann (1936)   

Wuerzburg Israelit 05111936.jpg (140493 Byte)Artikel in der Zeitschrift "Der Israelit" vom 5. November 1936:    

   
Zum Tod von Geheimrat Hermann Reiss (1937)   

Artikel in der "CV-Zeitung" (Zeitschrift des "Central-Vereins") vom 27. Mai 1937:    

  
Hochzeitsanzeige von Martin Strauss und Lea geb. Auerbach (1937)   

Anzeige in der Zeitschrift "Der Israelit" vom 5. August 1937:    

  
Zum Tod von Prof. Jacob Obermeyer (1938)    

Wuerzburg Israelit 20011938.jpg (486963 Byte)Artikel in der Zeitschrift "Der Israelit" vom 20. Januar 1938:     

   
Zum Tod von Hermann Buxbaum (1938)   

Wuerzburg Israelit 27011938.jpg (112569 Byte)Artikel in der Zeitschrift "Der Israelit" vom 27. Januar 1938:     

     
Erinnerung an die Dichterin Marianne Rein (Gedicht; 1938)   
Anmerkung: Marianne Rein (geb. am 2. Januar 1911 in Genua als Tochter das Kaufmännischen Direktors in Regensburg, später Genua, und seine Frau Hedwig geb. Schwabacher) ist nach dem frühen Tod ihres Vaters (1917) mit ihrer Mutter nach Würzburg (Heimat der Mutter) zurückgekehrt. Sie war Schülerin am Mädchenlyzeum Maria Schlimbach in Würzburg. In der NS-Zeit arbeitete sie zuletzt als Haushaltshilfe. Mutter und Tochter wollten in die USA emigrieren. Am 27. November 1941 wurden beide nach Riga deportiert und in der Folgezeit ermordet (vgl. Strätz Bd. II S. 451). 
Marianne Rein verfasst Gedichte und Prosa, vor allem aus dem Bereich der Naturlyrik. 
2012 wurde auf Beschluss des Stadtrates der Stadt Würzburg ein Abschnitt der Ottostraße in Marianne-Rein-Straße umbenannt (offizielle Umbenennung am 12. November 2012).  
Vgl. Artikel "Marianne Dora Rein" im WürzburgWIKI (mit Literaturhinweis)   
Vgl. Artikel von Andreas Jungbauer in der "Main-Post" vom 12. November 2012: "Straße erinnert an ermordete Dichterin Marianne Rein" (eingestellt als pdf-Datei) 
  
Siehe auch die Website www.refidimjunction.de des Mainfranken Theoaters Würzburg und der Hochschule für Musik Würzburg zur Kammeroper REFIDIM JUNCTION, in der die Geschichte der beiden Jüdinnen Marianne Dora Rein und Perl Margulies künstlerisch umgesetzt wird (November 2012). 
Dazu der Artikel von Michaela Schneider: "Neue Wege der Erinnerung. Zeitgeschichte. Würzburg arbeitet in Initiativen und Projekten seine Vergangenheit auf".   

Beitrag in der Zeitschrift "Der Morgen"
vom März 1938 S. 503: 

"Regenwind 
 
Federleicht und wolkenlind  
hat mich angeflogen  
dieser laue Regenwind,  
südwärts hergezogen. 
 
Unter seinem zarten Sprühn  
muß das Gras erbeben.  
Was verdorrte, drängt zum Blühn,  
Saft pocht in den Reben.  
  
  
  
  
  
Regenwind, gesandt vom Meer, 
soll landeinwärts wehen 
und vom Duft des Landes schwer  
rieselnd niedergehen. 
 
Wo die Wolke sich ergießt  
fallen Regenschauer, 
und im leisen Rauschen fließt  
sanfte dunkle Trauer."     


Zum Tod von Thekla Reiter geb. Schnell (1938)  

Wuerzburg Israelit 12051938.jpg (48367 Byte)Artikel in der Zeitschrift "Der Israelit" vom 12. Mai 1938:     

     
     
     
Weitere Dokumente zu jüdischen Personen und Gewerbebetrieben  
(aus der Sammlung von Peter Karl Müller, Kirchheim/Ries; die Anmerkungen gleichfalls auf Grund der Recherchen von P. K. Müller)   

 Geschäftsbrief der Fa. L.E. Oppenheimer (Würzburg) an die Fa. Gg. Strauß 
(bisher Niederstetten, nun Rothenburg ob der Tauber) (1873
)  

Rothenburg Dok 190.jpg (98124 Byte) Rothenburg Dok 190a.jpg (88971 Byte) Rothenburg Dok 190b.jpg (125207 Byte)
Der obige Brief der Fa. L. E. Oppenheimer aus Würzburg (Kolonial-Waren en gros und Cigarren-Fabrik) wurde am 29. Dezember 1873 an G. Strauß in Rothenburg geschickt. G. Strauß war kurz zuvor nach Rothenburg gezogen, wohin er auch sein Geschäft verlegte. Firmeninhaber der Fa. in Würzburg war Lißmann Emanuel Oppenheimer: geb. 25.12.1814 in Heßdorf bei Lohr, gest. 6.5.1891 in Würzburg, der seit etwa 1850 in Würzburg war und zunächst eine Hopfen-, dann eine Kolonialwarenhandlung mit Zigarrenfabrikation betrieb; war verheiratet mit Sofia geb. Cramer; Näheres bei Strätz Biographisches Handbuch II S. 425-426.432 u.ö.).
     
 Rechnung der Firma S. Rosenthal 
in Würzburg (1863)
  
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Die Rechnung der Fa. S. Rosenthal wurde am 23. November 1863 an G.M. Strunz in Weißenburg geschickt. Als Ware sind 4 1/2 bairg Flanell französisch aufgeführt. Als Adresse des Verkaufslokals wird genannt: Kürschnerhof neben der Neumünster-Kirche. Es handelt sich um das von Kaufmann Salomon Rosenthal (geb. 1819 in Theilheim, gest. 1883 in Würzburg und beigesetzt im jüdischen Friedhof Heidingsfeld) gegründete Kaufhaus S. Rosenthal (Konfektion, Textilien, Teppiche u.a.) im Kürschnerhof 6. Nach Salomon Rosenthal wurde das Geschäft bis 1903 vom Sohn Luitpold Rosenthal (geb. 1849 in Würzburg, ab 1906 in Berlin) weitergeführt (ab 1903 Fa. Seißer). (Informationen nach Strätz Biograph. Handbuch II S. 482).  

     
Postkarte an die Firma J. Hellmann,
 Weingroßhandlung in Würzburg (1884)
 
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Die Postkarte an die Firma J. Hellmann & Co. wurde am 8. Februar 1884 geschickt. Es handelte sich um eine, bereits in Heidingsfeld von Juda Hellmann gegründete Weingroßhandlung. Der Sohn von Juda - Bernhard Hellmann ist 1883 nach Würzburg zugezogen. Es folgten 1884 Bernhard und Max Hellmann (Söhne von Sigmund Hellmann), gleichfalls aus Heidingsfeld. Sie waren Teilhaber der Firma J. Hellmann. Näheres zu den Personen bei Strätz Biographisches Handbuch I S. 251-255. 

     
Postkarte an den Kaufmann 
Louis Stern in Würzburg (1884)
  
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Die Postkarte an Kaufmann Louis (Ludwig) Stern wurde am 7. März 1884 aus Heidelberg verschickt. Ein Konkursverwalter teilt dem Louis Stern mit, dass in der Sache seiner Mündel bezüglich des Konkurses Mannasse Mayer nichts mehr zu erwarten sei und die Akten hierzu bereits geschlossen wurden. 

     
Postkarte der Gebr. Frank 
nach Aalen (1886)
 
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Die Postkarte der Gebrüder Frank nach Aalen wurde am 2. April 1886 verschickt. Bei der Firma Gebr. Frank handelte es sich um eine Textilwarengroßhandlung, gegründet von den Brüdern Isaak Frank (1855-1933, seit 1894 Bürger- und Heimatrecht in Würzburg) und Maier Frank (1850-1917, seit 1881 Bürger- und Heimatrecht in Würzburg) aus Estenfeld
Angaben nach Strätz Bd. I S. 157.160. 

           
Brief an Herrn J. Dann bei 
Herrn L.E. Oppenheimer 
in Würzburg (1888)
 
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Zur Firma L.E. Oppenheimer in Würzburg siehe oben (Dokument von 1873); beim Empfänger handelte es sich um den (jüdischen) Warenagenten Isaak Dann (geb. 1845 in Bad Orb, gest. 1920 in Würzburg), der seit 1866 in Würzburg lebte (zuvor in Höchberg). Er betrieb bis ins hohe Alter Agenturen für Konserven u.a. und lebte in der Augustinerstr. 3 (Strätz Bd. I, S. 117). 

     
Umschlag einer Zusendung (Streifband) 
aus Bad Brückenau an Dr. med. Gabriel Rosenblatt in Würzburg (1890)
 
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Nach Strätz Bd. II S. 470 war Dr. med. Gabriel Rosenblatt (geb. 23. September 1852 in Gochsheim, gest. 14. März 1940 in Würzburg) bereits als Student der Medizin in Würzburg und seit 1880 ebd. als praktischer Arzt tätig (Fabrikstraße 37, Stadtteil Grombühl). Seit den 1920er-Jahren lebte er in Würzburg im Ruhestand. Er war nicht verheiratet. 

     
Umschlag einer Zusendung (Streifband) 
an cand. med. Max Nassauer aus 
Frankfurt (1891)
  
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Die Zusendung erfolgte von Frankfurt nach München am 24. Juni 1891. Max Nassauer (geb. 3. Oktober 1869 in Würzburg als Sohn des Weinhändlers Jean / Jesajas Nassauer und seiner Frau Ida, Tochter des Lazarus Seligmann Sonnemann; Strätz II,400a) war verheiratet mit Anna geb. Oberndoerffer aus München. Nach seinem Medizinstudium in Würzburg, Berlin und München wurde er 1894 in Würzburg zum Doktor der Medizin promoviert. Später ließ er sich in München als Frauenarzt nieder. Nebenbei war er als Schriftsteller tätig, u.a. unter dem Pseudonym "Dr. Harmlos". Titel seiner Bücher waren "Die Doktorschule, Der Arzt der großen und der kleinen Welt", "Der gute Doktor - Ein nützlich Bilderbuch für Kinder und Eltern" und viele andere. Max Nassauer starb am 23. Mai 1931 in Bad Kissingen
Quellen: http://de.wikipedia.org/wiki/Max_Nassauer         www.deutsche-biographie.de/sfz68002.html 
http://de.vionto.com/show/me/Max+Nassauer  

     
Ereigniskarte vom Bundesschießen in
 Nürnberg, versandt an Bruno Stern
 in Würzburg (1897)
  
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Die Ereigniskarte vom XII. Deutschen Bundesschießen in Nürnberg vom 4. - 11. Juli 1897 (mit beidseitigem Stempel von Otto Stern, Rechtsanwalt Würzburg) wurde versandt an Bruno Stern in Würzburg. 
Dr. Otto Stern, Rechtsanwalt, Justizrat (geb. 7. April 1847 in Steinach, gest. 8. Dezember 1924 in Würzburg) war seit 1875 verheiratet mit Lina geb. Ney (geb. 22. Mai 1856 in Bamberg, gest. 25. September 1935). Dr. Stern war über 25 Jahre Stadtverordneter, langjähriges Mitglied im Verschönerungsverein Würzburg (zeitweilig im Vorstand, 1924 Ehrenmitglied), Träger des Michaelsorden 4. Klasse mit Krone (1914), Vorsitzender der Israelitischen Unterrichts- und Erziehungsanstalt, Vorsitzender der israelitischen Kultusgemeinde Würzburg von 1896 bis 1919.
Sein Sohn Bruno Stern wurde gleichfalls Rechtsanwalt, Justizrat (geb. 28. April 1880, gest. 1957 in den USA) war verheiratet mit Frida geb. Hellmann (geb. 5. September 1886, gest. 1957). Bruno Stern war Kriegsteilnehmer 1915 bis 1918, Oberleutnant, erhielt das EK I und II und andere Auszeichnungen; war aktiv als Kommunalpolitiker, Stadtratskandidat. Er war Mitglied im Hausbesitzerverein Würzburg, Verschönerungsverein Würzburg, Kegelclub Dreißiger, Reichsbund jüdischer Frontsoldaten, Jüdischer Kulturbund. Im November 1930 war er Mitbegründer des jüdischen Selbstschutzes gegen zunehmende antijüdische Ausschreitungen, letzter Leiter des jüdischen Turn- und Sportvereins bis zu dessen Auflösung 1938. Beim Novemberpogrom 1938 Festnahme, am 23. November 1938 schwerkrank entlassen aus dem KZ Buchenwald; Ende Dez. 1938 Emigration mit Ehefrau über England in die USA. 
Quellen: siehe Artikel oben auf dieser Seite: Justizrat Dr. Otto Stern wird ausgezeichnet (1914).  Weiteres zur Familie: R. Strätz II 592.600.   
http://www.historisches-unterfranken.uni-wuerzburg.de/test/web324w/quellen/1016/600.jpg 
http://www.historisches-unterfranken.uni-wuerzburg.de/test/web324w/quellen/1016/592.jpg 
http://www.mainpost.de/regional/wuerzburg/Unterfraenkische-Juden-Inmitten-der-Gesellschaft;art735,6392940 
http://www.shalomeuropa.de/_shalom_d/akt_med_echo7.html.  
     
 Postkarte an Sigo Bernheimer 
aus Ichenhausen (1908)
Wuerzburg Dok 464.jpg (117781 Byte) Wuerzburg Dok 464a.jpg (148789 Byte)

Die Karte an Unterapotheker d.R. Sigo Bernheimer (Würzburg, Zellerstraße 8 II) wurde am 16. Oktober 1908 von Ichenhausen verschickt. Sie ist in Kurzschrift verfasst. Der am 18. Mai 1884 in Ichenhausen geborene Sigo Bernheimer wurde 1942 von Augsburg aus nach Auschwitz deportiert und ermordet.  

                 

Karte der Firma Baumgarten & Stern (Würzburg) an Adam Theiler in Ebermannstadt (1916)  

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Die Karte wurde am 23. August 1916 von der Firma Baumgarten & Stern an Adam Theiler in Ebermannstadt geschickt. Nach Strätz, Biographisches Handbuch Würzburger Juden Bd. I S. 79 und Bd. II S. 600.627 ist die Textilwarengroßhandlung Firma Baumgarten & Stern um 1877 von den jüdischen Gemeindegliedern in Würzburg Julius Baumgarten (geb. 28.3.1846 in Bad Kreuznach, gest. 7.9.1928 in Würzburg) und Saly Stern (geb. 12.10.1849 in Steinach a.d. Saale, gest. 22.6.1917 in Würzburg) gegründet worden. Der Sitz der Firma war Haugerpfarrgasse 1. Nach dem Tod der Firmengründer war Arthur Süsser (geb. 23.3.1877 Würzburg, gest. um 1934 Würzburg) Inhaber der Firma.  

     
Postkarte von Adolf Hamburger, Herrenbekleidung nach Herford (1919)   
 Wuerzburg Dok 460.jpg (111673 Byte) Wuerzburg Dok 460a.jpg (122366 Byte) Adolf Hamburger (geb. 1851 in Niederhofheim/Taunus, gest. 1916 in Würzburg), war 1884 nach Würzburg gezogen und betrieb hier ein Herrenkleidergeschäft an der Ecke Domstraße/Schustergasse. Wer es nach seinem Tod weiterbetrieben hat (die Karte wurde 1919 geschrieben), geht aus den Angaben bei Strätz Biograph. Handbuch I S. 231-232 nicht vor. Es gab auch noch einen Adolf Hamburger jun. (geb. 1901 in Kitzingen - umgekommen 1942), der nach Strätz I S. 232 das Manufakturwaren- und Restegeschäft Louis Hamburger Kürschnerhof 4, später Domstraße 26 betrieb. Mögliche Zusammenhänge konnten noch nicht geklärt werden.  

   
Brief der Fa. Ignatz Straus & Co., Würzburg an die Weingroßhandlung Friedrich Majer in Neuötting (1919)  

Wuerzburg Dok 083.jpg (182685 Byte)Nach Strätz, Biographisches Handbuch Würzburger Juden Bd. II S. 608 war Ignaz Straus (geb. 1. Januar 1835 Dettelbach/Ufr., gest. 15. Oktober 1912 in Würzburg) seit 1867 in Würzburg als Weinhändler ansässig. Sein Vater Michael Straus hatte die Weinhandlung begründet, die Ignaz weiterführte. 1869 erhielt er das Bürgerrecht in Würzburg. Später war er Teilhaber der Großhandlung Ignatz Straus & Co. (Ignatz mit seinen Söhnen Michael und Rudolf)  
Ignaz Straus war verheiratet mit Rosette geb. Midas aus Nürnberg. Das Ehepaar hatte zehn Kinder (Fanny 1859, Josef 1861, Michael 1863, Paul 1867, Rudolf 1868, Emma 1870, Jenny verh. Steinam-Riess 1872?, Klara 1874, Johanna 1880, Rosa verh. Feist 1884; weiteres bei Strätz a.a.O.)  

    
    
    
Anzeigen jüdischer Gewerbebetriebe    
Anzeige des Kurzwarengeschäftes Jacob Zunz (1872)      

Anzeige in der Zeitschrift "Der Israelit" vom 8. Mai 1872:   

   
Anzeige des Bank- und Wechselgeschäftes Simon Scheidt (1873)
    

Anzeige in der "Allgemeinen Zeitung des Judentums" vom 14. Oktober 1873: "Einen Lehrling mit den nötigen Vorkenntnissen versehen sucht das Bank- und Wechselgeschäft 
Simon Scheidt. Würzburg. (Samstag und Feiertage geschlossen)."  

 
Anzeige der Firma J. H. Reinhardt für Synagogen-Heizungen (1888)    

Artikel in der "Allgemeinen Zeitung des Judentums" vom 31. Mai 1888:        


Anzeige der Bäckerei M. Hammelburger (1901)   

Anzeige in der Zeitschrift "Der Israelit" vom 15. Mai 1901:    

   
Anzeige der Seifenfabrik Josef Fleischmann (1901)       

Anzeige in der Zeitschrift "Der Israelit" vom 25. November 1901:        

 
Anzeige von M. Hammelburger (1902)       

Anzeige in der Zeitschrift "Der Israelit" vom 1. Dezember 1902:      


Anzeige von Speier's Schuhwarenhaus mit Postkarte und Foto des Schuhwarenhauses (1906/1908/1914)       

Anzeige im "Frankfurter Israelitischen Familienblatt" vom 30. November 1906: 
"Wir suchen für sofort oder 1. Januar ein tüchtiges, durchaus zuverlässiges 
Fräulein
 
aus guter Familie für eine Vertrauensstellung gegen hohes Salair. Branchekenntnisse nicht unbedingt erforderlich. Samstag nicht geschlossen. Gefällige Offerten mit Zeugnissen, Gehaltsansprüchen und möglichst Photographie. 
Speiers Schuhwarenhaus 
Würzburg.
"  
 
Postkarte an das 
Schuhgeschäft Speier (1914)
  
(aus der Sammlung von Peter Karl Müller,
 Kirchheim / Ries) 
Wuerzburg Dok 20131201a.jpg (194042 Byte) Wuerzburg Dok 20131201.jpg (303092 Byte)
 Die Postkarte wurde von einem Lehrer Gersitz aus Hassenbach bei Oberthulba am 16. Mai 1914 an das Schuhgeschäft Speier in Würzburg, Domstraße 54 verschickt. Es betraf die Reparatur eines Paares Jagdschuhe und deren Fertigstellung. Kaufmann David Speier (geb. 1882 in Heldenbergen) war Ende 1905 von Frankfurt/Main nach Würzburg gezogen. Er war Geschäftsführer und bis 1912 Inhaber der Filiale des Schuhwarenhauses Speier, das sich zunächst in der Domstraße befand, später als Schuhwarenhaus Speier AG in der Schönbornstraße 2. 
Einige weitere Informationen zu den Schuhwarenhäusern Speier auf der Seite zu Heldenbergen.   
 
  Speier's Schuhwarenhaus auf Foto von 1908
(erhalten von Peter Nolte, Köln) 
   Auf der Hinweistafel am Eingang wird verwiesen auf die Verkaufsstellen von Speier's Schuhwarenhaus in Frankfurt am Main, München, Stuttgart, Strassburg, Darmstadt, Offenbach, Hanau, Hannover, Köln, Hamburg, Breslau und Würzburg. - Rechts ein Zeugnis des Schuhwarenhauses für Elise Büdel, die als Lehrmädchen, dann als Verkäuferin tätig war. Elise (= Elisabeth) Büdel (1894-1988) ist auf dem Foto rechts zu sehen.

      
Anzeige der Wein- und Spirituosengroßhandlung Gebr. Frankenthal (1921)       

Anzeige im "Frankfurter Israelitischen Familienblatt" vom 1. September 1921:      

   
   
Sonstiges        
Erinnerung an die Auswanderungen im 19. Jahrhundert  - Grabstein für Maurice Scooler (vermutlich = Moritz Schuler, 1828-1900) aus Würzburg mit Frau in New Orleans  
Anmerkung: das Foto wurde von Rolf Hofmann (Stuttgart) im April 1994 im 1860 eröffneten Hebrew Rest Cemetery in New Orleans, 2100 Pelopidas at Frenchman Street, near Elysian Fields and Gentilly Blvd., aufgenommen.     

Grabstein im "Hebrew Rest Cemetery" in New Orleans für 
"Maurice Scooler  
Born Würzburg, Bavaria  November 15, 1828  
Died April 25, 1900   
*The Integritiy of the Upright quideth him'  
Mary Ann Levy  
Wife of Maurice Scooler  
Born February 22, 1835  Died March 31, 1919. 
'A strong woman who can find'."      

  

Kennkarten aus der NS-Zeit            
               
Am 23. Juli 1938 wurde durch den Reichsminister des Innern für bestimmte Gruppen von Staatsangehörigen des Deutschen Reiches die Kennkartenpflicht eingeführt. Die Kennkarten jüdischer Personen waren mit einem großen Buchstaben "J" gekennzeichnet. Wer als "jüdisch" galt, hatte das Reichsgesetzblatt vom 14. November 1935 ("Erste Verordnung zum Reichsbürgergesetz") bestimmt. 
Hinweis: für die nachfolgenden Kennkarten ist die Quelle: Zentralarchiv zur Erforschung der Geschichte der Juden in Deutschland: Bestände: Personenstandsregister: Archivaliensammlung Frankfurt: Abteilung IV: Kennkarten, Mainz 1939" http://www.uni-heidelberg.de/institute/sonst/aj/STANDREG/FFM1/117-152.htm. Anfragen bitte gegebenenfalls an zentralarchiv@uni-hd.de       
 
 Kennkarten zu fünf Personen, 
die in Würzburg geboren sind
 
 Wuerzburg KK MZ Goldschmidt Heinrich.jpg (92395 Byte)  Wuerzburg KK MZ Goldschmidt Josef.jpg (91519 Byte)  Wuerzburg KK MZ Koch Ida.jpg (88288 Byte)
Informationen zu Heinrich Goldschmidt, 
Josef Goldschmidt und Ida Koch geb. Linz: 
siehe R. Strätz Biographisches Handbuch 
Bd. I S. 189.198 und 350.  
KK (Mainz 1939) für Heinrich Goldschmidt 
(geb. 19. Juli 1914 in Würzburg), nach Ausbildung an der 
ILBA
Lehrer an jüdischen Volksschulen in Bayern, 1939 nach 
England emigriert, nannte sich nun Henry Gaylord, 1962 bis 
1980 als US-Bürger wieder in Würzburg in Diensten der 
US-Armee, gest. 2005 in Santa Cruz, CA/USA (Quelle)    
 KK (Mainz 1939) für Josef Goldschmidt 
(geb. 15. Februar 1876 in Würzburg), Wirt, 
wohnhaft in Mainz, am 27. September 1942 
deportiert ab Darmstadt in das Ghetto 
Theresienstadt, am 28. Oktober 1944 in das
 Vernichtungslager Auschwitz, ermordet  
 KK (Mainz 1939) für Ida Koch geb. Linz (geb. 
20. September 1881 in Würzburg), wohnhaft in
 Würzburg, emigrierte in die Niederlande, 
1944 deportiert ab Westerbork nach Bergen-Belsen,
 April 1945 nach Theresienstadt, umgekommen
 am 6. Mai 1945 in Tröbitz 
       
  Wuerzburg KK MZ Oster Theodor.jpg (90716 Byte) Wuerzburg KK MZ Weissbart Samuel.jpg (92557 Byte)  
 Informationen zu Theodor Oster und 
Samuel Weißburg siehe R. Strätz 
Biographisches Handbuch Bd. II S. 434 
und 665  
 KK (Mainz 1939) für Theodor Oster (geb. 19.
 November 1882 in Würzburg), wohnhaft in Mainz, 
am 30. September 1942 deportiert ab Darmstadt,
 vermutlich nach Treblinka, umgekommen   
KK (Mainz 1939) für Samuel Weißbart 
(geb. 26. November 1869 in Würzburg), Kaufmann 
in Hessen, 1918 in Köln-Mülheim, war verheiratet
 mit Rebekka geb. Kallmann   
 

     

    

    

    

    

     

 

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Stand: 30. Juni 2020