Baisingen Friedhof 154.jpg (62551 Byte)  Segnende Hände der Kohanim auf einem Grabstein in Baisingen


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Obernbreit (VG Marktbreit, Kreis Kitzingen)
Jüdische Geschichte / Synagoge 
  
Bitte besuchen Sie auch die Website des Träger- und Fördervereins ehemalige Synagoge Obernbreit  
www.synagoge-obernbreit.de   

Übersicht:  

bulletZur Geschichte der jüdischen Gemeinde  
bulletAus der Geschichte der jüdischen Gemeinde   
Aus der Geschichte der jüdischen Lehrer  
Zu einzelnen Personen aus der jüdischen Gemeinde   
Sonstiges      
bulletZur Geschichte der Synagoge   
bulletFotos / Darstellungen  
bulletErinnerungsarbeit vor Ort - einzelne Berichte  
bulletLinks und Literatur   

   

Zur Geschichte der jüdischen Gemeinde (english version)
(Erstellt unter Mitarbeit von Friedrich Heidecker, Träger- und Förderverein s.u.)  
   
In Obernbreit bestand eine jüdische Gemeinde bis 1911. Ihre Entstehung geht in die Zeit des 16./17. Jahrhunderts zurück. Erstmals werden 1528 Juden am Ort genannt. Sogenannte Judenschutzbrief wurden von der Ortsherrschaft im 16. Jahrhundert 1531, 1534 und 1558 ausgestellt. Auch im 17. Jahrhundert lebten Juden am Ort: 1668 ließ sich ein Jude in Obernbreit erneut nieder - er hatte einen Schwarzenberger Schutzbrief (Hoffmann: Geschichte und Beschreibung der protestantischen Pfarrei Obernbreit o.J. S. 33). 1714 waren sechs jüdische Familien am Ort, 1796 gleichfalls sechs Familien. 
  
Ihre Blütezeit hatte die Gemeinde in der ersten Hälfte des 19. Jahrhunderts. In dieser Zeit wurde die Höchstzahl jüdischer Einwohner erreicht: 1814 122 jüdische Einwohner (11,1 % von insgesamt 1.101 Einwohner), 1832 157 (12,3 % von insgesamt 1.279) und 1867 126 jüdische Einwohner (9,3 % von insgesamt 1.355). Nach 1870 ging die Zahl der Juden am Ort durch Aus- und Abwanderung zurück: 1871 98, 1880 81, 1890 52, 1900 28, 1910 20 jüdische Gemeindeglieder.  
  
Bei der Erstellung der Matrikellisten 1817 werden in Obernbreit auf insgesamt 27 Matrikelstellen die folgenden jüdischen Familienvorstände genannt (mit neuen Familiennamen und Erwerbszweig): Hirsch Hayum Heim (Viehhandel und Parnass = Gemeindevorsteher), Kusel Jacob Jung (Geldgeschäfte), Sendel Jontoff Grünenwald (Viehhandel), Abraham Hyeronimus Herzfelder (Ellenwarenhandel), Meyer Loew Rosenfeld (Ellenwarenhandel), Isaac Loew Rosenfeld (Weingeschäfte), Hirsch Jantoff Rosenbach (Wein- und Viehhandel), Nathan Sendel Grünwald (Viehhandel), Samuel Hirsch Heim (Viehhandel), Joseph Abraham Hyeronimus Herzfelder (Ellenwarenhandel), Samuel Wolf Goldstein (Ellenwarenhandel), Moses Loew Benario (Spezerei- und Ellenwarenhandel), Abraham Hirsch Waldmann (Ellenwarenhandel), Jacob Joseph Gunzenhäuser (Weinhandel), Jacob Abraham Waldmann (Handel mit altem Eisen), Hirsch Baer Klein (Handel mit kurzer Ware), Samson Bineas Biener (Viehschmusen), Jacob Loew Loewenhaupt (Viehschmusen), Gerst Loew Loewenburger (Handel mit kurzer Ware), Jacob Sußmann Ahrnheimer (Handel mit kurzer Ware), Jacob Laemlein Pfeiffer (Viehschmusen), Manes Laemlein Loemann (Schnittwarenhandel), Jacob Hirsch Klein (Schnittwarenhandel), Michael Moses Marx (Handel mit kurzer Ware und Viehschmusen), Wolf Isaac Breitenbach (Viehhandel), Israel Hirsch Heim (Spezerei- und Lederhandel), Jason Enslein Franck (Ellenwarenhandel), Benjamin Herzfelder (Warenhandel, seit 1825), Moses Rosenfeld (Feldbau, seit 1825).          
   
An Einrichtungen hatte die Gemeinde eine Synagoge (s.u.), eine Religionsschule (Mitte 19. Jahrhundert zeitweise Elementarschule?) und ein rituelles Bad (im Synagogengebäude s.u.). Die Toten der Gemeinde wurden im jüdischen Friedhof Rödelsee beigesetzt. Zur Besorgung religiöser Aufgaben der Gemeinde war ein Religionslehrer angestellt, der zugleich als Vorbeter und Schochet tätig war (vgl. Ausschreibungstexte unten). Prägende Persönlichkeit unter den Lehrern des 19. Jahrhunderts war Raphael Fränkel, Sohn des Rabbiner Abraham Fränkel in Binswangen. Er war bei seiner Heirat am 30. Mai 1836 bereits einige Jahre Religionslehrer in Obernbreit (vermutlich seit 1830) und blieb in Obernbreit 57 Jahre lang als solcher tätig. Er hatte sechs Kinder, die in Obernbreit geboren sind (nach Informationen von Elisabeth Böhrer vom 1.12.2013). Nach dem Ausschreibungstext unten von 1870/71 wurde die Stelle des Vorsängers und Schächters separat ausgeschrieben, möglicherweise zur Unterstützung von Lehrer Raphael Fränkel. Bei der Ausschreibung von 1887 (nach Wegzug von Raphael Fränkel nach Mergentheim, siehe Bericht unten zu seinem Tod 1890 in Mergentheim) wurden die Ämter des Lehrers, Vorsängers und Schächters wieder gemeinsam ausgeschrieben. 1901 erfolgte die Ausschreibung der Stelle zusammen der der Nachbargemeinde in Gnodstadt. Die jüdische Gemeinde gehörte zum Distriktsrabbinat in Kitzingen.  
     
Nachdem auf Grund der seit Mitte des 19. Jahrhunderts relativ schnell zurückgegangenen Zahl der Gemeindeglieder bereits 1911 die jüdische Gemeinde aufgelöst worden war, wurden die hier noch lebenden jüdischen Einwohner der Gemeinde in Marktbreit zugeteilt.
  
Im Ersten Weltkrieg fiel aus der jüdischen Gemeinde Feldwebelleutnant Leopold Frank (geb. 15.4.1877 in Obernbreit, vor 1914 in Nürnberg wohnhaft, gef. 21.10.1916). 
Der in einigen Listen zu Obernbreit genannte Gefreite Ludwig Breitenbach (geb. 4.1.1871) ist nicht in Obernbreit, sondern in Heidingsfeld geboren (Information von E. Böhrer vom 5.7.2020).  
    
1925 wurden noch 12 jüdische Einwohner am Ort gezählt, 1933 neun. 
  
Die letzten vier jüdischen Einwohner wurden im Februar 1942 in das Vernichtungslager Izbica (bei Lublin/Polen) beziehungsweise in das Ghetto Theresienstadt deportiert. 
      
Von den in Obernbreit geborenen und/oder längere Zeit am Ort wohnhaften jüdischen Personen sind in der NS-Zeit umgekommen (Angaben nach den Listen von Yad Vashem, Jerusalem und den Angaben des "Gedenkbuches - Opfer der Verfolgung der Juden unter der nationalsozialistischen Gewaltherrschaft in Deutschland 1933-1945"): Hilda Eiba geb. Schatzmann (1887), Elisabeth Gallinger (1896), Ida Goldschmidt (1890), Hannchen (Hanna) Lebrecht geb. Rosenfelder (1874), Leopold Löbenberger (1863), Ida Nadel geb. Sänger (1879), Regina Neumaier geb. Rindsberger (1872), Rudolfine Radzieyewski geb. Löbenberger (1889), Bernhard Rindsberger (1878), Heinrich Sänger (1876), Joseph Sänger (1884), Siegfried Sänger (1878), Justin Schatzmann (1923), Moritz Speyer (1887), Joseph Sänger (1884), Leopold Sänger (1871), Rudolf Sänger (1869).
      
      
      
Aus der Geschichte der jüdischen Gemeinde 
     
Aus der Geschichte der jüdischen Lehrer  
Ausschreibungen der Stelle des Religionslehrers / Vorbeters / Schochet 1869 / 1870 / 1871 / 1875 / 1884 / 1894 / 1901   

Obernbreit Israelit 24021869.jpg (36909 Byte)Anzeige in der Zeitschrift "Der Israelit" vom 24. Februar 1869: "Erledigt
die Schächter- und Vorsängerstelle dahier mit einem jährlichen Einkommen von circa 300 Gulden nebst freier Wohnung. Bewerber wollen sich innerhalb 4 Wochen an den Unterzeichneten wenden.  
Obernbreit bei Marktbreit am Main, 17. Februar 1869.  
Der israelitische Kultus-Vorstand 
Samuel Rosenfeld."   
   
Obernbreit Israelit 22061870.jpg (26860 Byte)Anzeige in der Zeitschrift "Der Israelit" vom 22. Juni 1870: "Erledigt -  
die Vorsänger- und Schächterstelle dahier mit einem jährlichen Einkommen von ca. 300 Gulden nebst freier Wohnung. Die Stelle kann sofort besetzt werden, und wollen sich Bewerber innerhalb 4 Wochen an den Unterzeichneten wenden. 
Obernbreit bei Marktbreit a.M., 1. Juni 1870. 
Der israelitische Kultusvorstand Samuel Rosenfeld."
   
Obernbreit Israelit 12071871.jpg (24752 Byte)Anzeige in der Zeitschrift "Der Israelit" vom 12. Juli 1871: "Erledigt. Die Vorsänger und Schächterstelle dahier, mit einem jährlichen Einkommen von circa 400 Gulden nebst freier Wohnung, ist erledigt. Bewerber wollen sich innerhalb 4 Wochen an den Unterzeichneten werden. Obernbreit bei Marktbreit a.M., 16. Juni 1871. 
Samuel Rosenfeld
, Kultus-Vorstand."    
 
Obernbreit Israelit 08091875.jpg (36248 Byte)Anzeige in der Zeitschrift "Der Israelit" vom 8. September 1875: "Die Vorsänger- und Schächterstelle in Obernbreit ist sofort zu besetzen mit einem fixen Gehalt von fl. 200   Fl. 100 Schechita und  fl. 100 Nebenverdienste. 
(Polen keine Aufnahme). Bewerber wollen sich schriftlich wenden an den Kultusvorstand Obernbreit, Bayern".    
   
Obernbreit Israelit 23051887n.jpg (39473 Byte)Anzeige in der Zeitschrift "Der Israelit" vom 23. Mai 1887: "Die israelitische Religionslehrerstelle Obernbreit (Unterfranken), verbunden mit Vorsänger- und Schächter-Funktion, soll sofort besetzt werden. Jährlicher Ertrag ca. Mark 900 nebst freier Wohnung. Offerten an den Kultusvorstand 
S. Löwenhaupt
. Kultusvorstand."
   
Obernbreit Israelit 27081894.jpg (22965 Byte)Anzeige in der Zeitschrift "Der Israelit" vom 27. August 1894: "Die Religionslehrer-, Vorsänger- und Schächterstelle Obernbreit (Unterfranken) 
wird am 1. November dieses Jahres vakant. Jährlicher Ertrag ca. Mark 1000 - nebst freier Wohnung und 50 Mark Vergütung für Beheizung. Seminaristisch gebildete Bewerber wollen sich unter Beifügung ihrer Zeugnisse schriftlich an den Unterzeichneten wenden. 
Der Kultusvorstand 
L. Loebenberger."
  
Anzeige in der Zeitschrift "Der Israelit" vom 4. November 1901
"Die Religionslehrer- Chasan- und Schochetstelle in Obernbreit (Unterfranken), verbunden mit Gnodstadt, ist sofort zu besetzen. Jährliches Einkommen ca. Mark 1.100 nebst freier Wohnung. Meldungen erbeten an   
J. Sänger
, Obernbreit, Kultusvorstand."         

     
Bezirksrabbiner Immanuel Adler (Mainbernheim / Kitzingen) beschwert sich über David Fränkel, den Sohn von Lehrer Raphael Fränkel (1870)     
Quelle: aus den erhaltenen Briefen von Rabbiner Adler. Die Abschriften der Briefe - geschrieben von seinem Sekretär - blieben erhalten und werden im Archiv der Alten Synagoge Kitzingen aufbewahrt (mitgeteilt von Friedrich Heidecker)     

Rabbiner Adler am 9. September 1870: "An den Herrn Lehrer Fränkel in Obernbreit.
Laut Anzeige des Cultus-Vorstandes dortselbst hat Ihr Sohn am 20. dieses Monats aus unbekanntem Grunde dem Vorrufe zur Thora nicht Folge geleistet. Sie erhalten nun hiermit den Auftrag. Sich über den Grund erwähnten Vorgehens Ihres Sohnes genauen Aufschluss zu verschaffen u. und hievon baldigst anher Mitteilung gelangen zu lassen. Mit freundlichen Grüßen!
Mainbernheim den 9. September 1870"

Laut Bericht des Herrn Lehrers Fränkel von dort v. 14. dieses Monats lag der Grund der Weigerung seines Sohnes, dem Vorrufe zur Thora Folge zu leisten, darin, dass derselbe schon mehrere Male in der Reihenfolge übergangen, jüngeren Leuten nachgesetzt wurde und sich deshalb verletzt fühlte. Gleichzeitig bringt H. Lehrer Fränkel zur Anzeige dass er selbst vor Kurzem nach einem später verheirateten vorgerufen wurde. Da nun einerseits damit durchaus nicht das Vergehen des David Fränkel gerechtfertigt erscheint und entschuldigt werden kann, andererseits es aber auch nicht in Ordnung ist, dass die Reihenfolge nicht eingehalten wird, so wird hiermit verfügt:
1) David Fränkel ist für sein ungerechtfertigtes Vorgehen damit zu bestrafen, dass er 6 Wochen lang, vom Tag jener Weigerung an gerechnet, weder zur heil. Thora gerufen noch mit einer sonstigen Mizwah beehrt wird.
2) Der Kultusvorstand hat die Gemeindemitglieder auf die folgenden §§ der Synagogen-Ordnung vom Jahr 1841 besonders aufmerksam zu machen und für deren Aufrechterhaltung Sorge zu tragen: § 10.b) c) § 12.     Mainbernheim den 20. September 1870

Rabbiner Adler vom 20.12.1870:  "In Folge Ihres Berichts vom Gestrigen erhalten Sie anbei einen Mahnruf, welchen Sie nächsten Samstag in (der) dortigen Synagoge bekannt geben wollen, u. von dem man den gewünschten Erfolg erwartet. ... Da übrigens in dortiger Gemeinde so häufig Unregelmäßigkeiten im Aufrufen vorkommen, so muss ich Sie wiederholt darauf aufmerksam machen, dass eine Tabelle angefertigt werden muß, worauf alle Individuen der Reihe nach verzeichnet sind. Dem Vorsänger wollen Sie eröffnen, dass auch er sehr viel zur Vermeidung solcher Vorkommnisse beitragen könne, indem er sich nicht auf den ... allein verlassen, sondern vor dem Aufrufen auf die Tabelle schauen soll.
Die in der Cultus-Gemeinde Obernbreit wiederholt vorgekommenen Fälle, dass dem Vorrufe zur Thora nicht Folge geleistet wurde, veranlassen uns, an die Mitglieder derselben folgende wohlgemeinten Mahnworte zu richten. Der zur Thora Vorgetretene preist Gott in öffentlicher Versammlung dafür, dass er Israel aus allen Nationen erwählt hat, um uns die Lehren der Wahrheit zu geben u. dadurch ewiges Leben in uns gepflanzt hat. So nun Jemandem die Gelegenheit geboten wird, diesem Dank Ausdruck zu geben, muss er sie mit Freude ergreifen und jeden unwürdigen Gedanken unterdrücken. Wenn er aber aus kleinlichen Rücksichten, aus falschen Ehrgefühlen es verweigert, dem Herrn zu danken für das erhabene Kleinod, das er uns verliehen, so versündigt er sich gegen Gott und seine heilige Lehre, so rächt (?) er sich nur an sich selbst, so gleicht er dem Kinde, das sich beleidigt fühlt u. in seinem Grolle die Leckerbissen verschmäht, die ihm dargereicht werden. Das Verfahren, dem Vorrufe zur Thora keine Folge zu geben, ist daher auch keineswegs geeignet, die Ehre zu retten, im Gegenteil, es gereicht nur dem Einzelnen, sowie der Gemeinde zur höchsten Unehre. Man gibt sich der Hoffnung hin dass diese wohlgemeinten Ermahnungen beherzigt werden, u. fernerhin kein Mitglied der Gemeinde Obernbreit Veranlassung zu einer Klage in diesem Betreffe geben wird."    

     
Zum Tod des Religionslehrers Raphael Fränkel, Schwiegervater von Lehrer Hermann Schlesinger (1890 in Mergentheim; war 57 Jahre Lehrer in Obernbreit) 

Mergentheim Israelit 13021890.jpg (186653 Byte)Artikel in der Zeitschrift "Der Israelit" vom 13. Februar 1890: "Mergentheim im Februar 1890. Im vorigen Monate entschlief hier im Alter von 86 Jahren der von Obernbreit zu seinem Schwiegersohn übersiedelte vormalige Religionslehrer Raphael Fränkel, der es vermöge seines biederen, bescheidenen Charakters, seiner gediegenen religiösen und profanen Kenntnisse verdient, dass ihm in diesen Annalen des Judentums ein Ehrendenkmal gestiftet werde. In Binswangen im bayrischen Schwaben als Sohn des weil. Rabbiners Abraham Fränkel geboren, genoss er dessen Unterricht, wie den seines Schwagers, des nachmaligen Rabbiners Is. Hirsch Gunzenhausen und später den des Rabbiners Aron Gugenheimer in Kriegshaber bei Augsburg, woselbst er unter 27 Lehramts-Kandidaten das beste Examen bestand.  
Als der begabteste unter vielen Geschwistern, musste er zu deren Unterstützung sowie seiner Mutter bald auf den Broterwerb bedacht sein. Er nahm daher eine Privat-Lehrerstelle im Hause des berühmten Rabbi Wolf Hamburger in Fürth an, wobei er sich dessen Hochachtung erwarb und in seinen Talmudstudien sehr befördert wurde, sodass der gefeierte Meister nach einiger Jahren mit Bedauern ihn aus seiner Familie und seinem Kreise zum Antritt der Religionslehrerstelle in Obernbreit scheiden sah.  
Daselbst wirkte der gewissenhafte und pflichtgetreue Pädagoge 57 Jahre, vom Vertrauen seiner Gemeinde, der Dankbarkeit und Verehrung zahlreicher Schüler umgeben, die er nicht nur in die Hallen der Tora, sondern auch in das allgemeine Gebiet des Wissens mit ungemeinem Lehrgeschick einzuführen verstand. Es tat ihm aber wohl, nach Jahren aus der Ferne vielfache Beweise der Anhänglichkeit zu empfangen und von allen Seiten durch zarte Aufmerksamkeit sich geehrt zu sehen. Auch sonst praktisch als Buchführer, Korrespondent und Versicherungsagent tätig, wurde er bei seinem fünfzigjährigen Dienstjubiläum von der Direktion der bayerischen Hypotheken- und Wechselbank durch ein ehrenvolles Diplom und ein ansehnliches Geschenk ausgezeichnet.  
In den letzten zwei Jahren war er körperlich wohl geschwächt, sein Geist aber immer rege, hell und munter, seiner Umgebung, aus dem reichen Schatz seiner Erinnerungen menschenfreundlich mitteilend.  
Seine Würdigkeit und Beliebtheit sprach sich bei seinem großen Leichenbegängnisse aus, bei welchem Rabbiner und Vorsänger seinen Verdiensten die gerechte Würdigung zuteil werden ließen."        

     
      
Zu einzelnen Personen aus der jüdischen Gemeinde       
Verlobung von Marie Bing mit dem aus Obernbreit stammenden Leo Benario (1907)  
Anmerkung: Genealogische Informationen siehe https://www.geni.com/people/Marie-Benario/6000000022734495582: Marie geb. ist am 2. Oktober 1886 in Nürnberg geboren und am 1. Februar 1976 in England gestorben. Ihr Mann Leo (Lyon) ist am 5. Juli 1875 in Obernbreit geboren als Sohn von Aron Benario und der Regine geb. Kronacher und 1947 in Nice / Frankreich gestorben. Leo Benario war Journalist, Hochschullehrer, Wirtschafts- und Zeitungswissenschaftler.  http://blexkom.halemverlag.de/leo-benario/              

Anzeige in der "Neuen jüdischen Presse" vom 30. August 1907: "Verlobte...
Marie Bing, Streitberg/Nürnberg - Redakteur Leo Benario, Frankfurt".    

 
 
Sonstiges   
Erinnerung an die Auswanderungen im 19. Jahrhundert - Grabstein für Abe Rosenfiels (Rosenfeld) aus Obernbreit in New Orleans (1835-1907)     
Anmerkung: das Foto wurde von Rolf Hofmann (Stuttgart) im April 1994 im 1860 eröffneten Hebrew Rest Cemetery in New Orleans, 2100 Pelopidas at Frenchman Street, near Elysian Fields and Gentilly Blvd., aufgenommen.      

Grabstein im "Hebrew Rest Cemetery" in New Orleans für 
"Abe Rosenfield  
Obernbreit
Bavaria  June 14, 1835 - May 5, 1907. 
A Heart full of tender affection. 
A life of quiet Kindliness
and unselfish service.  
Frances F. Rosenfield  
March 16, 1852 - May 30, 1924  
Frances H. Block 
 
May 1, 1895 - August 11 1967".      

          
          
          
Zur Geschichte der Synagoge     
         
Bereits vor 1748 wird ein Betsaal oder eine Synagoge vorhanden gewesen sein. 1712 ist vom Bau beziehungsweise der Einrichtung einer jüdischen Schule die Rede. 1748 wurde eine (neue?) Synagoge erstellt. Sie war bis 1911 religiöses Zentrum der jüdischen Gemeinde Obernbreit. In dem Gebäude war auch eine Lehrerwohnung sowie ein rituelles Bad (Mikwe), das sich in 10 m Tiefe unter dem Gebäude befindet und vor wenigen Jahren wieder entdeckt wurde.

Nach der Auflösung der Gemeinde 1911 wurde die Inneneinrichtung verkauft: 

Obernbreit Israelit 27041911.jpg (29907 Byte)Am 27. April 1911 erschien in der Zeitschrift "Der Israelit" folgende Anzeige: "Synagogeneinrichtung. Infolge Auflösung der Kultusgemeinde Obernbreit wird die innere Einrichtung der dortigen Synagoge bestehend in sehr gut erhaltenen Männer- und Frauenständen, Almemor, Steinverkleidung des Oronhakodesch und 1 Lüster etc. billig abgegeben. Offerten an Kultusvorstand S. Weinberg in Marktbreit." 
Aus der Anzeige geht hervor, dass es bis zuletzt in der Synagoge Obernbreit traditionelle Betpulte (Ständer) und keine Bänke gegeben hat.
Anm.: Almemor: Vorlesepult, Oronhakodesch = Toraschrein, Lüster = Leuchter".

Die ehemalige Synagoge wurde verkauft und wird seitdem als Lager/Werkstatt für Landmaschinen/Maschinenhalle verwendet. Der gut erhaltene Hochzeitsstein an der Nordseite des Gebäudes wurde 1996/99 letztmals renoviert. Bei Bauuntersuchungen der vergangenen Jahre wurde die ursprüngliche Raumaufteilung der Synagoge nachgewiesen und die ehemalige Mikwe wiederentdeckt.  
 
2005 bildete sich ein Träger- und Förderverein für den Erhalt der ehemaligen Synagoge unter dem Vorsitz von Friedrich Heidecker und Bürgermeister Bernhard Brückner. Es gelang, die ehemalige Synagoge selbst in baufälligem Zustand in ein Kulturzentrum zu verwandeln. Vorträge und Musikveranstaltungen fanden statt. Die vom Träger- und Förderverein von Anfang an angestrebte Sanierung der ehemaligen Synagoge wurde 2012/13 durchgeführt. Anfang März 2012 war "Spatenstich" für die ersten Arbeiten. Die Einweihung der restaurierten Synagoge war am 29. September 2013. Seitdem wird das Gebäude als kulturelles Begegnungszentrum genutzt. 
      
      

Adresse/Standort der Synagoge
Kirchgasse 4 (ehemalige Judengasse) (neu seit Beschluss des Marktgemeinderates Obernbreit vom 14.10.2008: An der Synagoge 1
   
   
 
Fotos
(Farbfotos: Hahn, Aufnahmedatum 12.5.2006)  

Toraschild aus der jüdischen Gemeinde
(Foto aus der Sammlung Theodor Harburger:
 Quelle: Central Archives for the History of the
 Jewish People, Jerusalem; veröffentlicht in 
"Die Inventarisierung jüdischer Kunst- und
 Kulturdenkmäler in Bayern". Jüdisches Museum
 Franken. 1998 S. 381)
Marktbreit Synagoge 021.jpg (91122 Byte)
Toraschild von 1737 aus Obernbreit, kam nach Auflösung der Obernbreiter Gemeinde nach
  Marktbreit, 1938 vermutlich zerstört    
  
     

Ehemalige Judengasse und Synagogegebäude

Obernbreit Synagoge 206.jpg (70033 Byte) Obernbreit Synagoge 205.jpg (72995 Byte) Obernbreit Synagoge 204.jpg (103695 Byte)
Blick in die Kirchgasse 
(frühere Judengasse) 
Das Gebäude der 
ehemaligen Synagoge (Südseite) 
  
     
Obernbreit Synagoge 200.jpg (81222 Byte) Obernbreit Synagoge 203.jpg (66921 Byte) Obernbreit Synagoge 202.jpg (43847 Byte)
Nordseite  Segmentbogenförmiges Fenster - 
mit Glassteinen zugemauert 
Verrostete Hinweistafel 
       
     
Obernbreit Synagoge 201.jpg (51862 Byte) Obernbreit Mikwe 01.jpg (73338 Byte)
Chuppastein (Hochzeitsstein) mit traditioneller Inschrift: "Stimme des Jubels und Stimme 
der Freude - Stimme des Bräutigams und Stimme der Braut" sowie hebräischer Jahreszahl 
(5)508 = 1747/48 und im Zentrum des Sternes "Masel Tow" = Gut Glück
Der Zugang zur wieder entdeckten Mikwe
 (Fotomontage: Hans-Christof Haas) 
  
    
Obernbreit Schule 200.jpg (137127 Byte) Obernbreit Schule 202.jpg (88139 Byte) Obernbreit Schule 201.jpg (152951 Byte)
Nach mündlicher Überlieferung (bestätigt durch die Forschungen von E. Böhrer, Mitteilung vom 1.12.2013)
das Gebäude der früheren jüdischen Schule (ursprünglich einstöckig), erhalten als Wohnhaus in der Kirchgasse 33. 
     
     
Andernorts entdeckt  Frankfurt Friedhof N12043.jpg (228842 Byte) 
  Grabstein für Ludwig Löwenhaupt (geb. 1877 in Obernbreit, gest. 1961 in Frankfurt) 
im jüdischen Friedhof an der Eckenheimer Landstraße in Frankfurt am Main    
     
     

Nach der Restaurierung der ehemaligen Synagoge 
(Fotos: Friedrich Heidecker, September 2013) 

 
Obernbreit Synagoge 1310.jpg (188393 Byte) Obernbreit Synagoge 1311.jpg (196608 Byte) Obernbreit Synagoge 1318.jpg (245888 Byte)
Außenaufnahme von Nordwesten 
mit Hochzeitsstein 
Außenaufnahme 
von Südwesten  
Innenaufnahme mit Blick zum Bereich des ehemaligen Toraschreines 
Das Foto oben in höherer Auflösung  Das Foto oben in höherer Auflösung  Das Foto oben in höherer Auflösung 
     
Obernbreit Synagoge 1319.jpg (254073 Byte) Obernbreit Synagoge 1320.jpg (198390 Byte)   
Einweihung am 29. September 2013 - rechts Rabbiner Jakov Ebert     
   

Der Flyer zur Einweihungsfeier am 29. September 2013    

Obernbreit P 201301.jpg (64424 Byte) Obernbreit P 201302.jpg (100131 Byte) Obernbreit P 201303.jpg (96729 Byte) Obernbreit P 201304.jpg (79619 Byte) Obernbreit P 201305-06.jpg (176025 Byte) Obernbreit P 201307.jpg (56827 Byte) Obernbreit P 201308.jpg (77904 Byte)
Titel  Zur Geschichte der Synagoge  Fundstück Foto des Innenraumes  Programm  Kosten - Adressen

  
  
  
Erinnerungsarbeit vor Ort - einzelne Berichte   

Im Juni 2005 wurde der "Träger- und Förderverein Ehemalige Synagoge Obernbreit e.V." gegründet. Der Verein hat inzwischen das ehemalige Synagogengebäude erworben und bemüht sich um eine langfristige Sicherung und eine Rekonstruktion, um es als Raum für Begegnungen zu nutzen, die sich unter anderem mit dem Thema Toleranz beschäftigen.
  
Juni 2008: Stand der Bemühungen um den Erhalt der ehemaligen Synagoge Obernbreit  
OBERNBREIT  - Artikel in der "Mainpost" vom 15. Juni 2008:  
"Neues Leben in der Synagoge - Das 260 Jahre alte Gebäude soll ein Raum für kulturelle Begegnungen werden
Vor 260 Jahren, im Jahr 1748, wurde die Synagoge in Obernbreit fertiggestellt. Ein wichtiges Ereignis, fand der Träger- und Förderverein ehemalige Synagoge, und erinnerte am Wochenende mit verschiedenen Veranstaltungen an dieses Ereignis. Eine Ausstellung, ein Vortrag, Führungen und ein Film über jüdisches Leben in Kitzingen wurden angeboten. Friedrich Heidecker vom Synagogenverein erklärte die Geschichte und den Aufbau der Synagoge. Im 19. Jahrhundert waren bis zu zwölf Prozent der Einwohner Obernbreits Juden. Bis 1912 wurde das Gebäude als Synagoge genutzt. Nach der Zeit der Judenverfolgung unter den Nazis wurde das Gebäude zeitweise als Lagerraum oder Werkstatt verwendet und dafür umgebaut. Die dadurch entstandenen "Wunden" am Gebäude sollen sichtbar bleiben, sagte Friedrich Heidecker. Aber das ehemals vorhandene Tonnengewölbe des Sakralraumes soll wieder entstehen. Auch die Frauenempore soll wieder angedeutet werden. Bereits ausgegraben wurde die Mikwe (rituelles Tauchbad), die während der Arbeiten entdeckt wurde. 45 Stufen führen hinab zum Grundwasser, das zu jeder Jahreszeit zwischen zehn und zwölf Grad Celsius hat. Am Freitagnachmittag wurde eine Ausstellung mit künstlerischen Arbeiten von Schülern des Gymnasiums Marktbreit eröffnet, die auch am Samstag und Sonntag betrachtet werden konnte. Die Bilder waren ohne Bezug zum Jahrestag der Synagoge entstanden, denn es war eine kurzfristige Idee, die Ausstellung zu organisieren, sagte Kunstlehrerin Ulrike Dietrich-Knoblin. Sie erklärte bei der Eröffnung der Bilderausstellung die Aufgabenstellungen und deren künstlerische Umsetzung. Es sei denkbar, dass in den kommenden Jahren weitere Ausstellungen des Gymnasiums in der ehemaligen Synagoge durchgeführt werden, eventuell auch von anderen Fachschaften, meinte sie. Musikalisch begleiteten Josef Nusko (Lehrer am Gymnasium Marktbreit) und der A-capella-Schulchor des Gymnasiums Marktbreit die Eröffnung mit einigen Liedern. Einen Vortrag über Juden hielt am Samstagabend Pfarrer Hans Schlumberger. Der gebürtige Marktbreiter betonte, dass bei Juden die Familie das Zentrum des gelebten Glaubens ist, weniger die Synagoge und verdeutlichte dies am Beispiel des Schabbes (jüdischer Feiertag, an dem keine schwere Arbeit erlaubt ist). Synagogen seien mehr ein normales Versammlungshaus, einzig die dort aufbewahrte Thorarolle habe eine besondere religiöse Bedeutung (die Thora-Rolle besteht aus den fünf Büchern Mose). Eine Mikwe wird genutzt, um kultisch rein zu werden, da im Judentum Wasser und Reinigung eine große Rolle spielen. Dafür muss sie Zugang zu 'lebendigem Wasser' haben, also zu Quellwasser oder Grundwasser, erklärte er. Der Verein hatte die ehemalige Synagoge 2005 erworben mit dem Ziel, dass diese wieder ein Begegnungsraum wird. Auch Ausstellungen, Lesungen und andere Veranstaltungen seien denkbar." 
 
Juni 2009: Zum 75. Geburtstag des für den Erhalt der ehemaligen Synagoge engagierten Altbürgermeisters Friedrich Heidecker
Artikel in der "Mainpost" vom 7. Juni 2009:    "OBERNBREIT - Altbürgermeister Heidecker wird 75 - Engagiert in der Kommunalpolitik
(rt) Altbürgermeister Friedrich Heidecker aus Obernbreit feiert an diesem Montag seinen 75. Geburtstag.
Am 8. Juni 1934 in Pulvermühle, dem heutigen Schopfloch im Landkreis Ansbach, geboren, absolvierte Heidecker nach der Volksschule in Lehengütingen das humanistische Gymnasium in Dinkelsbühl. Studien in Deutsch, Geschichte und Englisch folgten in Heidelberg, Berlin und Erlangen. Mit der Anstellung als Lehrer in Marktbreit 1961 folgte im gleichen Jahr die Heirat mit Ehefrau Sigrid, zwei Töchter und zwei Enkel rundeten das Familienbild ab.   
Nachdem Heidecker bereits 1965 Mitglied des Personalrats am Marktbreiter Gymnasium wurde, übernahm er von 1973 bis 1986 dessen Vorsitz. Sein kommunalpolitisches Engagement startete Heidecker 1972 als Mitglied des Gemeinderats in Obernbreit. Höhepunkt dieser Tätigkeit waren drei Perioden als erster Bürgermeister der Marktgemeinde von 1984 bis 2002. Die Kanalsanierungen und vor allem Projekte der Dorferneuerung mit der Neugestaltung des Rathausplatzes sind dabei ebenso zu nennen, wie die Wohnbaugebiete.
Seit 1981 war Heidecker viele Jahre Mitglied im Aufsichtsrat der gemeinnützigen Wohnbaugenossenschaft des Landkreises Kitzingen, dessen Vorsitz er seit 1999 inne hatte, gleichzeitig war er Mitglied des Kreistags. Auch in der SPD bekleidete Heidecker etliche Ämter, unter anderem den Kreisvorsitz. Derzeit organisiert er offene monatliche Veranstaltungen im Ortsverein. Nach seinem politischen Ruhestand gab Heidecker an der Martinsheimer Grundschule Deutschunterricht für Ausländerkinder und Kinder von Spätaussiedlern. 
Das ganz besondere Anliegen des Obernbreiter Altbürgermeisters ist seit einigen Jahren die ehemalige Synagoge in Obernbreit. Seit vier Jahren ist er der Vorsitzende des Trägervereins ehemalige Synagoge Obernbreit und vor wenigen Tagen wurde er für eine weitere Amtszeit bestätigt. Nachdem der Verein das Gebäude übernommen hatte, musste erst einmal umfangreich aufgeräumt werden: Über viele Jahrzehnte war die ehemalige Synagoge als Scheune und Lagerraum genutzt worden. Dabei kam auch die für den Landkreis einmalig gut erhaltene Mikwe zu Tage, 45 steile Stufen unter Bodenniveau. Heute sucht Heidecker zusammen mit den Vereinsmitgliedern nach Geldern, um das Haus zu sanieren. Klar, dass Friedrich Heidecker seinen 75. dazu nutzen wird, den vielen Gratulanten dieses Thema nahe zu bringen. Am liebsten wäre ihm natürlich eine Spende für die ehemalige Synagoge."   
   
April 2011: Finanzierung der Sanierung des Synagogengebäudes wird schwierig - der Trägerverein ist zuversichtlich  
Artikel in der "Main-Post" vom 2. April 2011(Artikel): "OBERNBREIT. Synagogenfinanzierung wird eine harte Nuss 
Trägerverein in Obernbreit zeigt sich dennoch verhalten positiv – Bernhard Brückner Nachfolger von Helmut Walz Ganz im Schatten der Trauer um den kürzliche verstorbenen stellvertretenden Vorsitzenden und Gründungsmitglied Helmut Walz stand die Hauptversammlung des Träger und Fördervereins ehemalige Synagoge Obernbreit. 'Man sagt, jeder ist ersetzbar, aber er ist absolut unersetzlich', sagte ein zutiefst berührter Vorsitzender Friedrich Heidecker beim Totengedenken.

Eigentlich war die Sitzung einberufen worden, um Ersatz für die Schatzmeisterin Beate Krämer zu finden, die aus beruflichen Gründen ausscheidet. Dass nun auch gleichzeitig ein neuer stellvertretender Vorsitzender zu wählen war, erwies sich als terminlicher Zufall. Gerhard Krämer wird die Kasse übernehmen und Bernhard Brückner den stellvertretenden Vorsitz. Das fiel Brückner sichtlich nicht leicht, doch hat der Posten durchaus praktische Vorteile: Da in diesem Jahr voraussichtlich die Sanierung des Synagogengebäudes ansteht und die Gemeinde Obernbreit dabei der Maßnahmeträger ist, ist Brückner als Bürgermeister ohnehin engagiert und die Verbindung mit dem Amt im Verein bot sich an. Zumindest für die kommenden zwei Jahre.
Wie wichtig die Zusammenarbeit zwischen Verein und Gemeinde derzeit ist, zeigte auch das zweite große Thema des Abends: die Sanierung der ehemaligen Synagoge. Wie berichtet, wurde das Gebäude bereits vor rund 100 Jahren profaniert, da die Zahl der Juden in Obernbreit damals drastisch zurück ging und es nicht mehr genügend männliche Gemeindemitglieder für einen Gottesdienst gab. In der Folge wurde das Gebäude als Lagerhalle und Scheune genutzt, bis es vor wenigen Jahren vom eigens gegründeten Förderverein gekauft wurde. Als Sensation erwies sich damals die Entdeckung einer gut erhaltenen Mikwe (Ritualbad) in einer Tiefe von zehn Metern unter der Scheune.
Vor wenigen Tagen sprachen die Zuschussgeber, Heidecker und Brückner, über den Stand der Finanzierung. Für die Vereinsvertreter ein kleiner Rückschlag, denn wenn sie die Fördermittel erhalten wollen, müssen sie in der eigenen Finanzierung nachbessern. Bislang wurden 300 000 Euro für die Sanierung als ausreichend angesehen. Zehn Prozent davon, also 30 000 Euro, muss die Gemeinde aufbringen, die auch als Maßnahmeträger auftreten muss. Um in den Genuss der Fördermittel zu kommen, muss der Verein nun weitere Richtlinien erfüllen, was sich mit rund 60 000 Euro an Mehrkosten auswirken wird. Abzüglich der möglichen Eigenmittel und weiterer angekündigter Finanzhilfen, ergibt sich eine Deckungslücke von rund 20 000 Euro für den Verein.
Diese Mittel über Spenden, Aktionen und Veranstaltungen aufzutreiben, wird die dringlichste Aufgabe des Vereins in den nächsten Monaten sein. Denn sobald das Geld da ist, kann der Förderantrag gestellt und anschließend mit der Sanierung der ehemaligen Synagoge begonnen werden. Verhalten positiv zeigte sich Bernhard Brückner: 'Es wird eine harte Nuss werden, aber ich glaube, wir werden es hinkriegen. Die Zeichen stehen gar nicht schlecht.'
Wahlen beim Förderverein ehemalige Synagoge Obernbreit: Vorsitzender Friedrich Heidecker und Schriftführer Jürgen Scherer wurden bestätigt. Bernhard Brückner ist stellvertretender Vorsitzender. Beate Krämer übernimmt den Posten des Pressereferenten, Angela Nusko, Steffi Schäfer, Margret Löther und Karin Tremmel sind Beisitzer. (ro)"   
    
Juli 2011: Ausflug des Förder- und Trägervereins nach Schopfloch 
Obernbreit PA  072011s.jpg (8599 Byte)Foto links von Friedrich Heidecker:  Eintauchen in die Geschichte: Eine Exkursion zum Judenfriedhof in Schopfloch unternahm der Träger- und Förderverein ehemalige Synagoge Obernbreit.
Artikel von "kefe" in der "Main-Post" vom 4. Juli 2011 (Artikel): "OBERNBREIT. Aufräumen mit den Mythen 
Förderverein wanderte zum Judenfriedhof Eine Exkursion zum Judenfriedhof in Schopfloch unternahm der Träger- und Förderverein ehemalige Synagoge Obernbreit. Dabei führte Angelika Brosig die Gruppe aus Obernbreit durch das weite Areal des Friedhofs und stellte die Geschichte des 'Gottesackers' von der Anlage im 17. Jahrhundert bis zur Schändung im Dritten Reich und der geringen Anteilnahme an dessen Zustand bis in die jüngere Vergangenheit dar.
 
Beeindruckend für die Teilnehmer war laut Pressemitteilung das Einzugsgebiet: Die Toten aus bis zu 30 Kilometer entfernten Dörfern wurden auf Wagen, die von Pferden gezogen wurden, nach Schopfloch gebracht. Vor allem vor dem Hintergrund, dass die Bestattung binnen 24 Stunden stattfinden musste, bedeutete dies für die begleitende Trauergemeinde eine enorme Anstrengung.
Brosig räumte mit den diskriminierenden Mythen um jüdische Bestattungsbräuche auf; etwa dem, dass Juden stehend oder sitzend begraben wurden. Dies gehe zurück auf Falschinterpretationen von Betrachtungen fremder Riten, so die Expertin.
Brosig stellte ihren Gästen zudem einzelne Steine im Detail vor. Die Auswahl traf sie nach Bekanntheitsgrad der Toten, nach Alter, Symbolik und Dringlichkeit der Sanierung.
Im laufenden Jahr konnten auf Grund ihrer Initiative mit finanzieller Hilfe aus verschiedenen Quellen etwa 20 Steine restauriert werden. Außerdem ist im Herbst eine größere Aktion zusammen mit dem Technischen Hilfswerk geplant: Ein Teil des Aufwuchses aus der Zeit seit 1938 muss entfernt werden, weil er für den Erhalt der Grabsteine hinderlich ist."    
  
September 2011: Schüler erforschen die jüdische Geschichte und präsentieren die Ergebnisse     
Artikel von Uschi Merten in der "Main-Post" vom 7. September 2011 (Artikel): "Die Synagoge wieder belebt
Der Tag des offenen Denkmals ist für die Schüler, die sich am Projektseminar von Dr. Josef Endres im Fach Geschichte beteiligt haben, ein besonderer Tag. Zwar wurden sie bereits von Kultusminister Ludwig Spaenle für ihre innovative Arbeit ausgezeichnet, doch jetzt stellen sie ihre Ergebnisse der Öffentlichkeit vor.
Die Projekt-Seminare zur Studien- und Berufsorientierung bilden einen wesentlichen Bestandteil des G8. Der Projekttitel des Seminars war: 'Wiederbelegung einer ehemaligen Synagoge – eine kulturelle Bereicherung für Obernbreit'. Und so setzten sich die Jugendlichen in einer mehrmonatigen Arbeit mit diesem Thema auseinander.
Es wurde recherchiert, in Archiven oder auf dem jüdischen Friedhof in Rödelsee. So konnte der Beitrag der jüdischen Bevölkerung für Oberbreit erforscht werden.
Doch auch das Gebäude der ehemaligen Synagoge wurde genau untersucht und seine Architektur festgehalten. Anhand der Forschungen entstand ein Holzmodell. Auf der Grundlage der Befunduntersuchung wurde begonnen, die alte Wandbemalung zu rekonstruieren und auf eine Folie zu übertragen.
Ein Rundgang durch die virtuell erstellte Synagoge ermöglicht ein historisches Raumerlebnis.
Die ehemalige Landsynagoge mit einer außergewöhnlichen, zehn Meter tiefen Mikwe stand noch vor wenigen Jahren vor dem Verfall. Und so haben die Teilnehmer des Projekt-Seminars mit ihren Forschungsarbeiten den 'Träger- und Förderverein ehemalige Synagoge Obernbreit' unterstützt. Sie haben dazu beigetragen, diese Synagoge, die lange Zeit als Scheune genutzt wurde, wieder neu zu beleben.
Langfristig soll ein Ort der Erinnerung und Begegnung und damit auch ein kulturelles Zentrum im ländlichen Raum geschaffen werden. Damit sich die Besucher in die Zeit zurückversetzten können, gibt es außer dem virtuellen Rundgang 'jiddische' Musik, die Klezmermusik, die früher auf Hochzeiten, Ernte- und Hoffesten gespielt wurde.
Die Ausstellung wird am 11. September um 13 Uhr eröffnet. Ort: An der Synagoge 1 in Obernbreit."   
 
Weiterer Artikel von Uschi Merten in der "Main-Post" vom 12. September 2011: "Ein virtueller Gang durch die ehemalige Synagoge. Schüler stellten ihr prämiertes Projekt in Obernbreit vor" . Link zum Artikel; auch eingestellt als pdf-Datei.     
 
Eröffnungsrede P-Seminarausstellung "Ehemalige Synagoge Obernbreit" - eingestellt bei YouTube.com 
 
 
November 2011: Schüler erarbeiten ein virtuelles Modell der Synagoge  
Artikel von Mechthild Buck in der "Main-Post" vom 17. November 2011: "Gymnasiasten stellen virtuelles Modell der Synagoge vor.  
Im Rahmen ihres Projekt-Seminars 'Wiederbelebung einer ehemaligen Synagoge - eine kulturelle Bereicherung für Obernbreit' haben Marktbreiter Gymnasiasten ein virtuelles Modell der ehemaligen Synagoge erstellt..."  
Link zum Artikel - auch eingestellt als pdf-Datei.    
   
Februar 2012: Die Restaurierung der ehemaligen Synagoge kostet 300.000 €  
Artikel von Robert Haass in der "Main-Post" vom Februar 2012: "OBERNBREIT. 300 000 Euro für die Sanierung der Synagoge 
Gemeinde muss nur zehn Prozent tragen – Etat wenig spektakulär Ohne Gegenstimmen und auch ohne Diskussion verabschiedete der Obernbreiter Gemeinderat am Dienstagabend einen 'wenig spektakulären Haushalt' – wie ihn Bürgermeister Bernhard Brückner kommentierte...
Auf den ersten Blick sehr hoch sind die Ausgaben für die größte Investition des Jahres, die Sanierung der ehemaligen Synagoge. Hier sieht der Etat 300 000 Euro vor. Allerdings entfallen auf die Gemeinde davon gerade Mal zehn Prozent. Der Rest, 270 000 Euro, wird von Zuschüssen getragen..." 
Link zum Artikel     
 
März 2012: Die Restaurierung der ehemaligen Synagoge kann beginnen  
Artikel von Tom Müller in "Die Kitzinger" vom 7. März 2012: "Umbau der Synagoge kann losgehen. 
Sanierung.
Die Obernbreiter Synagoge wird zum Kultur- und Begegnungszentrum umgebaut. Der historische Kern des Gebäudes bleibt dabei bewusst erhalten. Nach einer 10.000 Euro Spende ist auch die Finanzierung jetzt komplett..." 
Link zum Artikel    
Artikel von Robert Haass in der "Main-Post" vom 8. März 2012: "Obernbreit. Ärmel hochkrempeln für die Synagoge. Vereinsmitglieder und Gemeinderäte trafen sich zu einem symbolischen Spatenstich in Obernbreit..."  
Link zum Artikel     
 
Oktober 2012: Auszeichnung für Schülergruppe aus Marktbreit für die Rekonstruktion der Synagoge in Obernbreit   
Artikel von Henry Stern in der "Main-Post" vom 22. Oktober 2012: "MÜNCHEN/WÜRZBURG. Simon-Snopkowski-Preis für Schüler aus Höchberg und Marktbreit. Erinnern ist nicht immer einfach. Oftmals wird die Erinnerung gar als unangenehm und belastend empfunden. Dies gilt besonders, wenn es um das schwärzeste Kapitel der deutschen Geschichte geht: Die Verfolgung der Juden in der Zeit des Nationalsozialismus. 
'Die Gestaltung einer menschenwürdigen Zukunft in Frieden und Freiheit braucht aber stetige Erinnerung an die Verbrechen der nationalsozialistischen Diktatur', forderte Bayerns Ministerpräsident Horst Seehofer (CSU) bei der Verleihung des Simon-Snopkowski-Preises in München. Mit dem nach dem früheren Präsidenten der israelitischen Kultusgemeinden in Bayern benannten Preis werden alle zwei Jahre Schülerarbeiten zur Erforschung jüdischer Geschichte und Kultur in Bayern sowie des Holocaust ausgezeichnet.
Dieses Mal befanden sich unter den vier Preisträgern auch zwei Projekte aus Unterfranken: Das Gymnasium Marktbreit (Lkr. Kitzingen) wurde für die detailgetreue Rekonstruktion der Synagoge in Obernbreit gewürdigt. In enger Kooperation mit einem Förderverein sowie dem Denkmalschutz rekonstruierten die Schüler die 1911 aufgegebene religiöse Geschichte des Gebäudes und schufen eine Nachbildung aus Holz sowie einen virtuellen Rundgang am Computer. 'Wir wollten die vergessene kulturelle Bedeutung der Juden gerade für fränkische Landgemeinden in die Öffentlichkeit rücken', sagte der Projekt-Lehrer Josef Endres, der zusammen mit Schulleiter Toni Gernert und den Schülern Fabian Herbst und Jan Weinkaemmerer den Preis entgegennahm. Die alte Synagoge wird inzwischen als Kultur- und Begegnungszentrum genutzt..."  
Link zum Artikel   
 
September 2013: Einweihung der sanierten ehemaligen Synagoge als Ort des Erinnern  
Artikel von Robert Haaß in der "Main-Post" (Regionalausgabe Kitzingen) vom 23. September 2013 (Link zum Artikel): "Ehemalige Synagoge wird zum Ort des Erinnerns. Obernbreiter feiern Einweihung am kommenden Sonntag
Mit einem großen Fest wollen der Förderverein ehemalige Synagoge und die Gemeinde Obernbreit am Sonntag die Einweihung der sanierten ehemaligen Synagoge als Ort des Erinnerns und der Begegnung feiern. Prominente Gäste des Festakts werden Regierungspräsident Paul Beinhofer und Generalkonservator Johannes Greipl sein.
Es ist gut 100 Jahre her, als die Obernbreiter Synagoge wegen eines dramatischen Rückgangs der Juden im Ort nicht mehr genügend Gemeindeglieder für einen Gottesdienst fand und profaniert wurde. Der eigentliche Zweck des Hauses in der Kirchgasse geriet beinahe in Vergessenheit, es wurde in der Folge als Lagerhalle und Scheune genutzt, nur noch der Chuppa-Stein erinnerte lange Zeit an den eigentlichen Ursprung. 
Eine tolle Entdeckung. Den Stein ins Rollen brachte im Jahr 1996 Obernbreits Pfarrer Helmut Walz, der anlässlich seines 60. Geburtstags eben diesen Chuppa-Stein sanieren ließ. Zusammen mit Friedrich Heidecker gründete er im Jahr 2005 den Träger- und Förderverein Ehemalige Synagoge Obernbreit, der im Jahr 2006 das Gebäude erwerben konnte. Der Zustand im Innern des 269 Jahre alten Hauses war im Innern in entsprechendem Zustand: Rund 30 Tonnen an Bauschutt und etliche Tonnen an Bruchsteinen räumten die Mitglieder in 450 Arbeitsstunden aus Dachboden und Keller – und machten dabei eine tolle Entdeckung: 45 steile Stufen unter Bodenniveau entdeckten sie die Mikwe der Synagoge, das jüdische Ritualbad und das in erstaunlich gutem Zustand.
Schnell war klar, dass der Raum so nicht genutzt werden kann, also musste ein Sanierungs- und vor allem ein Nutzungskonzept für die ehemalige Obernbreiter Synagoge entwickelt werden. Dabei sollten nur geringe bauliche Eingriffe erfolgen und der ursprüngliche Eindruck der Synagoge erfahrbar werden.
Zusammen mit dem Landesamt für Denkmalpflege entschlossen sich die Obernbreiter, das Erhaltene zu konservieren und, so nötig, sinnvoll und sichtbar zu ergänzen. Erhalten blieben neben den spärlichen Resten aus der Synagogenzeit auch die Spuren der Nutzung zwischen 1912 und 2005. Wie im Inneren, wurde auch außen verfahren. So blieben die Schiebetore erhalten, obwohl sie jetzt keine praktische Funktion mehr haben. An der Nordfassade wurden dagegen die Glasbausteine und Vermauerungen an den Fenstern entfernt und ihre ursprüngliche Größe und Transparenz wieder hergestellt, weil dies zur Belichtung des Betsaals nötig war. An der Stelle, wo jetzt der Schaukasten eingelassen ist, war ein großes Werkstattfenster. Hier wurde die Lücke wieder geschlossen und die entstehende Nische genutzt. Ein Konzept, das nicht bei jedem Besucher auf Anhieb auf Begeisterung treffen wird, das ist sich der Vorsitzende des Trägervereins, Friedrich Heidecker bewusst. 'Es erfordert Konzentration, vertieftes Nachdenken, um zu akzeptieren, dass hier die Zeit nicht an einem bestimmten historischen Zeitpunkt angehalten wurde, sondern als ein Prozess dargestellt ist, der seit 265 Jahren andauert und in dem jeder Nutzer Spuren hinterlassen hat', so Heidecker.
Genutzt werden soll das Gebäude für Ausstellungen, Vorträge, Konzerte, Lesungen und natürlich wird es Führungen geben.
360 000 Euro Kosten. Beginn der eigentlichen Sanierungsarbeiten war im Frühjahr 2012. Insgesamt belaufen sich die Kosten auf 360 000 Euro, von denen aus EU-Mitteln 140 000 Euro flossen. Mit 116 000 Euro beteiligte sich der Entschädigungsfonds, mit 33 000 Euro die Bayerische Landesstiftung und mit gut 30 000 Euro der Markt Obernbreit. Verbleibt für den Trägerverein noch ein Restbetrag in Höhe von 36 000 Euro, in dem auch Eigenleistungen in Höhe von 9000 Euro eingerechnet sind. Die Feierlichkeiten beginnen am Sonntag, 29. September, um 11 Uhr mit einem Festakt. Neben vielen Grußworten und der Schlüsselübergabe wird Generalkonservator Johannes Greipl die Festansprache halten. 
Ab 14 Uhr gibt es Kaffee und Kuchen, ein Kinderprogramm und Führungen durch die Synagoge, in der dann ab 20 Uhr ein Oboenkonzert den Tag abschließt."    
 
Artikel von Thomas Meyer in der "Main-Post" vom 30. September 2013 (Link zum Artikel): "OBERNBREIT. Umgebaute Synagoge festlich eingeweiht
Nach einem Jahr Umbauzeit ist das Haus in Obernbreit fertiggestellt

Mit einem großen Festakt wurde am Sonntag die ehemalige Synagoge in Obernbreit nach aufwendigen Umbauarbeiten eröffnet und eingeweiht: 'Als ein Ort des Erinnerns, des Gedenkens und der Begegnung soll sie dienen', sagte der Vorsitzende des Träger- und Fördervereins ehemalige Synagoge Obernbreit e.V., Friedrich Heidecker, in seinem Grußwort. Den Riesen-Schlüssel überreichte ihm symbolisch Architekt Christian Küster.
Bürgermeister Bernhard Brückner begrüßte die zahlreichen Gäste im Namen der Marktgemeinde Obernbreit und des Trägervereins, der im Oktober 2005 gegründet wurde. 'Die Umbauarbeiten dauerten ein Jahr. Die Synagoge blickt bereits auf eine 265-jährige Geschichte zurück', erinnerte Brückner. Im Anschluss sprachen Pfarrer Adam Possmayer und Pfarrer Udo Strack als Vertreter des christlichen Glaubens. Pfarrer Possmayer mahnte Anerkennung und den Respekt für das Anderssein als Voraussetzung für Frieden, Toleranz und Verständigung an. Pfarrer Strack erinnerte in seinem Beitrag an seinen Amtsvorgänger Pfarrer Helmut Walz, der durch seinen großen Einsatz die Dinge ins Rollen gebracht habe.
Hochzeitsstein nur in Deutschland. Für den jüdischen Glauben sprach der Rabbiner Jakov Ebert ein Grußwort. Er erklärte, dass der damals von Pfarrer Walz entdeckte und restaurierte Hochzeitsstein (Chupastein) nur in Deutschland üblich gewesen sei. 'Der Bräutigam zerbrach bei der Hochzeit ein Glas daran.' Regierungspräsident Paul Beinhofer erinnerte anschließend an die lange Tradition der Landjuden in Unterfranken, besonders im Kitzinger Land. Auch Landrat Wilhelm Sturm erinnerte an die Schwarzenberger Juden und ihre wichtige Rolle.
Unbeirrbarer Idealismus. Der Generalkonservator des Bayerischen Landesamtes für Denkmalpflege, Professor Johannes Egon Greipl, hielt die längste Festrede. Er lobte den unbeirrbaren Idealismus der Vereinsmitglieder und erinnerte, dass die Geschichte der jüdischen Gemeinde in Obernbreit bis zum 30-jährigen Krieg zurückzuverfolgen ist.
'Bereits im 19. Jahrhundert erfolgte eine große Abwanderung in die Städte und nach Amerika, 1910 wurde das jüdische Gemeindezentrum in Obernbreit wegen zu wenig Mitgliedern aufgegeben, man schloss sich der Marktbreiter jüdischen Gemeinde an.' Ein Zeitungsinserat vom 27. April 1911 belegt dies."   
   
Artikel von Israel Schwierz in der "Jüdischen Allgemeinen" vom 17. Oktober 2013: "Begegnungen in Obernbreit. Ehemalige Synagoge wird Ort des Erinnerns"
Dieser Artikel auch bei hagalil.com: Link zum Artikel    
 
Oktober 2013: Ausstellung "Wenn ihr hier ankommt..." über das Schicksal der Familie Mosbacher 
siehe Artikel in der "Main-Post" vom 16. Oktober 2013    

    
Mai/Juni 2014: Auszeichnung für Friedrich Heidecker und den Träger- und Förderverein ehemalige Synagoge Obernbreit 
sowie Ausstellung zur jüdischen Geschichte in der ehemaligen Synagoge  
 
Artikel in inFranken.de vom 22. Mai 2014: "Ganz Obernbreit ist stolz. 
Es war schon eine ganz besondere Auszeichnung, die der ehemalige Bürgermeister von Obernbreit, Friedrich Heidecker, zusammen mit vier weiteren Mitstreitern des Träger- und Fördervereins ehemalige Synagoge Obernbreit am 8. Mai im Bayerischen Kultusministerium entgegennehmen konnte: Zusammen mit 26 weiteren Persönlichkeiten und Institutionen aus ganz Bayern erhielt der Verein die Denkmalschutzmedaille 2014..." 
Link zum Artikel     
Ausstellung "Mitten unter uns" in Obernbreit: siehe Artikel in der "Main-Post" vom 1. Juni 2014: "Obernbreit. Geduldet, gedachtet und verjahgt. 
Ausstellung 'Mitten unter uns' beleuchtet in Obernbreit das Landjudentum in der Region..." 
Link zum Artikel   
  
Juni 2015: Jahresversammlung der Fördervereins - künftig geht es um den Unterhalt des Gebäudes  
Artikel von Robert Haaß in "Die Kitzinger" (inFranken.de) vom 10. Juni 2015: "Nun geht es um den Unterhalt
Auch in den kommenden beiden Jahren bleibt Friedrich Heidecker Vorsitzender des Träger- und Fördervereins ehemalige Synagoge Obernbreit. In der Jahreshauptversammlung am Dienstagabend wurde Heidecker ebenso im Amt bestätigt wie die weiteren Vorstandsmitglieder. Aber der langjährige Vorsitzende machte deutlich: Dies wird seine letzte Kandidatur sein.
Viele Besucher. Seit zehn Jahren gibt es den Obernbreiter Synagogenverein, klar, dass 2015 ein Schwerpunkt das Vereinsjubiläum ist. Schon an diesem Samstag, 13. Juni, gibt es aus diesem Anlass das Benefizkonzert des Chores 'Ad Libitum'. Am Tag des offenen Denkmals im September werden die Feierlichkeiten fortgesetzt, das genaue Programm noch erarbeitet. Der 'Träger- und Förderverein' hat mit dem Kauf und der Sanierung der ehemaligen Synagoge ein Hauptziel erreicht, doch nun stehen der Unterhalt des Gebäudes und die Nutzung im Vordergrund. Mit der neuen Lüftungsanlage hoffen die Verantwortlichen, die Feuchtigkeitsprobleme im Haus in den Griff zu bekommen. Ansonsten sind es doch etliche Veranstaltungen, die in der Synagoge stattfinden: Ausstellungen, Lesungen und vor allem Führungen stehen allmonatlich auf dem Programm. Vor allem viele auswärtige Besuchergruppen zeigen: 'Es ist nicht nur im engeren Kreis bekannt, dass sich hier etwas tut', sagte Heidecker. Besuche von Nachkommen ehemaliger Obernbreiter Juden wecken bei Einheimischen doch immer wieder viele Erinnerungen, die für die Dokumentation der Vergangenheit wichtig sind. Erfreut zeigte sich Heidecker auch über einen gemeinsamen Besuch von Präparanden und Firmlingen, die sich erstaunlich gut informiert über die Synagoge zeigten. Ein weiterer Nebeneffekt der Besucher: Es bleiben immer wieder Spenden für den Verein. Dies bestätigte auch Beate Krämer in ihrem Finanzbericht über das abgelaufene Jahr: Es sei ein bewegtes Jahr gewesen, da der Verein rund 36 000 Euro in die Sanierung des Hauses gesteckt hat. Um den Aufgaben des Vereins nachkommen zu können, seien die Einnahmen natürlich wichtig. Ein Schwerpunkt war dabei der Weihnachtsmarkt, der dank der guten Mitarbeit der Vereinsmitglieder ein tolles finanzielles Ergebnis brachte. Bei den Wahlen wurden neben Friedrich Heidecker als Vorsitzender, Bernhard Brückner als sein Vertreter, Jürgen Scherer als Schriftführer, Gerhard Krämer als Kassier und Beate Krämer als Pressereferentin im Amt bestätigt. Kassenprüfer ist Heinz Müllender, Beisitzer sind Margret Löther, Angela Nusco, Steffi Schäfer und Karin Tremmel."  
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September 2015: Zehn Jahre Träger- und Förderverein ehemalige Synagoge Obernbreit  
Artikel von Robert Haaß in der "Main-Post" vom 13. September 2015: "OBERNBREIT. Wichtige Stätte des Erinnerns geschaffen
Mit einem kleinen Festakt, mit Ehrengästen, Ehrungen und einem Rückblick feierte der Träger- und Förderverein ehemalige Synagoge Obernbreit am Samstagabend sein zehnjähriges Jubiläum. Mit dem Tag des offenen Denkmals, einer Ausstellung zum Thema Flüchtlinge und einem Vortrag am Abend wurden das Erinnern am Sonntag fortgesetzt. Es ist schon eine ungewöhnliche Erfolgsgeschichte, die der Förderverein in den zehn Jahren seines Bestehens aufzuweisen hat: Schon ein Jahr nach seiner Gründung am 29. Juli 2005 konnte der Verein das Haus erwerben, es dauerte dann einige Jahre, bis die Finanzierung stand, doch schon 2012 war es soweit: Die sanierte Synagoge wurde feierlich eröffnet. Damit hatte der Verein einen wichtigen Zweck seiner Gründung erfüllt. Der zweite Vereinszweck, der Ort der Begegnung, ist nun die Grundlage des Vereins. Wichtig ist hier die Zusammenarbeit mit dem Marktbreiter Gymnasium. Es werden Ferienpassaktionen durchgeführt. Es finden Ausstellungen und Führungen statt. Der Verein veranstaltet Exkursionen in die nähere und weitere Umgebung. Er schafft es also auch, das Haus mit Leben zu erfüllen. Das alles, so der Vorsitzende Friedrich Heidecker, war natürlich einerseits nur durch das Engagement der Mitglieder möglich. Da gab es Spenden zur Finanzierung der Arbeiten und des Betriebs, aber auch sehr viel Eigenleistung bei der Sanierung. Doch alleine damit konnte nicht alles gestemmt werden. Erst durch Zuschüsse von Seiten des Landesamts für Denkmalpflege, des EU-Programms Leader und der Gemeinde Obernbreit, die dazu noch die Maßnahmeträgerschaft beim Bau übernommen hatte, war es möglich gewesen, die Sanierung überhaupt zu stemmen. Natürlich ist Heidecker heute stolz darauf, dass dies alles und in so kurzer Zeit gelungen ist. Stolz ist er auch für die Auszeichnungen, die der Verein für seine Arbeit bekommen hat, etwa die Denkmalschutzmedaille des Freistaats Bayern.
Kontakte zu jüdischen Familien. Besonders wichtig für den Vorsitzende des Vereins ist es aber, dass es gelungen ist, Kontakt zu drei ehemaligen Obernbreiter Familien jüdischen Glaubens zu knüpfen, und die Besuche der Nachkommen ehemaliger Obernbreiter zu empfangen. Gewürdigt wurde die Arbeit des Vereins am Samstagabend auch in den Grußworten von Landrätin Doris Paul, Bürgermeisterin Susanne Knof und dem Landtagsabgeordneten Otto Hünnerkopf. Sie alle machten deutlich, wie wichtig so ein Ort des Erinnerns und der Begegnung ist. Angesichts der aktuellen Herausforderungen sei ein Verein, der sich bei seinen Veranstaltungen die Toleranz auf seine Fahnen geschrieben hat, von großer Bedeutung. Zwei Personen stellte Vorsitzender Friedrich Heidecker in den Mittelpunkt der Ehrungen: Die erste Ehrenurkunde des Vereins erhielt Maria Keinath. Sie hat als letzte Besitzerin des Gebäudes mit der Überschreibung an den Verein die Arbeit erst ermöglicht. Bei den Umbauarbeiten war sie als Nachbarin immer wieder erste Anlaufstelle, wenn es um Lagerung von Baumaterial oder andere Hilfen ging. Die zweite Ehrenurkunde des Vereins erhielt Hans-Christof Haas, der für seine Dissertationsarbeit bei Arbeiten in der Synagoge das Herz des Hauses entdeckte: Unter einem gut armierten Betonboden entdeckte er die Mikwe, das jüdische Ritualbad, das in erstaunlich gutem Zustand war.
Die Obernbreiter Synagoge. Es ist gut 100 Jahre her, als die Obernbreiter Synagoge wegen eines dramatischen Rückgangs der Juden im Ort nicht mehr genügend Gemeindeglieder für einen Gottesdienst fand, profaniert wurde und anschließend als Lagerhalle und Scheune diente. Der eigentliche Zweck des Hauses in der Kirchgasse geriet beinahe in Vergessenheit, bis Obernbreits damaliger Pfarrer Helmut Walz im Jahr 1996 anlässlich seines 60. Geburtstags den Chuppa-Stein an der Fassade des Hauses sanieren ließ. Zusammen mit Friedrich Heidecker gründete er im Jahr 2005 den Träger- und Förderverein ehemalige Synagoge Obernbreit, der im Jahr 2006 das Gebäude erwerben konnte. Der Zustand des 269 Jahre alten Hauses war im Innern in entsprechendem Zustand: Rund 30 Tonnen an Bauschutt und etliche Tonnen an Bruchsteinen räumten die Mitglieder in 450 Arbeitsstunden aus Dachboden und Keller – und machten dabei eine tolle Entdeckung: 45 steile Stufen unter Bodenniveau entdeckten sie die Mikwe der Synagoge, das jüdische Ritualbad und das in erstaunlich gutem Zustand. Bei der Sanierung sollten nur geringe bauliche Eingriffe erfolgen und der ursprüngliche Eindruck der Synagoge erfahrbar werden. Zusammen mit dem Landesamt für Denkmalpflege entschlossen sich die Obernbreiter, das Erhaltene zu konservieren und, so nötig, sinnvoll und sichtbar zu ergänzen. Erhalten blieben neben den spärlichen Resten aus der Synagogenzeit auch die Spuren der Nutzung zwischen 1912 und 2005. Wie im Inneren, wurde auch Außen verfahren. So blieben die Schiebetore erhalten, obwohl sie jetzt keine praktische Funktion mehr haben. An der Nordfassade wurden dagegen die Glasbausteine und Vermauerungen an den Fenstern entfernt und ihre ursprüngliche Größe und Transparenz wieder hergestellt, weil es zur Belichtung des Betsaals nötig war."  
Link zum Artikel  
 
Dezember 2018: Stadträte aus Karlstadt besuchen die ehemalige Synagoge Obernbreit   
Artikel von Peter Kallenbach in der "Main-Post" vom 19. Dezember 2018: "Obernbreit. Stadträte besuchten ehemalige Synagoge.
Zusammen mit Mitgliedern des Fördervereins 'Ehemalige Synagoge Laudenbach' besuchte der Ausschuss für Familie, Jugend, Kultur, Sport und Schule der Stadt Karlstadt die ehemalige Synagoge in Obernbreit, um sich einen Eindruck von der dort vorgenommenen Renovierung dieses Gebäudes zu verschaffen. Der Vorsitzende des dortigen Trägervereins, Friedrich Heidecker, machte die Besucher aus Karlstadt und Laudenbach mit den Sanierungsarbeiten vertraut. Die Synagoge, in einem ähnlichen Stil wie die Laudenbacher Synagoge erbaut, wurde unter einer konservatorischen Zielsetzung renoviert. Wie es in Laudenbach ebenfalls nötig sein wird, musste besonders das Dachtragewerk statisch gesichert werden. Es sollten außerdem möglichst viele Spuren erhalten bleiben, die das Gebäude an Ein- und Umbauten erlebt hat. Das 'Filetstück' des Gebäudes ist zweifellos die neun Meter unter dem Boden befindliche Mikwe, die dem Besucher aufgrund ihrer sehr steilen nach unten führenden Treppe einiges an Vorsicht abverlangt. Überrascht waren die Teilnehmer aus Karlstadt von der hohen Förderungssumme durch verschiedene Institutionen, aufgrund deren für die Gemeinde Obernbreit selbst kein großer Betrag mehr zu leisten war. Die gegenwärtige Nutzung nach der Renovierung könnte auch für Laudenbach relevant sein. Es finden Konzerte, Vorträge, Lesungen und Führungen für Schulklassen statt; die Synagoge ist zu einem Ort der Begegnung und der Bildung geworden."
Link zum Artikel   
 
 

  
   

Links und Literatur   

Links:  

bulletWebsite der Gemeinde Obernbreit  
bulletWebsite des Träger- und Fördervereines Ehemalige Synagoge Obernbreit e.V.  

Literatur:  

bulletBaruch Z. Ophir/Falk Wiesemann: Die jüdischen Gemeinden in Bayern 1918-1945. Geschichte und Zerstörung. 1979 S. 356-257.380.
bulletIsrael Schwierz:  Steinerne Zeugnisse jüdischen Lebens in Bayern. Eine Dokumentation der Bayerischen Landeszentrale für politische Bildungsarbeit. A 85. 1988 S. 100-101.
bulletPinkas Hakehillot: Encyclopedia of Jewish Communities from their foundation till after the Holocaust. Germany - Bavaria. Hg. von Yad Vashem 1972 (hebräisch) S. 513-514.
bulletDirk Rosenstock: Die unterfränkischen Judenmatrikeln von 1817. Eine namenkundliche und sozialgeschichtliche Quelle. Reihe: Veröffentlichungen des Stadtarchivs Würzburg Band 13. Würzburg 2008. S. 198. 
bulletFranken Obpf Lit 010.jpg (75915 Byte)Hans-Peter Süss: Jüdische Archäologie im nördlichen Bayern. Franken und Oberfranken. Verlag Dr. Faustus Büchenbach 2010 (Reihe: Arbeiten zur Archäologie Süddeutschlands Band 25). Zu Obernbreit S. 102-104. 
bulletObernbreit Lit 220.jpg (186421 Byte)Die ehemalige Synagoge Obernbreit - ein Ort des Erinnern und der Begegnung. Hrsg. vom Markt Obernbreit - Träger- und Förderverein ehemalige Synagoge Obernbreit e.V. 2013. 
Darin die folgenden Beiträge: 
Friedrich Heidecker: Die jüdische Kultusgemeinde Obernbreit. 
Hans-Christof Haas: Die ehemalige Obernbreiter Synagoge. Zu Baugeschichte und Baugestalt einer spätbarocken Landsynagoge in Unterfranken. 
Elisabeth Singer: Der Chuppastein an der Außenwand der ehemaligen Synagoge - rituelle Funktion und Rolle des Obernbreiter Steins für das Wissen um das Gebäude. 
Elisabeth Singer: Die Genisa von Obernbreit. 
Katrin Keßler: Die Mikwe in Obernbreit - rituelle Bedeutung und typologische Einordnung.
Friedrich Heidecker: Der Träger- und Förderverein ehemalige Synagoge Obernbreit e.V.  
Hans-Christof Haas: Das Restaurierungskonzept der ehemaligen Synagoge. 
Josef Schuster: Jüdisches Leben in Deutschland heute.   

         
           


 

Article from "The Encyclopedia of Jewish life Before and During the Holocaust". 
First published in 2001 by NEW YORK UNIVERSITY PRESS; Copyright © 2001 by Yad Vashem Jerusalem, Israel.

Obernbreit  Lower Franconia. Jews were present in the 16th century under letters of protection. They numbered 126 in 1867 (total 1.355). In 1911 Jews numbered only about 20* (1933: 9) and so were attached to the Marktbreit community. Under the Nazis, five left and four were deported to Izbica in the Lublin district (Poland) and to the Theresienstadt ghetto in 1942.   
  
*Die Vorlage der Encyclopedia wurde hier leicht überarbeitet.  
  
   

                   
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Stand: 30. Juni 2020