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"Synagogen im Vogelsbergkreis"
Lauterbach /
Hessen mit Stadtteil Maar, Landenhausen (Gemeinde Wartenberg)
und Herbstein (Vogelsbergkreis)
Jüdische Geschichte / Synagoge
Übersicht:
Zur Geschichte der jüdischen Gemeinde (english
version)
In dem vom Ende des 17. bis zum Anfang des 19. Jahrhunderts
dem Adelsgeschlecht der Riedesel Freiherren zu Eisenbach gehörenden Lauterbach bestand eine jüdische
Gemeinde vom Ende des 19. Jahrhunderts bis 1938. Bereits im 16. Jahrhundert kam
es zu einzelnen Ansiedlungen von Juden (1543, 1571). Während der
Herrschaftszeit der Riedesel war jedoch keine Ansiedlung erlaubt; nur der
Hausierhandel wurde unter bestimmten Auflagen gestattet.
In der ersten Hälfte des 19. Jahrhunderts bemühten sich einzelne jüdische
Handelsleute - vor allem nach dem öffentlichen Verbot des Hausierhandels - um
eine Niederlassung in der Stadt. 1828 stellte der Handelsmann Meyer Strauß aus Grebenau
ein Gesuch an die Riedesels, seinen Wohnort nach Lauterbach verlegen zu dürfen,
nachdem er seit über 30 Jahren Kunden in Lauterbach betreue. Daraufhin wurde ihm
die Eröffnung eines Kramladens in Lauterbach gestattet, jedoch keine
Niederlassung in der Stadt. Das Geschäft wurde ab 1841 von Aron Strauß, dem
Sohn des Meyer Strauß weitergeführt, doch blieb weiterhin der Wohnsitz der
Familie in Grebenau.
Erst nach 1861 konnten sich jüdische Personen in der Stadt niederlassen.
Seitdem entwickelte sich die Zahl der jüdischen Einwohner in
Lauterbach wie
folgt: 1864 11 jüdische Einwohner, 1871 14, 1880 32 (1,0 % von insgesamt 3.295
Einwohnern), 1890 72, 1896 64 (1,9 % von 3.287), 1900 95, 1905 121 (3,0 % von 4.050), 1910 115
(2,6 % von 4.328). Zur jüdischen Gemeinde in Lauterbach gehörten auch die
in Maar (1893 Familie Nathan Weinberg), Landenhausen
(1893 Familie Callmann Katz) und in Herbstein
lebenden jüdischen Familien (u.a. Familien Kugelmann und Reiss; 1861 8, 1890 10
jüdische Einwohner). Die jüdischen Familienvorsteher verdienten den
Lebensunterhalt als Viehhändler, Krämer, Weißwaren- und Kleiderhändler,
einer als Metzger, ein weiterer als Schuhmacher. Mehrere für das
wirtschaftliche Leben der Stadt wichtige Handlungen und Geschäfte wurden
alsbald von ihnen eröffnet.
Nach 1890 bildete sich die jüdische Gemeinde: 1892 wurde unter dem
ersten Vorsteher Samuel Strauss der nun bestehenden (privaten) "Israelitischen
Religionsgesellschaft" ein Religionslehrer und Vorbeter gesucht (siehe
Anzeige unten). 1894 wurde die Bildung einer Religionsgemeinde von den
Israeliten in Lauterbach und Umgebung erstmals beantragt, jedoch
behördlicherseits abgelehnt. Am 7. April 1898 wurde ein erneuter Antrag
gestellt. Dieser wurde genehmigt - nun konnte man sich "Israelitische
Religionsgemeinde Lauterbach" nennen.
An Einrichtungen bestanden eine Synagoge (s.u.), eine jüdische Schule,
ein rituelles Bad und ein Friedhof. Zur
Besorgung religiöser Aufgaben der Gemeinde war ein Lehrer angestellt, der
zugleich als Vorbeter und Schochet tätig war. 1892 wurde die Stelle erstmals
ausgeschrieben (siehe unten). Unter den Lehrern sind bekannt: Liebmann
Rothschild (bis 1908), Joseph Messinger (ab 1908), Max Moses Stern (um 1924/32). 1898
gab es 19 jüdische Schulkinder in der Gemeinde, 1905 27, 1921 13. Die Gemeinde gehörte zum
Orthodoxen Provinzialrabbinat in Gießen.
Im Ersten Weltkrieg fiel aus der jüdischen Gemeinde Karl (Carl) Baumann
(geb. 4.10.1894 in Lauterbach, gef. 30.6.1918). Sein
Name steht auf einer Tafel der Gefallenen in der Gedächtnishalle am
städtischen Friedhof. Auf einem Obelisken im jüdischen Friedhof findet sich
auch der Name von Moritz Spier als Gefallenem im Ersten Weltkrieg.
Um 1924, als zur Gemeinde 139 Personen gehörten (2,9 % von insgesamt 4.788
Einwohnern), waren die Vorsteher der Gemeinde Josef Weinberg, Samuel Strauß I,
Juda Baumann II und Samuel Strauß II. Als Religionslehrer war inzwischen der
schon genannte Max Stern
angestellt. Er erteilte damals 18 Kindern Religionsunterricht. 1932 war
Gemeindevorsteher weiterhin Josef Weinberg. Max Stern war weiterhin als
Religionslehrer tätig. An jüdischen Vereinen gab es vor allem einen Israelitischen
Frauenverein (1932 unter Leitung von Rosa Stern, der Frau von Lehrer Max Stern;
Zweck und Arbeitsgebiete: Unterstützung Ortsarmer, Krankenpflege und
Bestattungswesen). Im Schuljahr 1931/32 erhielten 21 Kinder Religionsunterricht
durch Lehrer Stern.
1933 lebten 132 jüdische Personen in Lauterbach (2,6 % von 5.141
Einwohnern). In
den folgenden Jahren sind fast alle von ihnen auf Grund der Folgen des wirtschaftlichen Boykotts,
der zunehmenden Entrechtung und der
Repressalien weggezogen beziehungsweise ausgewandert (nach Arnsberg emigrierten
nach Palästina 11 Personen, nach den USA 29, nach Südamerika 10, noch Holland
4, nach Frankreich eine Person). Beim Novemberpogrom 1938 wurde die Synagoge
zerstört (siehe unten). 1939 wurden nur noch 12
jüdische Einwohner gezählt, die alsbald auch die Stadt verlassen haben. Viele
der jüdischen Einwohner (Arnsberg nennt die Zahl 47) waren nach Frankfurt
gezogen und sind teilweise von dort deportiert worden.
Von den in Lauterbach geborenen und/oder
längere Zeit am Ort wohnhaften jüdischen Personen sind in der NS-Zeit
umgekommen (Angaben nach den Listen von Yad
Vashem, Jerusalem und den Angaben des "Gedenkbuches
- Opfer der Verfolgung der Juden unter der nationalsozialistischen
Gewaltherrschaft in Deutschland 1933-1945"): Ernst
Friedländer (1934), Herbert Friedländer (1937), Horst Friedländer (1928),
Joachim Friedländer (1930), Siegfried Friedmann), Lucie Gärtner geb. Höfner
(1895), Emilie Heiser geb. Selz (1880), Nathan Höchster (1891), Julius Jakob
(1896), Meyer Max Jakob (1900), Frieda Kahn geb. Strauß (1881), Cornelie
(Kornelia) Katz geb. Kugelmann (1889), Paula Kugelmann (1903), Sara Meinfelder
(1883), Gertrud Modrze geb. Fränkel (1868), Emil Moses (1879), Jenny
Oppenheimer geb. Baumann (1900), Johanna Seligmann geb. Strauß (1881), Arnold
Stern (1923), Blanka Strauss (1924), Arthur Weinberg (1929), Hilde Weinberg geb.
Striebel (1889), Rosa Weinberg geb. Lamm (1897), Sally Weinberg
(1893).
Aus Maar sind nach den Angaben des o.g. "Gedenkbuches"
umgekommen: Berta Adler geb. Weinberg (1892), Olga Heilbronner geb. Scheuer
(1884), Moritz Marx (1871). Aus Landenhausen ist umgekommen: Mathilde
Baer geb. Katz (1883).
Von den in Herbstein geborenen und/oder
längere Zeit am Ort wohnhaften jüdischen Personen sind in der NS-Zeit
umgekommen (Angaben nach den Listen von Yad
Vashem, Jerusalem und den Angaben des "Gedenkbuches
- Opfer der Verfolgung der Juden unter der nationalsozialistischen
Gewaltherrschaft in Deutschland 1933-1945"): Ida Kugelmann (1894),
Klara Kugelmann (1891), Adolf Reiß (1870), Antonie Reiß (1901), Mathilde Reiss
geb. Seligmann (1882), Moritz Reiss (1867).
Berichte aus der Geschichte der jüdischen Gemeinde
Aus der Geschichte der
jüdischen Lehrer
Ausschreibung der Stelle des Religionslehrers / Vorbeters / Schochet
1892
Anzeige
in der Zeitschrift "Der Israelit" vom 7. Januar 1892: "In
hiesiger Religionsgesellschaft wird ein gebildeter, unverheirateter
Religionslehrer, welcher auch den Vorbeterdienst versieht, gesucht.
Reflektanten wollen sich schriftlich unter Angabe der Gehaltsansprüche an
unterzeichneten Vorstand wenden.
Lauterbach (Oberhessen), 4. Januar 1892. Samuel
Strauss". |
Nachfolger für Lehrer Liebmann
Rothschild wird Lehrer Joseph Messinger (1908)
Artikel
im "Frankfurter Israelitischen Familienblatt" vom 15. Mai 1908:
"Lauterbach. Als Nachfolger für den in den Ruhestand
getretenen Lehrer Liebmann Rothschild trat Lehrer Joseph Messinger die
hiesige Kultusbeamtenstelle an." |
Aus dem jüdischen Gemeindeleben
Bemühungen um die Aufnahme von Israeliten in den
Gemeindeverband in Lauterbach (1846)
Artikel
in der "Allgemeinen Zeitung des Judentums" vom 18. Mai 1846:
"Darmstadt, 26. April (1846). Wie wir vernehmen, so war
unlängst eine Deputation von Lauterbach hier, um die Rechte dieser
Stadt in Betreff der Aufnahme von Israeliten in den Gemeindeverband bei
dem Ministerium des Innern und der Justiz gegen versuchte Beschränkungen
gehörig zu waren und für die Zukunft sicher zu stellen. Die Veranlassung
ist die der Stadt Lauterbach von der Regierungsbehörde angemutete
Rezeption eines Israeliten, wogegen sie den Rekurs an das Ministerium des
Innern ergriffen hat. Seit unvordenklichen Zeiten hat den Israeliten kein
Niederlassungsrecht in den freiherrlich Riedesel'schen Besitzungen, sowohl
in der Stadt als auf dem Lande, zugestanden. Es muss sich nun bald zeigen,
in wiefern diese Observanz mit den Bestimmungen der Verfassungsurkunde für
die Folge wird fortbestehen können." |
Die jüdischen Kaufleute dürfen auf den Märkten der
Stadt offenbar nur separat von den christlichen Kaufleuten ihre Stände haben
(1865)
Artikel in der "Allgemeinen Zeitung des Judentums"
vom 28. März 1865: "Bonn, 11. März (1865). Das jüngste
Heft der Arch. isr. enthält eine Mitteilung aus dem Großherzogtum
Hessen, dass in der Stadt Lauterbach es den Juden verboten sei,
außer dem Jahrmarkte in den Straßen zu verkaufen, wo die Christen
verkaufen; sondern es sei ihnen dies nur in einer besonderen Straße
gestattet. Auf mehrfache Gesuche der Juden sei stets eine abschlägige
Antwort erfolgt. Wir bitten, uns zu berichten, ob sich dies wirklich so
verhalte? Die Redaktion der Allgemeinen Zeitung des
Judentums." |
Berichte zu einzelnen Personen aus der Gemeinde
94. Geburtstag von Isaak Schloss (1912)
Artikel
im "Frankfurter Israelitischen Familienblatt" vom 17. Mai 1912:
"Lauterbach. Der älteste Einwohner unserer Stadt, Rentner
Isaak Schloß, vollendete heute in außergewöhnlicher Rüstigkeit und
Geistesfrische seinen 94. Geburtstag. Der hochbetagte Greis ist noch
täglich in Haus und Garten tätig, macht seinen Spaziergang und hat für
alles, insbesondere alles Jüdische, Interesse." |
Zum Tod von Settchen Strauß geb. Florsheim
(1927)
Artikel
in der Zeitschrift "Der Israelit" vom 25. August 1927: "Lauterbach
in Hessen, 14. August (1927). Tief betrauert von ihrem betagten Gatten,
mit dem sie nahezu ein halbes Jahrhundert in glücklichster Ehe vereint
war, und von ihren sie verehrenden und liebenden Kindern und Enkeln, ist
vor Eingang des Sabbat Frau Settchen Strauß geb. Flörsheim nach kurzer
Krankheit zu Grabe getragen worden. Sie war eine wahrhaft jüdische
Persönlichkeit, die mit peinlicher Gewissenhaftigkeit ihren jüdischen
Pflichten lebte und echte jüdische Mildtätigkeit sich zur Lebensparole
erkor. Ihr Haus war für Jedermann, Jude wie Christ, geöffnet, der Rat
und Hilfe suchte. So war es der rechte symbolische Abschluss ihres Lebens,
dass es ihr vergönnt war, noch unmittelbar vor ihrem Heimgang das
Gotteshaus zu besuchen und so mit einem Gebet auf ihren Lippen aus dieser
Welt zu scheiden. An dem Grabe sprachen Herr Provinzialrabbiner Dr.
Hirschfeld, Gießen und Herr Lehrer Stein aus Lauterbach. Ihr Andenken
wird uns allzeit ein gesegnetes sein." |
Zum Tod von Sigmund Strauß (1934)
Artikel
in der Zeitschrift "Der Israelit" vom 5. Oktober 1934: "Lauterbach
(Hessen), 26. September (1934). Nach längerem Leiden starb im 77.
Lebensjahre Sigmund Strauß. Am Tag vor Jom Kippur wurde er unter
lebhafter Anteilnahme weiter Kreise, auch vieler nichtjüdischer Bürger,
zu Grabe getragen. Mit Sigmund Strauß verliert die hiesige Gemeinde ihren
Begründer, der mit vorbildlicher Gewissenhaftigkeit und Treue, mit
seltenem Geschicke und Weitblick die religiösen Belange zu vertreten und
zu festigen verstand. Die Errichtung des nun 26 Jahre bestehenden
Gotteshauses, die Erwerbung des jüdischen Friedhofes, die Erhaltung der religiösen
Institutionen waren seiner Initiative und seiner energischen,
zielbewussten Führung zu verdanken. Wo es galt, für die Erhaltung
jüdischen Lebens und jüdischer Einrichtungen auf dem Plane zu sein, war
Sigmund Strauß der von allen Mitgliedern der Gemeinde, aber auch von den
Behörden hochgeachtete und durch sein taktvolles Auftreten geschützter
Vertreter seiner Glaubensgemeinschaft. Mehr als 20 Jahre hat er alle
Schwierigkeiten, die sich der Entwicklung des Gemeindelebens
entgegenstellten, zu bannen gewusst. Der Dank und die Anerkennung aller
bleiben ihm über das Grab hinaus erhalten. Sigmund Strauß war als
Vertreter der Getreidebranche bis in seine letzten Lebenstage
regelmäßiger Besucher der Frankfurter Getreidebörse und war dort wie im
Verkehr mit seiner Landkundschaft durch seine von strengster
Gewissenhaftigkeit und Solidität getragenen Geschäftsprinzipien
hochgeachtet. Die Lauterbacher Gemeinde hat einen ihrer Besten verloren,
dessen Name mit der Geschichte der jüdischen Gemeinschaft für alle
Zeiten eng verknüpft bleiben wird. Seine Seele sei eingebunden in den
Bund des Lebens." |
Herz Höchster spendet eine Torarolle für eine Frankfurter Synagoge (1937!)
Artikel
in der Zeitschrift "Der Israelit" vom 27. Mai 1937: "Einweihung
eines Sefer (= Torarolle). Eine schöne Chinuch Sefer Tauroh-Feier
(Torarollen-Einweihungsfeier) fand am Donnerstag, den ersten Tag der 'Schlausches
jeme hagdoloh', in der Synagoge der Gagernstraße statt. Herr Herz
Höchster aus Lauterbach hat, aus Dankbarkeit für seine Genesung
und anlässlich seines 70. Geburtstages das Sefer schreiben lassen und der
Synagoge gestiftet. Nachdem die letzten Worte von verschiedenen Gästen
geschrieben und Mincha gebetet war, wurde die neue Sefer Tauroh mit vier
anderen dort befindlichen Sforim (Torarollen) abgeholt und mit einer 'Hakofo',
begleitet von Gesängen des dort als Kantor fungierenden Herrn Sondheimer,
in den 'Oraun hakaudesch' (Toraschrein) gebracht. Darauf sprach Rabbiner
Kirschbaum herzliche Worte. Vorsteher Katz aus Lauterbach
überbrachte Grüße und Wünsche aus der Heimatgemeinde des Jubilars.
Herr Willy Mainz dankte im Namen des Pflegamts und Gemeindevorstandes. Zum
Schlusse sprach Herr Rabbiner Donath im Namen der Synagoge und schilderte
in trefflichen Worten, dass die neu geschriebene Sefer Tauroh das alte
ewig jungbleibende Gottesgesetz wieder verlebendigen möge.
Anschließend wurde vom Pflegamt ein festliches Mahl gegeben, wobei
verschiedene Herren vom Pflegamt dankbare und anerkennende Worte für den
Jubilar ausgesprochen haben. Die Teilnehmer des Festes gingen mit dem
Bewusststein von dannen, dass die Tora doch wohl imstande ist, uns über
die Sorgen und Nöte des Alltags hinwegzubringen." |
Anzeigen
jüdischer Gewerbebetriebe und Privatpersonen
Herz Höchster vermittelt die Verpachtung eines Hotels in
Bad Salzschlirf (1903)
Anzeige
in der Zeitschrift "Der Israelit" vom 26. November 1903: "Hotel-Verpachtung.
In dem aufblühenden Badeort Salzschlirf
ist neu erbautes 1. Hotel mit 50 Zimmern, schönem Vorgarten und allen
dazu gehörigen Bequemlichkeiten, entweder zu pachten, auch auf Wunsch
unter sehr günstigen Bedingungen zu verkaufen. Da noch kein besseres
jüdisches Hotel da und großes Bedürfnis hierzu vorhanden ist, so wäre
es eine sehr gute Existenz. Nähere Auskunft erteilt Herz Höchster, Lauterbach
(Hessen)." |
Anzeige von Simon Höchster (1904)
Anzeige
in der Zeitschrift "Der Israelit" vom 176. Februar 1904:
"Für meinen Sohn, 15 1/2 Jahre alt, der Ostern die Schule mit
Berechtigungsschein für das Einjährige verlässt, suche ich eine Lehrlingsstelle
in einem Geschäft, welches an Samstagen und israelitischen Feiertagen
frei gibt. Branche egal.
Simon Höchster, Lauterbach (Oberhessen)." |
Anzeige des Schuhwarengeschäftes Alex Pfifferling
(1908)
Anzeige
im "Frankfurter Israelitischen Familienblatt" vom 4. Dezember
1908: "Israelitischer Schuhmachergeselle
findet sofort Beschäftigung bei gutem Lohn. Sonnabend und Feiertage
geschlossen.
Alex Pfifferling Lauterbach i.Hessen,
Schuhwarengeschäft." |
Todesanzeige für Simon Bachenheimer (1924)
Anzeige in der "CV-Zeitung" (Zeitschrift des
"Central-Vereins") vom 13. März 1924: "Statt
besonderer Anzeige.
Nach schwerem Leiden erlöste heute ein sanfter Tod meinen
innigstgeliebten Mann, unseren Herzensguten Vater, Schwiegervater,
Großvater, Bruder und Onkel
Herrn Simon Bachenheimer im Alter von 73 Jahren. Im Namen der
trauernden Hinterbliebenen
Esther Bachenheimer geb. Rülf.
Kirchhain (Bezirk Cassel), Steele
a.d. Ruhr, Lauterbach (Oberhessen), den 8. März
1924." |
Nach der Emigration: Hochzeitsanzeige von Albert
Schmidt und Flora geb. Gottlieb (1942)
Anzeige in der Zeitschrift "Der Aufbau"
vom 23. Januar 1942:
"Albert Schmidt - Flora Schmidt née Gottlieb.
Married - January 18, 1942.
c/o Baum, 3713 74th Street, Jackson Height, L.I.
früher Groß-Krotzenburg
früher Lauterbach-Hessen". |
Weitere Dokumente
Historische
Ansichtskarte "Eisenbachertor"
mit dem Geschäft von Aron Stein (um 1920)
(aus der Sammlung von Peter Karl Müller,
Kirchheim/Ries) |
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Die obige Ansichtskarte "Eisenbachertor" mit dem Geschäft von Aron
Stein stammt aus der Zeit um 1920. Das Warenangebot des Geschäftes Aron Stein umfasste
Manufaktur- und Modewaren, Herren- und Damenkonfektion, Anfertigung nach Maß in eigener Werkstatt, Teppiche und Gardinen.
In einer Liste der Eigentümer der ersten Synagoge aus dem Jahr 1893 ist auch Aron Stein
verzeichnet (siehe oben). Aaron Stein wurde in Grebenau geboren und starb 1918 in Lauterbach.
Er war verheiratet mit Caroline geb. Weisskopf (geb. in Meiningen,
gest, 1940 in Berlin). Das Ehepaar hatte drei Kinder: Setty verheiratete Bachenheimer
(geb. September 1888), Moritz Stein und Max Stein.
Quelle: https://www.geni.com/people/Aaron-Stein/6000000002388812418
Anmerkung: es gab in Lauterbach eine Stolpersteinverlegung für einen Herbert Stein, ebenfalls
wohnhaft Eisenbachertor. Ort der Stolpersteinverlegung war das Fachwerkhaus neben Aron Steins Geschäft abgebildet.
Bei Herbert (Aron) Stein handelt es sich um einen 1922 geborenen Enkel von
Aron Stein, sein Vater war Max Stein.
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Zur Geschichte der Synagoge
Ende des 19. Jahrhunderts befand sich eine erste Synagoge im
Hinterhof des Hauses Am unteren Graben 21 unmittelbar an der Lauter (heute noch
"Juddeschul" genannt). Als Eigentümer dieser ersten Synagoge zeichneten
1893: Samuel Strauß, Salomon Strauß II. Witwe, Zacharias Stein, Aron Stein,
Meyer Höchster, Samuel Strauß, Salomon Strauß III, Moses Fröhlich (alle aus
Lauterbach), Nathan Weinberg von Maar und Callmann Katz aus Landenhausen.
Im Juli 1906 kaufte die größer gewordene jüdische Gemeinde ein 400 am großes Grundstück
für 4.000.- RM zum Bau einer neuen Synagoge. Der Plan wurde durch den Lauterbacher
Architekten Jacob Reuter gezeichnet. Am 14. August 1908 konnte die neue
Synagoge durch Provinzialrabbiner Dr. Hirschfeld aus Gießen eingeweiht
werden.
Ankündigung der Fertigstellung der neuen
Synagoge (1907)
Artikel
in der Zeitschrift "Der Israelit" vom 28. November 1907: "Lauterbach
(Hessen), 21. November (1907). Eine Zierde ist unserem Städtchen in dem
stattlichen Neubau der Synagoge entstanden. Sie wird voraussichtlich im
Mai kommenden Jahres ihrer Bestimmung übergeben werden. Die Kosten werden
sich auf nahezu 60.000 Mark belaufen, die teils aus dem Erlös der alten
Synagoge, teils durch Kapitalaufnahme und freiwillige Gaben gedeckt
werden." |
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Artikel
im "Frankfurter Israelitischen Familienblatt" vom 13. Dezember
1907: "Lauterbach. Neue Synagoge. Ein stattliches Gebäude,
zur Zierde unseres Städtchens, ist in dem Neubau der Synagoge entstanden.
Sie wird voraussichtlich im Mai kommenden Jahres ihrer Bestimmung
übergeben werden. Die Kosten werden sich auf nahezu 60.000 Mark belaufen,
die teils aus dem Erlös der alten Synagoge, teils durch
Kapitalienaufnahme und freiwillige Gaben gedeckt
werden." |
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Die Einweihung der
Synagoge im August 1908 |
Bericht im "Lauterbacher Anzeiger"
vom 15. August 1908: "Synagogen-Einweihung. Die Einweihungsfeierlichkeit der Synagoge der hiesigen israelitischen Religionsgemeinde wurde am gestrigen Freitag
Nachmittag 1 Uhr unter dem Beginn eines Abschiedsgottesdienstes in der alten Synagoge vollzogen. Nach einem Festzug unter Vorantritt der Stumpfschen Kapelle von der alten nach der neuen Synagoge übergab Frl. Resel Strauß in der Vorhalle im Auftrage des Baumeisters (Herr Reuter Lauterbach) mit einem sinnigen, der Weihestunde
angepassten Prolog, den Schlüssel an den Vertreter der Großh. Regierung, Herrn Kreisrat v. Bechtold, dieser übergab ihn mit einer Ansprache, in welcher er dem besonderen Schutz der Regierung und der Opferwilligkeit der hiesigen Gemeinde Ausdruck gab, dem Gemeindevorstand, Herrn S. Strauß, welcher ihn unter Dankesworten für das Wohlwollen Großh. Regierung und für das zahlreiche Erscheinen der städt. und geistlichen Behörden, und den Dank des Baumeisters an den Provinzialrabbiner weitergab, der darauf unter dem üblichen Spruch das Gotteshaus öffnete und es seiner Bestimmung übergab. Nachdem die Weihegebete und die Chorgesänge verklungen waren, betrat Herr Provinzialrabbiner Dr. Hirschfeld - Gießen die Kanzel und hielt die Festpredigt verbunden mit einem Gebet für das deutsche Kaiserhaus und unserem Landesfürsten Großherzog Ernst Ludwig. Er sprach in recht markigen Worten über die Bedeutung des Tages und erläuterte seine Worte im einzelnen über den Begriff Gotteshaus. Nach dem üblichen Segen für unser Herrscherhaus sprach noch Herr Rabbiner Dr. Kahn - Fulda. Den
Schluss bildete der Gesang des Psalm 150. Der Feier schloss sich gestern Abend
ein Konzert an. Heute Samstag Abend wird ein Theaterabend und Sonntag ein Festball veranstaltet. |
Architekt Reuter entwarf ein Gebäude im
damals typischen "Jugendstil" mit orientalischen Details. In der
Synagoge gab es 100 Männer- und 74 Frauenplätze.
Nur 30 Jahre konnte das Gebäude seinem Zweck als Zentrum des jüdischen
Gemeindelebens in Lauterbach dienen.
Beim Novemberpogrom 1938 wurde die Synagoge bereits am 8. November 1938
verwüstet, wobei die Fenster eingeschlagen und das Mobiliar zertrümmert
wurden. Am Abend des 10. November wurde das Gebäude durch Brandstiftung
zerstört. Die herbeigerufene Feuerwehr beschränkte sich auf den Schutz der
Nachbargebäude. 1942 wurde die Brandruine abgebrochen. Die Abbruchsteine
wurden noch einige Jahre auf dem Grundstück des heutigen Gymnasiums gelagert.
Das Grundstück der ehemaligen Synagoge wurde nicht neu bebaut. Eine
Gedenkstätte am "Platz der Synagoge" ist vorhanden. Seit Sommer
2010 bestanden Pläne, auf dem Grundstück einen Parkplatz anzulegen (vgl. unten
Artikel aus dem "Gießener Anzeiger" vom 9. September 2010). Bei
Grabungen auf dem Grundstück im Sommer 2011 wurden Fundamentgräben sowie
Fundamentreste und Bodenplatten des Kellers der Synagoge festgestellt. Die
künftige Gestaltung des Grundstückes ist noch offen; die Anlage eines
Parkplatzes wurde zunächst abgelehnt.
Adresse/Standort der Synagoge: Hinter der Burg
/ Am
Synagogenplatz
Fotos
(Quelle: die historische Fotografie ist mehrfach
publiziert u.a. bei Arnsberg Bilder S. 132 und www.judaica-vogelsberg.de,
von letzterer Seite das kolorierte Modell)
Die Synagoge
in Lauterbach |
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Eine der wenigen
erhaltenen Fotografien
der Synagoge in Lauterbach (Sammlung Hahn) |
Modell
der Lauterbacher Synagoge
im Hohhaus-Museum |
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Die nach dem
Novemberpogrom 1938
zerstörte Synagoge
(Quelle Hohaus-Museum Lauterbach) |
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Die Gedenkstätte
für die Synagoge
(Fotos: Hahn, Aufnahmedatum 9.4.2009) |
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Ansichten des
Grundstückes der nicht mehr bestehenden Synagoge |
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Gedenktafel: "Hier stand
von 1908 bis 1938
die Synagoge der israelitischen Gemeinde
Lauterbach. Am
10. November 1938 wurde
sie von Nationalsozialisten in Brand gesetzt
und
brannte - ein Fanal der verbrecherischen
Judenverfolgung - völlig
aus." |
Hinweistafel am
"Platz der Synagoge": "Am 14. August 1908 wurde wenige
Meter von hier
die Synagoge der Lauterbacher israelitischen Gemeinde
eingeweiht, entworfen von dem
heimischen Architekten Jakob Reuter. Am 8.
November 1938 wurde sie verwüstet und
zwei Tage später im Rahmen des
nationalsozialistischen Terrors gegen Juden durch
vorsätzliche
Brandstiftung zerstört. Ein Modell des Synagogengebäudes kann besichtigt
werden. Informationen im Rathaus auf dem Marktplatz." |
Erinnerungsarbeit vor Ort - einzelne
Berichte
(vgl. eine
Literaturzusammenstellung auf der Website von Marion Schneider)
September
2008: Erste "Stolperstein"-Verlegung
in Lauterbach
Anmerkung: Stolpersteine wurden verlegt in der Bahnhofstraße, im
Steinweg, im Alten Steinweg und in der Rockelsgasse. |
Artikel in den Osthessen-News
vom 6. September 2008: "Lauterbach. Erste 'Stolpersteine' in
Innenstadt verlegt - zum Stolpern mit Kopf und Herz..."
Zum
Artikel (mit Fotos) |
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Oktober 2009:
Zweite "Stolperstein"-Verlegung
in Lauterbach |
Artikel von Annika Rausch im "Lauterbacher Anzeiger"
vom 10. Oktober 2009 (Artikel):
"Zwölf neue Stolpersteine für Lauterbach. Am 23. Oktober werden weitere Gedenksteine verlegt werden - Besondere Ehrengäste aus Israel erwartet
LAUTERBACH. Im vergangenen Jahr sind die ersten zwölf Stolpersteine zum Gedenken an die Opfer des Nationalsozialismus in Lauterbach verlegt worden - am 23. Oktober wird weiteren zwölf Menschen gedacht werden, die auf Grund ihres Glaubens von den Nationalsozialisten ermordet worden sind. Im Vergleich zum ersten Mal, werden die Feierlichkeiten zur Stolpersteinverlegung nun kleiner ausfallen. Nicht ohne Grund, wie Pfarrer Stefan Klaffehn und Bettina Hardt, Mitglieder der "Initiative Stolperstein", im LA-Gespräch erklären. "Wir wollten uns nicht jährlich wiederholen", meinten Stefan Klaffehn und Bettina Hardt, stellvertretend für die "Initiative Stolperstein". "Dieses Mal wird das Ganze etwas kleiner, etwas selbstverständlicher." Außerdem wollen sich die Beteiligten ganz auf den Besuch besonderer Gäste konzentrieren: Professor Dr. Naftali Stern und Schlomo Marx werden zusammen mit ihren Frauen Rachel und Riki eigens aus Israel anreisen, um bei der Verlegung der Steine dabei zu sein. Ihr Anliegen ist dabei ein ganz Besonderes, denn Hinter der Burg 17 - am früheren Platz der Synagoge - wird ein Stein für den Vater und Vetter der beiden, für Max Moses Stern, Lehrer der jüdischen Gemeinde, verlegt werden. Mit zwei weiteren Stolpersteinen wird seiner Frau Rosa Stern, geborene Oppenheimer, und ihrem Sohn Arnold Stern gedacht werden..."
Kontakt zur Initiative Stolperstein: Evangelische Kirchengemeinde, Telefonnummer 06641/4456,
E-Mail. Kontoverbindung: Evangelische Kirchengemeinde, Volksbank Lauterbach-Schlitz, Kontonummer 260002, Bankleitzahl: 51990000. |
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September 2010:
Weitere "Stolpersteine" werden in
Lauterbach verlegt |
Artikel von Annika Rausch im "Lauterbacher Anzeiger"
vom 28. August 2010 (Artikel):
"Die nächsten Stolpersteine kommen
LAUTERBACH. Sechs neue Gedenksteine werden ab dem 7. September an die jüdischen Mitbürger Lauterbachs erinnern
Rosa Stern (geborene Gottlieb), Moritz Moses Stern, Paula Kugelmann (geborene Kleeberg), Ida Cussel (geborene Baumann), Jenny Oppenheimer (geborene Baumann) und Kaufmann Strauß - sechs Lauterbacher jüdischen Glaubens, die mitten in der Stadt lebten und in der Zeit des Nationalsozialismus ums Leben kamen. Ihre Namen werden am Dienstag, 7. September, allen Vogelsbergern wieder in Erinnerung gebracht, denn für sie werden ab 13.30 Uhr sechs neue Stolpersteine verlegt. Begonnen wird in der Straße Am Wörth 16...."
Vgl. die Website http://www.kraussmartin.de/stolpersteine.html
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Artikel von Annika Rausch im "Lauterbacher Anzeiger" vom 8.
September 2010 (Artikel):
"LAUTERBACH - Gestern wurden zum dritten Mal Stolpersteine verlegt - Besuch aus Israel angekündigt.
Gestern wurden die vorerst letzten Stolpersteine in Lauterbach verlegt. Zum mittlerweile dritten Mal wurde auf diese Weise den jüdischen Mitbürgern der Stadt, die während der Zeit des Nationalsozialismus ums Leben gekommen sind, mit Gedenksteinen gedacht.
'Den Opfern ihren Namen wiedergeben', das ist nach wie vor das Ziel der 'Initiative Stolpersteine
Lauterbach', die erneut eine schöne Zeremonie zur Stolpersteinverlegung organisiert hatte, der trotz anhaltenden Regens gut 50 Menschen beiwohnten..." |
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September
2010: Auf dem Synagogengrundstück
soll ein Parkplatz angelegt werden |
Artikel von Norbert Gregor Günkel im "Gießener Anzeiger" vom
11. September 2010 (Artikel):
"'Die Würde des Platzes in jedem Falle wahren'.
LAUTERBACH. Auf dem Platz der Synagoge soll ein Parkplatz entstehen - Gespräche über Auflagen.
Auf dem Platz der Synagoge in Lauterbach soll ein Parkplatz entstehen - baurechtlich nach aktuellem Stand möglich, politisch indessen für alle Beteiligten eine Gratwanderung. Immerhin zeichnet sich aber ab, dass die Gestaltung des Platzes durchaus gewinnen könnte. Denn Investor Klaus Wiechard betont:
'Wir wollen nichts unversucht lassen, dem Platz die notwendige Würde zu
verleihen.' Gespräche dazu laufen bereits..." |
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Oktober
2010: Über die Berichterstattung zu
den Ereignissen im November 1938 im damaligen "Lautenbacher
Anzeiger" (LA) |
Artikel im "Lauterbacher
Anzeiger" vom 2. Oktober 2010 (Artikel):
"Lauterbacher Synagoge wurde zerstört.
Öffentliches jüdisches Leben endete mit einer Gewalttat - Beginn der gewalttätigen Verfolgung der Juden.
(vn). Das Nazi-Regime nutzte das Attentat eines jüdischen Polen auf einen Mitarbeiter der deutschen Botschaft in Paris am 9. November 1938 zu einem geplanten Angriff auf die jüdischen Einrichtungen in Deutschland. In Lauterbach fand die Reichskristallnacht oder Reichspogromnacht einen Tag später statt.
Am 8. November 1938 erfuhren die Leser des LA von den Schüssen in Paris, als die Zeitung auf der Titelseite schrieb
'Jude überfiel deutschen Botschaftssekretär'. Am 9. November berichtete der LA auf der Titelseite von einer angeblichen
'Entwaffnung der Berliner Juden'. In Kassel habe es bereits erste Gewaltausbrüche gegen jüdische Einrichtungen gegeben, schrieb der LA..."
och bitte nicht
'in Judenhäusern' einzukaufen. In Lauterbach wurde unterdessen der Autoverkehr neu geregelt. Mehr davon nächsten Mittwoch." |
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Oktober
2010: Besuch der aus Lauterbach
stammenden Prof. Dr. Naftali Stern und Meir Stern mit Angehörigen in der
früheren Heimatstadt |
Artikel von im "Gießener Anzeiger" vom 19. Oktober 2010 (Artikel): "Um die Menschen zu treffen und die Stolpersteine zu sehen.
LAUTERBACH. Naftali und Meir Stern besuchten gestern Lauterbach - Herzlicher Empfang.
(ar). Fast auf den Tag genau war es gestern ein Jahr her, dass Professor Naftali Stern mit seiner Familie nach Lauterbach gereist war, um bei der Verlegung der Stolpersteine für seine Eltern und seinen Bruder dabeizusein. Gestern war er erneut zu Besuch in der Kreisstadt - dieses Mal waren auch sein Bruder Meir Stern und dessen Lebensgefährtin Ruth Lewensohn dabei..." |
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November
2010: Ein Plan für eine Neugestaltung des
Synagogengrundstückes liegt vor |
Artikel im "Kreis-Anzeiger" vom 10. November 2010 (Artikel):
"Zukunftsvision für den Platz, auf dem die Synagoge stand
LAUTERBACH. (ar). Heute um 18 Uhr wird an der Gedenktafel am Platz der Synagoge an der Straße
'Hinter der Burg' wieder der Opfer der Reichspogromnacht gedacht werden. Musik, Theater und eine kleine Ausstellung werden an die Vergangenheit erinnern, die jetzige Generation ermahnen, aber auch einen möglichen Blick in die Zukunft werfen. Der Förderverein zur Geschichte des jüdischen Lebens im Vogelsberg wird dort nämlich nicht nur die Geschichte der Synagoge präsentieren, sondern sich auch mit einer möglichen Umgestaltung des jetzigen Wiesengrundstücks, auf dem die Synagoge stand, beschäftigen..." |
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November
2010: Gedenken zu den Ereignissen beim
Novemberpogrom 1938 |
Artikel im "Lauterbacher
Anzeiger" vom 12. November 2010 (Artikel):
"Jugendliche verschwanden und hinterließen eine Lücke...
LAUTERBACH. Rund 50 Menschen gedachten der von den Nazis vertriebenen und ermordeten Juden
(ar). 'Ach, schau mal. So könnte das aussehen.' Trotz schlechten Wetters war dies ein Satz, der durchaus öfter während des Pogromgedenkens am Platz der Synagoge fiel. Gemeint war der Gestaltungsvorschlag des Fördervereins für jüdische Geschichte, der sich derzeit für eine angemessene und würdige Umgestaltung des Platzes einsetzt. An der Gedenktafel war das Konzept des Vereins in einer kleinen Ausstellung zu sehen.
In der Hauptsache ging es aber natürlich an diesem Abend darum, der Opfer der Verfolgung durch die Nazis zu gedenken. Am 10. November 1938 war damals die Lauterbacher Synagoge angesteckt worden und bis auf die Grundmauern abgebrannt...."
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November
2010: Der Denkmalbeirat des
Vogelsbergkreises lehnt die Parkplätze auf dem Synagogengrundstück
ab |
Artikel von Volker Nies in der
"Fuldaer Zeitung" vom 29. November 2010 (Artikel):
Zitate aus dem Artikel "Denkmalbeirat gegen Umbau des Esels
Lauterbach Der Denkmalbeirat des Vogelsbergkreises lehnt Veränderungen am Fachwerkgebäude
'Alter Esel' und am Gelände, auf dem früher die Lauterbacher Synagoge stand, ab. Das beschloss er in seiner jüngsten Sitzung einstimmig. Die Beschlüsse haben empfehlenden Charakter.
..." |
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Juni
2011: "Stolpersteine" werden
auch ohne Zustimmung der Hauseigentümer verlegt |
Artikel vom 16. Juni 2011 im
"Kreis-Anzeiger.de" (Artikel):
"Konsens mit Eigentümern nicht vorgesehen
LAUTERBACH. Parlament diskutiert erneut die Verlegung von 'Stolpersteinen' - Kein neuer Beschluss
(gl). Nach einer halbstündigen Debatte um die Modalitäten der für den Herbst geplanten Verlegung neuer
'Stolpersteine' in der Kreisstadt stand das Stadtparlament ohne Beschluss da. Weil die CDU einen Antrag der Grünen stark abschwächen wollte, zog die Öko-Partei ihren Antrag zurück, womit der Änderungswunsch ins Leere lief. Damit bleibt es beim Beschluss aus dem Jahr 2008, der einen Konsens mit den Hauseigentümern nicht vorsieht.
Die Grünen hatten mit ihrer neuerlichen Initiative erreichen wollen, dass die Lauterbacher
'Konsensregelung' aufgegeben wird. Sie forderten, 'Stolpersteine' auch dann zu verlegen, wenn die Hauseigentümer nicht damit einverstanden sind. Der Konsens mit den Eigentümern sei vom Stadtparlament vor drei Jahren definitiv nicht gewollt worden. Es handele sich bei dieser Verfahrensweise um eine Interpretation des Bürgermeisters.
'Wir wollen aber, dass diese Steine überall verlegt werden', betonte Grünen-Sprecher Gerhard Herchenröder. Da die
'Stolpersteine' auf den Bürgersteigen verlegt werden, sind Eigentumsrechte von Hauseignern dadurch nicht berührt...." |
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Juli
2011: Fundamentreste der
ehemaligen Synagoge entdeckt |
Link zum Presseartikel: Fundamentreste der Synagoge entdeckt (Lauterbacher Anzeiger, 15.07.2011) (als
pdf-Datei eingestellt) |
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September
2011: Drei weitere
"Stolpersteine" wurden in Lauterbach verlegt |
Link zum Presseartikel: "Drei
weitere Stolpersteine zum Gedenken ermordeter jüdischer Mitbürger"
(Osthessen-news.de, 28.9.2011) (als pdf-Datei
eingestellt) |
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September
2012: Auf dem Synagogengrundstück
werden Firmenparkplätze und eine Gedenkecke angelegt |
Artikel im
"Kreis-Anzeiger" vom 1. September 2012: "Firmenparkplätze
auf dem Geländer der früheren Synagoge..."
Firmenparkplätze auf dem Gelände der früheren Synagoge (Kreis-Anzeiger, 01.09.2012)
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Oktober 2016:
Elfriede Roth aus Lauterbach erinnert sich |
Ihre Eltern übernahmen Hausmeistertätigkeiten in
der Synagoge Lauterbach und versorgten Juden in der NS-Zeit mit
Lebensmitteln. Elfriede Roth war Schabbesmädchen
bei Rosa Weinberg geb. Lamm aus Ober-Gleen und deren Familie. Monika
Felsing hat ein Porträt über die couragierte Zeitzeugin geschrieben. "Das
Schabbesmädchen. Elfriede Roth (91) - eine NS-Zeitzeugin aus Lauterbach
(Oberhessen)" (pdf-Datei) |
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November 2017:
Vortrag von Rolf Schamberger über die
unrühmliche Rolle der Feuerwehren während der Pogromnacht 1938
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Brennender Hass (Oberhessische Zeitung, 14.11.2017) |
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Mai 2018:
Nochmalige Verlegung von "Stolpersteinen" in
Lauterbach
Anmerkung: es wurden Stolpersteine verlegt: in der Bahnhofstraße 3
für Sally Weinberg, Rosa Weinberg und Arthur Weinberg (deportiert 1941),
in der Bahnhofstraße 66 für Juda Baumann (deportiert 1942), in der
Bahnhofstraße 70 für Theresa Strauß und Sara Spier (beide deportiert
1942), in der Bahnhofstraße 86 für Joachim Friedländer, Horst
Friedländer, Berta Friedlänger, Gerson Friedländer und Ernst
Friedländer (alle deportiert 1942). |
Artikel von Claudia Kempf und Oliver Hack im
"Lauterbacher Anzeiger" vom 9. Mai 2018: "Namen und Steine gegen das Vergessen
GEDENKEN In Lauterbach werden die letzten Stolpersteine vor den Häusern deportierter und ermordeter Juden verlegt
LAUTERBACH - Die Sonne strahlte vom blauen Himmel auf die dunkle Erinnerung an Unrecht und Tod und auf die Namen derer, die nun auf den Stolpersteinen dem Vergessen entrissen werden sollen. Den historisch bedeutsamen 8. Mai hatten sich die Mitglieder der Initiative Stolpersteine und Lauterbacher Schüler für ihre historisch bedeutsame Aktion ausgesucht. Dieser Tag steht für die bedingungslose Kapitulation der Wehrmacht, das Ende des Zweiten Weltkriegs und der Herrschaft der Nationalsozialisten vor 73 Jahren. Ein guter Tag also, um in Lauterbach jene Stolpersteine vor den Häusern in den Asphalt einzulassen, aus denen einst jüdische Mitbürger vertrieben worden waren. Deren heutige Besitzer hatten sich bisher gegen eine Verlegung vor ihren Häusern gesträubt. Nach einem Beschluss der Lauterbacher Stadtverordnetenversammlung waren nun die letzten vier an der Reihe, die bisher auf dem Marktplatz vor dem Rathaus eingelassen waren.
Rund 80 Menschen verfolgten das Geschehen an den vier Häusern in der Bahnhofstraße. Stimmungsvoll gestaltet wurde die Verlegung der Steine von den Schülerinnen und Schülern der Fachschule für Sozialpädagogik an der Vogelsbergschule mit ihren Lehrern Anka Hirsch, Gigi Vahldieck und Norbert Ludwig.
'Die Teilnahme und Gestaltung der Stolpersteinverlegung sei ein wichtiger Teil der
Ausbildung', betonte Ludwig, der selber Mitglied der ersten Stunde der Stolperstein-Initiative ist. Auch das Stadtjugendparlament mit Jugendpfleger Andreas Goldberg war wieder mit von der Partie, ebenso die Klasse 7a der Schule an der Wascherde mit ihrer Lehrerin Andrea Noeske und Heike Hohmann, die an der Schule die schulbezogene Sozialarbeit betreut. Die Klasse hat sich schon in der Vergangenheit mit dem Thema Stolpersteine befasst und setzt sich auch sonst unter dem Motto
'Klare Kante' aktiv für ein menschliches Miteinander ein.
Erste Station war das Haus in der Bahnhofstraße 3. Hier hatte es im Vorfeld Streit mit dem Besitzer Dieter Euler gegeben, der sich gegen eine Verlegung ausgesprochen hatte (der LA berichtete). Nachdem die Stadt 2009 zunächst die Verlegung aufgrund des Widerstandes zurückgestellt hatte, wurde nun, nach einem erneuten und einstimmigen Beschluss der Stadtverordneten, die Verlegung durchgeführt. Euler selbst war an dem Tag nicht anwesend.
Mit dem Gedicht Erich Frieds 'Gegen das Vergessen' eröffneten die Fachschüler für Sozialpädagogik die Gedenkstunde. Dass der Festakt mit einem Gedicht begann, bezeichnete Professor Karl-August Helfenbein als
'beglückend', schließlich seien es gerade die Juden gewesen, die Deutschland stets kulturell bereichert hätten.
'Schrei und Wort', unter dieses dialektische Motto hatte er seine sehr ergreifende Ansprache gestellt, in der er an die Gewalt der Nazis und die Vertreibung der Lauterbacher Juden aus ihren Häusern erinnerte. Dem Wort folge der Schrei.
'Wer kommt ohne den Schrei aus, in dieser Stunde?', fragte Helfenbein in die Runde, als er an die Erniedrigung und Verfolgung der Juden erinnerte.
'Es fing bei den Nazis mit Schreien an, und mundtot und sprachlos hat man zunächst die Juden
gemacht.' Das stehe auch für das, was den Juden mitten in Lauterbach passiert sei. Der Propaganda und Hetze der Nazis folgten Erniedrigung, Schmerz und Tod.
'Und was ist das Letzte der Inhumanität? Der Schrei der Gaskammern!'
Helfenbeins Rede als Zeitzeuge berührte die Zuhörer. Auch die Elfriede Roths. Die 93-jährige Lauterbacherin hatte als
'Schabbesmädchen' für Lauterbacher Juden am Sabbat kleinere Arbeiten verrichtet, da diese an diesem Tag nicht arbeiten durften.
'Ich habe dadurch eine enge Beziehung zu den Familien gehabt', erinnerte sich Roth.
Bürgermeister Rainer-Hans Vollmöller betonte, dass man sich nun 'an der richtigen
Stelle' an die deportierten und ermordeten Mitbürger erinnern und ihrer gedenken könne.
'Die Stolpersteine erinnern uns mitten im Alltag an das Leid unserer ehemaligen jüdischen Lauterbacher
Mitbürger.' Sie erinnern aber auch daran, 'dass es Nachbarn und Mitbürger der jüdischen Bürger waren, die in dieser Stadt die Synagoge angezündet haben und an einem menschenverachtenden System mitgewirkt
haben'.
Verlegt wurden diese Stolpersteine und auch die folgenden von den städtischen Betriebshof-Mitarbeitern Martin Kreis und Heiko Hamel. Auch für sie waren diese Arbeiten etwas Besonderes, wie Martin Kreis sagte, sie erzeugten Bilder im Kopf von schlimmen Zeiten, die er aus Büchern und dem Fernsehen kenne. Vor dem Einlassen der Steine verlasen Schülerinnen und Schüler die Namen der deportierten und ermordeten Mitbürger.
Auch Dirk Kurzawa, Vorsitzender der Lauterbacher SPD-Fraktion, verfolgte die Verlegung der Stolpersteine. Seine Fraktion hatte den Anstoß zur Verlegung vor den eigentlichen Häusern gegeben.
'Ich freue mich, dass das Parlament unserem Antrag gefolgt ist und das Provisorium vor dem Rathaus nach fast zehn Jahren nun beendet ist. Wir setzen damit ein
Zeichen', betonte er. Jutta Heß war als Vertreterin der christlichen Kirchengemeinden und Mitglied der Stolperstein-Initiative vor Ort. Bahnhofstraßen-Anwohnerin Hanne Pfeifer deren verstorbener Mann Thilo Pfeifer sich ebenfalls in der Initiative engagiert hatte, begrüßte die Verlegung vor ihrem Haus, dessen Eigentümer sie vor zehn Jahren abgelehnt hatte.
Vor der Hausnummer 66 verlasen die Vogelsbergschüler das Gedicht 'Jeder
Tod' von Annemarie Schnitt. Vor dem Haus in der Bahnhofstraße 70 konnten die Teilnehmer in Anlehnung an die jüdische Trauerzeremonie Steine auf der Mauer ablegen. An der vierten und letzten Station vor dem Haus Nummer 86, dem ehemaligen Haus der jüdischen Familie Friedländer, wurden weiße Luftballons verteilt. Sie wurden mit Karten versehen, die unter anderem eine Friedenstaube zierte, die die Schüler der 7a der Wascherde-Schule gestaltet hatten.
Das immer wieder für Gänsehaut sorgende 'Halleluja' vom unvergessenen kanadisch-jüdischen Sänger Leonard Cohen sangen André Weinlein und Jessica Siepl, begleitet von Chrissi Seidel auf der Gitarre. Eindrucksvoll das Schlussbild: Über 80 Ballons mit der Botschaft
'Frieden, Respekt, Miteinander' stiegen in den strahlend blauen Himmel auf und schwebten in die Ferne."
Link zum Artikel: Namen und Steine gegen das Vergessen (Lauterbacher Anzeiger, 09.05.2018) |
Links und Literatur
Links:
Dokumente:
| Berichte
und Interviews ("Oral History Interview") mit der in
Lauterbach geborenen Beatrice Stern Pappenheimer (Bea Karp),
geboren als Beate Stern am 8. Oktober 1932 in Lauterbach als
Tochter von Moritz (Moses) Stern (geb. 24. Oktober 1900 in Oberbreidenbach,
war Textilwarenhändler, Inhaber eines Manufakturwarengeschäfts in
Lauterbach, deportiert 1940 von Karlsruhe nach Gurs, ermordet 1942 in
Auschwitz; Gedenkbuch
Karlsruhe) und seiner Frau Rosa
geb. Gottlieb (geb. 13. Dezember 1900 in Grebenau,
deportiert 1940 nach Gurs, ermordet 1942 in Auschwitz; Gedenkbuch
Karlsruhe) (Foto links: Beate
Stern als Mädchen, deportiert 1940 über Karlsruhe nach Gurs; ihre
Schwester hieß Sylvia Susi (Susan) Stern, geb. 22. September 1935 in
Fulda):
- Video bei Youtube: "Surviving the Holocaust" - https://www.youtube.com/watch?v=ouh_MiIkOsI
- Verschiedene Berichte / Interviews, eingestellt über die Website des
United States Holocaust Memorial Museum https://www.ushmm.org/search/results/?q=Lauterbach
https://collections.ushmm.org/search/catalog/irn504664
Beatrice Pappenheimer, born in October 1932 in Lauterbach, Germany, describes her family and childhood; her parents having to register with the local police; moving to Karlsruhe, Germany after her father had to give up his business in 1936; starting school in Karlsruhe but experiencing much antisemitism; being forced to leave school in November 1938 because of a law forbidding Jews from public schools; the Gestapo forcing her and her family from their house and onto a train in 1939; arriving in the Gurs camp and contracting dysentery; her transfer to the Rivesaltes camp; her mother placing her on a truck run by the Oeuvre de Secours des Enfants and moving into homes in France; reuniting with her sister, who had gone through terrible times in the camps; the bombing of France that picked up in 1943; receiving letters from her grandmother in Palestine, her aunts in New York City, NY, and her uncle and aunt in London, England; arriving in London to be with her uncle and aunt; immigrating to New York City in October 1947 to live with her aunts and attend high school; and her thoughts on her wartime experiences.-
- Dazu "Beatrice Pappenheimer Papers" https://collections.ushmm.org/search/catalog/irn515178#?c=0&m=0&s=0&cv=0&xywh=-372%2C-45%2C1358%2C888
- Weitere Informationen auch über http://www.ihene.org/nebraska-survivor-stories/bea-karp-recounts-her-holocaust-survivor-journey.html:
Bea Karp Recounts her Holocaust Survivor Journey (eingestellt 13. Oktober
2010).
- Arbeit der Tochter Deborah Pappenheimer, Art and Visual Culture:
"Iowa State University design faculty member brings mother's Holocaust
Story to school stages": http://www.news.iastate.edu/news/2016/12/06/pappenheimer
Literatur: Deborah Pappenheimer: My Broken Doll: A memoir of survival
of the Vichy Regime. By Beatrice Karp as told to Deborah Pappenheimer.
142 S. ISBN 9781320849586 US $ 28.00
http://www.blurb.com/b/6089248-my-broken-doll
|
Literatur:
| Paul Arnsberg: Die jüdischen Gemeinden in Hessen. Anfang -
Untergang - Neubeginn. 1971. Bd. I S. 480-481. |
| ders.: Die jüdischen Gemeinden in Hessen. Bilder -
Dokumente. S. 132. |
| Kein Abschnitt bei Thea Altaras: Synagogen in Hessen. Was geschah seit
1945? 1988 und dies.: Das jüdische Rituelle Tauchbad und: Synagogen in
Hessen. Was geschah seit 1945 Teil II. 1994. |
| Studienkreis Deutscher Widerstand (Hg.):
Heimatgeschichtlicher Wegweiser zu Stätten des Widerstandes und der
Verfolgung 1933-1945. Hessen I Regierungsbezirk Darmstadt. 1995 S. |
| Pinkas Hakehillot: Encyclopedia of Jewish
Communities from their foundation till after the Holocaust. Germany Volume
III: Hesse - Hesse-Nassau - Frankfurt. Hg. von Yad Vashem 1992
(hebräisch) S. 220-221. |
| Beitrag (Vortrag) von Alfred Schneider: Die Familie
Höchster - Lauterbach (insbesondere Thea Höchster): online
bei Judaica Vogelsberg |
| Faltblatt: Spurensuche "Juden in Lauterbach",
hg. von der Arbeitsgruppe "Jüdisches Leben" (Kontaktadresse
Martin Kraus, Lauterbach Downloadmöglichkeit
hier).
Die Arbeitsgruppe hat auch ein Buch "Fragmente..." herausgegeben,
das in den Lauterbacher Buchhandlungen oder über das Hohhaus-Museum
erhältlich ist. |
|
Mathilda Wertheim Stein: The Way it Was: The Jewish World of Rural Hesse. 427
pages.
FrederickMax Publications 2000. ISBN 978 0 967 3282 01.
Weitere Informationen: siehe eingestellte
pdf-Datei mit Bestellmöglichkeit über www.israeled.org
bzw. http://www.amazon.com/The-way-was-Jewish-world/dp/0967328209 |
Article from "The Encyclopedia of Jewish life Before and During the
Holocaust".
First published in 2001 by NEW
YORK UNIVERSITY PRESS; Copyright © 2001 by Yad
Vashem Jerusalem, Israel.
Lauterbach
Hesse. Jews were forbidden to settle her until the mid-19th century and only
established a community in 1898. Affiliated with Giessen's Orthodox rabbinate,
it numbered 121 (3 % of the total) in 1905 and - unlike most in Hesse -
continued to grow after Worldwar I numbering 139 in 1925. After 1933, however,
the Nazi boycott forced Jews to leave. On Kristallnacht (9-10 November
1938), townsfolk destroyed the synagogue's interior before SA and SS troops
arrived to set the building on fire; Hitler Youth also vandalized Jewish
property. The 132 Jews who lived there in 133 had all left by 1940, more than
half settling elsewhere in Germany.
vorherige Synagoge zur ersten Synagoge nächste Synagoge
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