Baisingen Friedhof 154.jpg (62551 Byte)  Segnende Hände der Kohanim auf einem Grabstein in Baisingen


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Kochendorf mit Jagstfeld (Stadt Bad Friedrichshall, Landkreis Heilbronn) 
Jüdische Geschichte / Betsaal/Synagoge

Übersicht:  

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bulletBerichte aus der Geschichte der jüdischen Gemeinde   
Aus der Geschichte der jüdischen Lehrer   
Berichte aus dem jüdischen Gemeindeleben 
Berichte zu einzelnen Personen aus der Gemeinde   
Anzeigen jüdischer Gewerbebetriebe und Privatpersonen  
Sonstiges     
bulletZur Geschichte der Synagoge   
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bulletLinks und Literatur   

        

Zur Geschichte der jüdischen Gemeinde       
    
In Kochendorf, wo bis zum Anfang des 19. Jahrhunderts mehrere weltliche und geistliche Herrschaften Besitzrechte hatten, bestand eine jüdische Gemeinde bis 1925. Ihre Entstehung geht in die Zeit des 16./18. Jahrhunderts zurück. Erstmals werden 1535, dann wieder 1556 Juden am Ort genannt. Der erste namentlich bekannte Kochendorfer Jude war Isaak von Kochendorf (1588 erwähnt). Weitere namentlich in Kochendorf genannte Juden waren Isaak (1592), Esaias (1594), Lazarus (1617/20), Witwe des Joseph (1639). Nachdem seit 1670/72 der Ort zwei Herrschaften gehörten (bislang schon die Herren von Greck, nun auch die Herren von Saint André), lebten unter beiden Ortsherrschaften Juden.   
   
Um 1735/40 kann eine jüdische Gemeinde am Ort vorausgesetzt werden. Damals lebten die Kochendorfer Juden u.a. vom Geldverleih. Ein Erlass der Deutschordens-Regierung von 1739 ordnete an, dass die Kochendorfer Juden an Sonn- und Feiertagen bei den Ordensuntertanen kein Geld einziehen durften, und drohte allen, die diesem Gebot zuwiderhandelten, Arreststrafen an.    
  
Als Kochendorf 1806 an Württemberg fiel, lebten 78 jüdische Personen am Ort. 1828 erscheinen bei der Annahme erblicher Familiennamen folgende Namen): Neumann, Herz, Baruch, Däfele, Salomon, Kahn, Gutmann, Weissburger, Kalmann, Levi, Moses, Eisig, Oppenheimer, Löw. Die meisten verdienten den Lebensunterhalt als Handelsleute, mehrere jedoch auch als Metzger, einer als Bäcker.    

Im 19. Jahrhundert entwickelte sich die Zahl der jüdischen Einwohner wie folgt: 1808 88 jüdische Einwohner, 1822 92, 1826 102, 1829 113, 1833 125, 1838 131, 1841 132, 1846 Höchstzahl mit 155 Personen, 1858 136, 1864 124, 1871 94, 1875 86, 1880 71, 1885 56, 1890 54, 1895 50, 1900 40, 1905 48, 1910 30. Von 1828 bzw. 1832 an gehörte Neckarsulm als Filiale zur jüdischen Gemeinde in Kochendorf, die Filialgemeinde wurde jedoch 1875 ausgelöst. Die in Neckarsulm lebenden jüdischen Personen gehörten weiterhin zur Gemeinde in Kochendorf.   
  
An Einrichtungen hatte die jüdische Gemeinde eine Synagoge (s.u.), eine Religionsschule, ein rituelles Bad und einen Friedhof. Zur Besorgung religiöser Aufgaben der Gemeinde war ein Lehrer angestellt, der auch als Vorbeter und Schochet tätig war (siehe Ausschreibungen der Stelle unten). Im 19. Jahrhundert genoss besondere Anerkennung am Ort Lehrer Isac Weil, der 1860 in Kochendorf sein 25-jähriges Dienstjubiläum feiern konnte (siehe Berichte unten) und hier noch bis 1865 blieb. Ihm folgte 1866 für einige Monate vertretungsweise Samuel Rödelsheimer (zuvor Lehrer in Buchau, ab Januar 1867 in Pflaumloch). Weitere Lehrer waren: um 1887 Lehrer Rosenthal, um 1889 Lehrer Ledermann, um 1892 Adolph Mayer (unterrichtete auch in Oedheim, 1892 dort neun Kinder), um 1896/1898 S. Erlebacher (1898 waren in Kochendorf 12 Kinder zu unterrichten, in Oedheim neun Kinder), 1899 M. Kulb, gefolgt von (um 1899/1903) A. Adler (unterrichtete 1903 in Kochendorf elf, in Oedheim neun Kinder). 
 
Die Gemeinde wurde 1832 dem Bezirksrabbinat Lehrensteinsfeld zugeteilt. 
  
An Vereinen gab es in der Gemeinde: um 1898 ein Wohltätigkeitsverein Gemilus Chessed. Dazu werden 1898/1903 vier Stiftungen genannt: die Süßkind'sche Stiftung, die Baruch'sche Stiftung, die Maromstiftung und die Tefelestiftung. Um 1903 wird auch ein Frauenverein und ein Leseverein genannt. 
  
Von den Gemeindevorstehern werden genannt: um 1898/1903 D. Kahn, L. Herz und L. Weißburger.   
  
Die jüdischen Familien lebten überwiegend vom Handel mit Vieh und Landesprodukten. An ehemaligen, bis nach 1933 bestehenden Handelsbetrieben im Besitz jüdischer Familien sind bekannt: Viehhandlung Emanuel und Julius Herz (Hauptstraße 29), Kurz-, Weiß- und Wollwarengeschäft Hannchen Herz (Kirchbrunnenstraße 4), Mehlhandlung Jakob Herz (Hauptstraße 30). 
  
1933 lebten noch sieben jüdische Personen in Kochendorf. In den folgenden Jahren ist ein Teil der jüdischen Gemeindeglieder auf Grund der Folgen des wirtschaftlichen Boykotts, der zunehmenden Entrechtung und der Repressalien weggezogen beziehungsweise ausgewandert. 
   
Von den in Kochendorf geborenen und/oder längere Zeit am Ort wohnhaften jüdischen Personen sind in der NS-Zeit umgekommen (Angaben nach den Listen von Yad Vashem, Jerusalem und den Angaben des "Gedenkbuches - Opfer der Verfolgung der Juden unter der nationalsozialistischen Gewaltherrschaft in Deutschland 1933-1945"; im "Gedenkbuch" teilweise Eintragungen nicht unter "Kochendorf", sondern unter "Bad Friedrichshall"):  Karoline Grünstein geb. Herz (1857), Hannchen Herz (1872), Julie Herz (1870), Julius Jakob Herz (1871), Nathan Seligmann Herz (1856), Hans Jaffé (1885), Jakob Jaffé (1884), Elise Kahn geb. Weissburger (1892), Mina Maier (1869), Lina Salomon (1859), Hedwig Stern geb. Herz (1869), Hedwig Weissburger (1880), Ludwig Weissburger (1905), Wilhelm Weissburger (1902).    
   
KZ-Außenkommando: Von September 1944 bis April 1945 bestand in Kochendorf ein Außenkommando des Konzentrationslagers Natzweiler/Elsaß. Die Zahl der Häftlinge betrug zwischen 1200 und 1700 Personen, darunter ein großer Teil Juden. Die Häftlinge arbeiteten vor allem im Salzbergwerk Kochendorf und in zwei Industriebetrieben. Die Lebens- und Arbeitsbedingungen waren katastrophal. Obwohl mehrere sogenannte Krankentransporte Kochendorf verließen (u.a. nach Dachau und Vaihingen an der Enz), starben hier mindestens 389 Zwangsarbeiter. Sie wurden später auf den KZ-Friedhof am Reichertsberg in Kochendorf umgebettet. Eine Gedenkstätte mit Gedenktafel wurde hier eingerichtet.   
In einer abgebauten Salzhalle des Besucherbergwerkes Bad Friedrichshall (Bergrat-Bilfinger-Straße) wurde 1999 eine Gedenkstätte und Ausstellung zur Geschichte des KZ-Außenkommandos Kochendorf eingerichtet. Träger der Gedenkstätte ist die Miklos-Klein-Stiftung Bad Friedrichshall.  
   
In Jagstfeld bestand von ca. 1879 bis 1893 die jüdische Speisewirtschaft von Hermann Herz aus Kochendorf (Deutschordensstraße 17; zwischen 1879 und 1892 gab es nahezu 30 Trauungen jüdischer Paare in Jagstfeld).     
   
   
   
Aus der Geschichte der jüdischen Gemeinde 
   
Aus der Geschichte der jüdischen Lehrer   
Ausschreibungen der Stelle des Religionslehrers / Vorbeters / Schochet 1872 / 1876 / 1887 / 1891 / 1893   

Kochendorf Israelit 04121872.jpg (67334 Byte)Anzeige in der Zeitschrift "Der Israelit" vom 4. Dezember 1872: "Religionslehrer- und Vorsänger-Gesuch. Die Gemeinde Kochendorf sucht per 1. Januar 1873 einen Religionslehrer und Vorsänger, welcher auch den Religionsunterricht in Oedheim und Neckarsulm wöchentlich 2 Mal mit je 2 Stunden zu erteilen hat. Gehalt 475 fl. pro Jahr nebst freier Wohnung und Emolumenten. Qualifizierte, unverheiratete Bewerber wollen ihre Zeugnisse franko dem Unterzeichneten einsenden. 
Heilbronn am Neckar, 19. November 1872. Das Königlich Württembergisch Bezirks-Rabbiner: Dr. M. Engelbert."     
   
Kochendorf Israelit 14061876.jpg (64136 Byte)Anzeige in der Zeitschrift "Der Israelit" vom 14. Juni 1876: "Die Religionslehrer- und Vorsängerstelle in Kochendorf, welche Mitte Juli dieses Jahres vakant wird, soll alsbald wieder besetzt werden. Der Gehalt für diese Stelle, mit welcher der Religionsunterricht in Oedheim und Neckarsulm verbunden ist, beträgt  8.0 (?) Mark pro Jahr nebst freier Wohnung und Emolumenten. Qualifizierte Bewerber wollen ihre Meldungen und Zeugnisse innerhalb 3 Wochen dem Unterzeichneten einsehen. 
Heilbronn am Neckar, 12. Juni 1876. Das Königliche Bezirksrabbiner. Dr. M. Engelbert."  
  
Kochendorf Israelit 13101887.jpg (70064 Byte)Anzeige in der Zeitschrift "Der Israelit" vom 13. Oktober 1887: "Die Religionslehrer- und Vorbeterstelle in Kochendorf (Bezirksrabbinat Heilbronn am Neckar) soll am 1. Januar 1888 anderweitig von einem ledigen Mann besetzt werden. Gehalt pro anno bei freier Wohnung Mark 560 und Mark 18 Holzentschädigung, sowie einen für den Religionsunterricht in Neckarsulm, 2 Kinder, wöchentlich 2 Stunden, aus der israelitischen Zentralkirchenkasse zu beziehenden Gehalte von Mark 85 jährlich, nebst Emolumenten. Qualifizierte Bewerber wollen ihre Meldungen nebst Zeugnissen dem Unterzeichneten bis zum 1. November dieses Jahres einsenden. 
Heilbronn. Dr. M. Engelbert, Bezirksrabbiner."    
 
Kochendorf Israelit 10081891.jpg (49683 Byte)Anzeige in der Zeitschrift "Der Israelit" vom 10. August 1891: "Kochendorf. Die Stelle als Religionslehrer und Vorbeter in hiesiger Gemeinde ist per sofort oder längstens innerhalb drei Monaten zu besetzen. 
Jährliches Einkommen, bei freier Wohnung, Mark 560, Holzgeldentschädigung Mark 18, für die Filiale Neckarsulm Mark 85 und nicht unbedeutende Nebenverdienste. 
Ledige, seminaristisch gebildete Lehrer wollen sich melden und Zeugnisse beifügen. 
Kochendorf bei Heilbronn, 9. August 1891. Vorsteheramt: Levi."  
 
Anzeige in "Der Israelit" vom 13. August 1891: "Kochendorf. Die Stelle als Religionslehrer und Vorbeter in hiesiger Gemeinde ist per sofort oder längstens innerhalb drei Monaten zu besetzen. 
Jährliches Einkommen, bei freier Wohnung, Mark 560, Holzgeldentschädigung Mark 18, für die Filiale Neckarsulm Mark 85 und nicht unbedeutende Nebenverdienste. 
Ledige, seminaristisch gebildete Lehrer wollen sich melden und Zeugnisse beifügen. 
Kochendorf bei Heilbronn, 9. August 1891. Vorsteheramt: Levi."     
 
Anzeige in "Jeschurun" vom 28. Juli 1893: "Religionslehrer und Vorbeter (eventuell auch Schochet) wird in unserer Gemeinde auf 15. September gesucht. Gehalt circa 700 Mark. Ledige Bewerber wollen sich melden. Israelitisches Kirchenvorsteheramt, Kochendorf (Württemberg).    "   
 
  
Anzeige in "Der Israelit" vom 3. August 1893: "Religionslehrer und Vorbeter
auch Schochet, wird in unserer Gemeinde auf 15. September gesucht. Gehalt 715 Mark, sowie Erträgnisse der Schechita.
Ledige Bewerber wollen sich melden beim
Israelitischen Kirchenvorsteheramt, Kochendorf
(Württemberg)."  

   
25-jähriges Dienstjubiläum von Lehrer Isac Weil (1860)  
Anmerkung: Lehrer Isak Aron Weil ist am 30. November 1808 in Rexingen geboren als Sohn von Aron Moses Weil und seiner Frau Guta geb. Levi. Er war seit 1837 verheiratet mit der aus Sontheim stammenden Johanna geb. Güldenstein. Aron Weil war bis 1865 Lehrer in Kochendorf, danach in Freudental. Zuletzt lebte er in Stuttgart als Privatier, wo er am 1. März 1883 gestorben ist. Seine Frau starb am 15. Juni 1894 in Stuttgart. Beide sind im israelitischen Teil des Pragfriedhofes beigesetzt (Hahn Pragfriedhof S. 220).  

Kochendorf AZJ 12061860.jpg (108691 Byte)Artikel in der "Allgemeinen Zeitung des Judentums" vom 12. Juni 1860: "Aus Württemberg, im März (1860; Privatmitteilung). Wenn Personen in hoher amtlicher Stellung fetiert werden, so ist dieses nicht zu bewundern, wenn aber stilles Verdienst anerkannt wird, in einem länglichen Kreise, wo das Jubiläisieren noch nicht zur herrschenden Tagesmode geworden ist, so verdient es auch in weiteren Kreisen bekannt zu werden. der schwäbische Merkur vom 2. dieses Monats berichtet: Am 28. vorigen Monats (sc. Januar) beging die israelitische Gemeinde Kochendorf am Sabbat das 25-jährige Dienstjubiläum ihres Schulmeisters und Vorsängers Weil, der dort ein Vierteljahrhundert treu an Synagoge und Schule wirkt. Der Jubilar sprach in der festlich geschmückten Synagoge in der Sabbatpredigt über seine Wirksamkeit in tief gefühlter frommer Rede. Die Gemeindeältesten überreichten ihm im Namen der Gemeinde einen kostbaren silbernen Pokal mit sinnreichen Inschriften..."  
   
Kochendorf AZJ 03071860.jpg (204871 Byte)Artikel in der "Allgemeinen Zeitung des Judentums" vom 3. Juli 1860: "Aus Württemberg, Ende Mai (1860; Privatmitteilung). Die israelitische Gemeinde Kochendorf feierte am 28. Januar dieses Jahres das 25-jährige Dienstjubiläum ihres Schullehrers und Vorsängers Isac Weil. Schon am frühen Morgen gingen von einzelnen Gemeindegenossen und ehemaligen und abwesenden Schülern Glückwünsche unter Anschluss von Festgeschenken ein. Um 8 1/2 Uhr begann der Gottesdienst in der festlich geschmückten Synagoge, wo sich neben sämtlichen israelitischen Gemeindegenossen auch viele christliche Einwohner einfanden. In der Predigt sprach der Jubilar in tief gefühlter Rede über seine Wirksamkeit. Es war nicht ein einziger unter den zahlreichen Zuhörern, welcher nicht sichtlich ergriffen war.  
Nach der Predigt begaben sich die Gemeindeältesten vor die heilige Lade, sprachen dem Jubilar ihre Anerkennung über seine Wirksamkeit in Synagoge und Schule aus und überreichten ihm im Namen der Gemeinde einen sehr kostbaren silbernen Pokal mit entsprechenden sinnreichen Inschriften. Hierauf trat die israelitische Schuljugend vor, sprach durch eine Abordnung ihre Dankbarkeit und Glückwünsche aus, und überreichte ebenfalls ein sehr schönes Andenken. 
Nach dem Gottesdienste begaben sich sämtliche Familiengenossen, Männer und Frauen, in die Wohnung des Gefeierten, brachten ihm dort ihre besonderen Glückwünsche dar, und an der Heiterkeit, die in dieser Versammlung herrschte, konnte man deutlich sehen, wie sich's jeder Einzelne angelegen sein ließ, das Fest zu seinem eigenen zu machen. Abends brachte der christliche Gesangverein dem Jubilar ein Ständchen. Von vielen seiner Kollegen, um die er sich teils durch Beiträge für die pädagogischen Journale, teils und besonders in letzter Zeit durch Anregung zu Versammlungen und Einreichung von Bittschriften behufs der Besoldungs-Aufbesserung der israelitischen Konfessions-Schullehrer Württembergs verdient gemacht hat, trafen Glückwünsche ein."        

  
Lehrer Isac Weil verkauft zwei Torarollen (1862)  

Kochendorf AZJ 08041862.jpg (27846 Byte)Anzeige in der "Allgemeinen Zeitung des Judentums" vom 8. April 1862: "Zwei Gesetzesrollen, Sifrei HaTora 
sind dem Verkaufe ausgesetzt und wollen sich Kaufsliebhaber gefälligst wenden an 
J. Weil,
Lehrer und Vorsänger zu Kochendorf in Württemberg."   

     
Lehrer Isac Weil ist Vertrauensmann der Regierung in der Regelung der neuen Schulgesetzgebung (1863)    
Anmerkung: die Berufung von Lehrer Weil scheint nicht unumstritten gewesen zu sein, da Lehrer Leopold Liebmann in Esslingen damals eine herausragende Rolle in der jüdischen Lehrerschaft Württembergs innehatte. Auch gerät die Berufung Weils in die damalige starke Auseinandersetzung zwischen den liberal gesinnten und den orthodox geprägten jüdischen Gemeindegliedern Württembergs, das heißt - im Blick auf die unten stehenden Artikel - zwischen der "Allgemeinen Zeitung des Judentums" (liberal) und der Zeitschrift "Der Israelit" (orthodox).     

Artikel in "Allgemeine Zeitung des Judentums" vom 24. November 1863: "Aus Württemberg, im November (Privatmitteilung). Der neue Gesetzentwurf zur Regelung der bürgerlichen Stellung der Israeliten ist erschienen. Der Judeneid soll fallen, die Zivilehe gestattet und die Armenunterhaltung den bürgerlichen Gemeinden zugewiesen werden. Auch die neue Schulgesetzgebung liegt im Entwurf vor. Nicht Herr Lehrer Liebmann aus Esslingen sondern Herr Lehrer Weil aus Kochendorf war als Vertrauensmann einberufen. Die Gehalte der Lehrer werden erhöht, alle Leistungen beim Gottesdienste von Seiten der Lehrer müssen besonders honoriert werden. Die israelitischen Lehrer und Schulen bleiben den königlichen Oberschulbehörden untergeordnet, nur der Religionsunterricht bleibt den Rabbinern unterstellt. Das Kultministerium beruhigt die israelitischen Lehrer wegen der gefürchteten Aufhebung der Konfessionsschulen; deren Auflösung kann nur stattgegeben werden, wenn die derweiligen Inhaber anderweitig versorgt sind. Das System der Oberlehrer wird eingeführt und den Gemeinden wird eine Mitbeaufsichtigung der Schulen gestattet. Die Schulinspektoren, sowohl die örtlichen als die Bezirksschulinspektoren, müssen eine Prüfung in Pädagogik und Didaktik bestehen. - In Stuttgart und Buchau wurde der 18. Oktober in den Synagogen festlich begangen und haben beide Redner ihre Aufgabe musterhaft gelöst.
Es entsteht jetzt Mangel an musikalisch gebildeten Kantoren und es wäre sehr wünschenswert, wenn bei der Bildung der Lehrer die Musik und der Gesang mehr berücksichtigt würden. Drei Gemeinden in Württemberg sind jetzt mit Orgeln beim Gottesdienst versehen; sie werden aber wohl länger vereinzelt stehen, denn die Stuttgarter Liturgie ist sonst nirgends eingeführt. In Ulm wird bald ein Synagogenbau zum Bedürfnis werden und Heilbronn muss auch folgen. Das Judentum blüht in den guten Städten. "     
 
Artikel in "Der Israelit" vom 25. November 1863: "Aus Württemberg, 12. November. Der von der württembergischen Regierung seinerzeit dem ständigen Ausschüsse zugestellte Gesetzesentwurf über die die Gleichstellung der Israeliten in Absicht auf die bürgerlichen Verhältnisse - wie dies in staatsrechtlicher Hinsicht bereits der Fall ist - soll von der ständigen Kommission beraten und auf Annahme des Entwurfs angetragen sein. Als ein neuer Beweis, wie sehr es der königlichen Regierung um diese Gleichstellung in allen Zweigen der Verwaltung ernst ist, mag indessen auch der Umstand gelten, dass in die neulich zur Beratung über Revision des allgemeinen Schulgesetzes zusammengetretene Kommission - bestehend aus dem Referenten beider Oberschulbehörden (?), den Seminarrektoren, vier Bezirksbeamten und einigen Geistlichen und Lehrern der evangelischen und katholischen Konfession - auch ein Mitglied des israelitischen Schulvorstandes, nämlich Lehrer Weil in Kochendorf, von dem königlichen Kultusministerium berufen wurde. Es sollen die Beratungen gedachter Kommission, welche stets unter der unmittelbaren sehr umsichtigen Leitung des Herrn Kultusministers gefördert wurden, circa zwei Wochen in Anspruch genommen haben und durch dieselben sowohl der Stand der Schulen wesentlich gehoben, als die ökonomischen Verhältnisse der Lehrer verbessert werden."  
 
Artikel in  "Der Israelit" vom 9. Dezember 1863: "Vom Neckar. Herr Rabbiner Dr. Engelbert in Lehrensteinsfeld berichtet in Nummer 47 der 'Allgemeinen Zeitung des Judentums' über die Berufung des Herrn Lehrers Weil in Kochendorf in die Schulkommission; auch wir kennen Herrn Weil als gebildeten und tüchtigen Lehrer, weshalb wir bedauern müssen, dass der erwähnte Berichterstatter demselben sein verdientes Lob nicht spenden konnte, ohne uns den Pferdefuß sehen zu lassen. Würde es etwa der Würdigkeit des Herrn Weil Eintrag tun, wenn es neben ihm, was sicherlich der Fall ist, noch andere ebenso würdige Lehrer gebe, die aber umgangen werden mussten, weil die Behörde eben nur einen berufen konnte? Hat nicht dieselbe 'Allgemeine Zeitung des Judentums' unlängst fälschlich berichtet, Herr Lehrer Liebmann aus Esslingen wäre in die Kommission berufen und diesen bei dieser Gelegenheit mit noch mehr Lobspendungen übergossen, nun ist Herr Weil auf einmal vor Allen der Würdigste. Wir kennen das hier zu Lande wohl; Herr Dr. Engelbert wollte eben im Vorübergehen einem gewissen Lehrer Eins versetzen, darum ist er Herrn Weil ... Wir möchten uns auch die bescheidene Frage erlauben, woher denn Herr Dr. Engelbert in der kurzen Zeit seines Aufenthalts in Württemberg alle Lehrer schon so genau kenne, dass er den würdigsten schon herausgefunden. Uns will das als Arroganz erscheinen, die aber die Lehrer Württembergs darum nicht in Harnisch bringen wird, weil sie wissen, dass gewisse Leute nicht eher Zeitungsartikel schreiben, bis sie ihren Gönnern schmeicheln oder auf ehrliche Weise unangreifbare Feinde beleidigen wollen; dann finden Sie in der Zeitung des Judentums einen geräumigen Tummelplatz.
Über die sonstigen Behauptungen des Herrn Doktors müssen wir einige Zweifel aussprechen. Wir stimmen mit ihm überein, dass viele unserer Gemeinden religiös sind; es ist aber unwahr, dass das von der Tätigkeit der Oberkirchenbehörde herrührt. Es kann unmöglich wahr sein, dass man in den Duodezgemeinden des Lehrer Bezirks täglich zweimal Gottesdienst hält, weil es nicht Minjan geben würde; wir wollen Herrn Dr. Engelbert mehrere Haushaltungen nennen, die nicht koscher sind; in Heilbronn allein sind sieben Geschäfte offen und mehrere lassen durch Kommissionäre arbeiten. Zwei Lehrer des Bezirks, die Schochetim (Schächter) sind, lassen unter ihren Augen ihre Kinder am Schabbat arbeiten.
Wir vermissen in der Liste der von Herrn Dr. Engelbert aufgezählten Bezirke manchen Ortsnamen; sind diese nicht auch auf der Karte von Württemberg zu finden? Wenn er Laupheim nennt, so müssen wir ihn an Ulm erinnern, wo das Unjudentum (aus Sicht des 'Israelit': das liberale Judentum) so dick wie die dortigen Festungsmauern ist; bei der Erwähnung von Braunsbach müssen wir in Crailsheim denken, wo man erst neuerdings die Stuttgarter Liturgie eingeführt hat; steht dieses auch auf dem Boden des Schulchan Aruch (vgl. https://de.wikipedia.org/wiki/Schulchan_Aruch) ? Was Herr Dr. Engelbert über unsere religiösen Zustände sagt ist unverkennbar tendenziöse Übertreibung, die es mit der Wahrheit nicht sehr genau zu nehmen scheint."

    
Lehrer Isac Weil wird nach Freudental versetzt (1865)   

Artikel in "Der israelitische Lehrer" vom 2. März 1865: "Württemberg. Herr Lehrer Rosenthal in Crailsheim hat den Synodalpreis erhalten, Weil von Kochendorf ist nach Freudental an die Stelle des Ludwig Stern ...   befördert worden. Nach dem neuesten Etat werden 28 israelitische Lehrer 400 fl.; 4 weitere 425 fl.; zwei andere 500 fl. und einer 600 fl. Gehalt jährlich erhalten. Ein Unterlehrer 42 fl., ein anderer 260 fl. und ein Hilfslehrer 170 fl."     

  
Lehrer Samuel Rödelsheimer wird von Buchau nach Kochendorf versetzt (1866)    

Artikel in "Der Israelit" vom 30. Mai 1866: "Aus Württemberg. Schulstatistik p.2 1865. Im Jahre 1865 sind folgende israelitische Schulstellen ausgeschrieben und nachbenannten Lehrern übertragen worden: am 30. Juni die zu Kochendorf Herrn Rödelsheimer, bisher Unterlehrer in Buchau; am 25. August die zu Hohebach Herrn Sänger, bisher Schulmeister zu Braunsbach, mit je 300 fl. fixem Einkommen neben freier Wohnung; am 24. November die zu Ernsbach Herrn Rothschild, bisher Amtsverweser daselbst, mit 400 fl. Gehalt und freier Wohnung. (Das neueste Schulgesetz hat auch die beiden ersteren Gehalte auf das jetzige Minimum von 400 fl. erhöht und Herr Rödelsheimer hat die Stelle in Kochendorf nicht angetreten, sondern ist auf seine Bitte nach Pflaumloch versetzt worden.) Pensioniert wurden die Lehrer Löwenstein in Pflaumloch und Wassermann in Lauchheim."       

 
Lehrer Jakob Rosenthal eröffnet ein Israelitischen Knaben-Pensionat in Wimpfen (1887) 

Kochendorf Israelit 07071887.jpg (95487 Byte)Anzeige in der Zeitschrift "Der Israelit" vom 7. Juli 1887: 
"Israelitisches Knaben-Pensionat Wimpfen am Neckar. 
Für auswärtige Israeliten, welche die Großherzogliche Realschule besuchen wollen, um an derselben die Einjährigenberechtigung*) zu erlangen, errichtet der Unterzeichnete zum Herbst dieses Jahres dahier ein Pensionat. Streng religiöses Leben, Sabbat-Gottesdienst, - auf Wunsch der Eltern Dispensation von den schriftlichen Arbeiten am Samstag - gewissenhafte Aufsicht, vorzügliche Pflege. Gute Referenzen. Baldige Meldungen erwünscht. Beginn des Wintersemesters Mitte September 1887. Näheres durch die Prospekte. Jakob Rosenthal, Religionslehrer an der Großherzoglichen Realschule zur Zeit in Kochendorf. 
*) wird nach den gesetzlichen Bestimmungen Demjenigen, der die oberste Klasse zur Zufriedenheit des Lehrer-Kollegiums absolviert hat, ohne besonderes Examen erteilt."    

  
Zum Tod von Adolf Mayer (in den 1890er-Jahren Lehrer in Kochendorf) (1930)  

Rockenhausen BayrGZ 15071930.jpg (97926 Byte)Artikel in der "Bayerischen Israelitischen Gemeindezeitung" vom 15. Juli 1930: "Adolf Mayer, Niederhochstadt. Am 4. Juni machte ein Herzschlag seinem arbeitsfreudigen leben ein Ende. Die Munterkeit und Frische, die wir 8 Tage zuvor auf der Jahresversammlung in Landau an dem seit längerer Zeit leidenden Kollegen feststellen durften, war nur das Aufblühen gewesen vor dem Verwelken. Adolf Mayer hat zuerst in Kochendorf (Württemberg) und Rockenhausen einige Jahre gewirkt, aber fast die ganze Kraft - 34 Jahre - seines Lebens gehörte der Gemeinde Niederhochstadt. Die Trauerrede des Bezirksrabbiners Herrn Dr. Einstein, die Abschiedsworte des Gemeindevorstandes Herrn M. Dreifuß, des Pfälzer Verbandsvorsitzenden Herrn Kommerzienrat Joseph, eines christlichen Ortskollegen und des Schreibers dieser Zeilen zeichneten noch einmal voll Dankbarkeit und Verehrung das Bild dieses Lehrerlebens, in seiner Lauterkeit, Berufshingebung, in seiner Treue und Gewissenhaftigkeit im Kleinen wie im Großen, - das Bild einer Persönlichkeit, die alle Kraft des Herzens und Geistes in den Dienst ihres heiligen Amtes gestellt. Die Gemeinde Niederhochstadt verliert - o Schicksal der Landgemeinden! - ihren geistigen Mittelpunkt, wir aber verlieren einen braven Freund und Kollegen. Wir werden ihm ein ehrendes Gedenken bewahren. Schottland."

  
 
Berichte aus dem jüdischen Gemeindeleben     
Die jüdische Gemeinde in Kochendorf innerhalb des Rabbinates Lehrensteinsfeld (1847)       

Artikel in "Allgemeine Zeitung des Judentums" vom 29. November 1847 (die Zahlen beziehen sich auf die Zahl der jeweiligen jüdischen Einwohner in den Orten):
"VIII. Lehrensteinsfeld 1) Lehrensteinsfeld Oberamt Weinsberg 133 (Rabbiner Löwengardt)
2) Affaltrach mit den Israeliten daselbst und in Eschenau 180/108
3) Kochendorf Oberamt Neckarsulm mit den Israeliten daselbst und in Gundelsheim, Neckarsulm und Oedheim 129/6/50/3 und 90.
4) Massenbachhausen Oberamt Brackenheim mit den Israeliten daselbst und in Bonfeld 89/124
5) Sontheim Oberamt Heilbronn mit den Israeliten daselbst und in Heilbronn, Horkheim und Talheim 103/115/66/81. "      

 
Hinweise auf das Memorbuch der jüdischen Gemeinde Kochendorf von 1732 (1887)   

Aus einem Artikel in "Jahrbücher für jüdische Geschichte und Literatur" 1887 S. 50: "In dem Memorbuche von Kochendorf (geschrieben 1732 von Israel ben Ahron aus Dürkheim an der Haardt), dass mir jüngsthin zur Einsicht vorlag, fand ich in dem Verzeichnisse von Gemeinden und Persönlichkeiten, die von den Verfolgungen des ersten Kreuzzuges (1096) betroffen wurden, auch Ephraim ben Tamar, Rabbiner in Frankfurt am Main, genannt (siehe Adolf Brüll populär-wissenschaftliche Monatsblätter VI,132). Die betreffende Stelle lautet Kehilat Frankfurt wejoschwiah we haraw ras Ephraim bar tamar ... ubeni jeschiwto (die jüdische Gemeinde Frankfurt und seine Mitglieder und Rabbiner Ephraim ben Tamar und die Schüler seine Jeschiwa). Nach einer Mitteilung Neubauers ist die Quelle Zunz's (Literaturgeschichte S. 618 No.26, 20) ebenfalls ein Memorbuch, in welchem jedoch nicht erwähnt wird, dass Ephraim ben Tamara Rabbiner in Frankfurt war."       
  
Mitteilung in "Zeitschrift für die Geschichte der Juden in Deutschland" 1888 S. 396: "Der 8. Jahrgang der von N. Brüll herausgegebenen 'Jahrbücher für jüdische Geschichte und Literatur' (Frankfurt am Main, Reitz und Köhler 1877, IV und 188 Seiten) enthält unter den Misszellen auch einiges auf Juden in Deutschland Bezügliche. S. 49-51: Auszug aus Büchers Werk (vgl. Zeitschrift I, S. 291f) mit Hinweis auf ein Memorbuch von Kochendorf 1732. S. 60-62 werden zum Teil aus Responsen, Synoden der deutschen Juden im Mittelalter nachgewiesen, zum Beispiel in Nürnberg (13. Jahrhundert), Mainz (1307). S. 44-48 über ein 'Sendschreiben Saul Lewins über den in Altona über ihn verhängten Bann' (1790), ein bisher nur teilweise bekanntes interessantes Aktenstück mitgeteilt. Auch die Rezensionen behandeln einzelne gleichfalls von uns besprochene Schriften."   

  
Ergebnisse von Kollekten in der Gemeinde (1898/1899)       

Mitteilung in "Der Israelit" vom 2. Juni 1898: " Kochendorf. Durch Lehrer S. Erlebacher, A. Challah-Geld von nachgenannten Frauen daselbst: Therese Kahn 1.70, Ricka Herz 1.20, Emma Weißburger 1, Fanny Salomon 1.40, Karoline Jaffé 1.50. Bertha Maier 1.20, Frl. Hannchen Herz 0.80.
- Aus Oedheim von den Frauen: Sophie Rosenstein 3, Fanny Rosenstein 2.30, Fanny Strauß 2, Fanny Mannheimer 1.20, Fanny Mergentheimer 1.30, Jette Strauß 1, Emma Kaufmann 3 Mark.
B. Synagogenspenden aus Kochendorf von: Kirchenrat Dr. Kroner aus Stuttgart 1, Rabbiner L. Kahn aus Heilbronn 1, Lehrer Erlebacher 5, David Kahn 0.30, Leopold Herz 0.50, Louis Herz 0.90, Louis Maier 1.50, Max Maier 1, Lippmann Herz, Aron Herz und A. Bodenheimer à 0.50 = 1.50, Lehmann aus Heilbronn 0.50 M. -
C. Rest vom M"HSch in Kochendorf 1.24 M. 
D. Aus der Gemeindekasse Kochendorf 20, aus der in Oedheim 10 M.  Zusammen abzüglich Porto und Einzugsgebühren 66.24 M., wovon 30 M. Mazzot und 5.24 M. für R. VIII."       
 
Mitteilung in "Der Israelit" vom 26. Oktober 1899: ""    

   
Die in Kochendorf und Neckarsulm lebenden jüdischen Personen werden der jüdischen Gemeinde Heilbronn zugeteilt (1925)    

Artikel in "Der Israelit" vom 19. November 1925: ""     

 
  
Berichte zu einzelnen Personen aus der Gemeinde       
Jahrzeittag des Rabbiners Kallmann aus Kochendorf (gest. 1865)     

Kochendorf Israelit 21111866.jpg (59543 Byte)Artikel in der Zeitschrift "Der Israelit" vom 21. November 1866: "Neckarsulm. Am 6. Tage der Selichot-Tage, dem 24. Elul war es ein Jahr, dass der selige, fromme Rabbiner Kallmann aus Kochendorf in die ewige Ruhe eingegangen ist. Auf Anordnung seiner Witwe wurde am Jahrgedächtnistage beim Setzen der sehr schönen Mazebah (Grabstein) Minjan (gottesdienstliche Versammlung) auf seinem Grabe gemacht und vom Rabbiner Dr. Engelbert ein deutsches und ein hebräisches Gebet verrichtet, und dann Kaddisch gesagt. Es fanden sie viele auf dem Friedhofe ein, um dem würdigen Seelensorger die letzte Ehre zu erweisen. In der Synagoge zu Kochendorf wurde am darauf folgenden Sonntag ein Hesped (Trauerrede) für den selig Verblichenen gleichfalls von Rabbiner Engelbert abgehalten; den Anfang, sowie den Schluss des Trauervortrags, in welchem er die vielen guten Eigenschaften des Dahingeschiedenen hervorhob, bildeten die schönen Worte, (hebräisch und deutsch:) das Andenken des wahrhaft Frommen gereicht zum Segen.

    
Zum Tod des Gemeindevorstehers Daniel Levi (1879) 
Anmerkung: Der Tuchmacher, Schürzenfabrikant (im Schloß) und Zigarrenfabrikant Daniel Levi (geb. 1824, gest. 1879) war in erster Ehe seit 1849 mit Marie geb. Herz aus Kuppenheim bei Rastatt (geb. 1828, gest. 1855) verheiratet. Die beide hatten vier Kinder. In zweiter Ehe war er seit 1856 verheiratet mit der Witwe Caroline geb. Oppenheimer (geb. 1836) aus Michelfeld, mit der fünf Kinder hatte.   

Kochendorf Israelit 29011879f.jpg (163431 Byte)Artikel in der Zeitschrift "Der Israelit" vom 29. Januar 1879: "Nachruf!  
Kochendorf, 25. Januar (1879). Die hiesige israelitische Gemeinde hat einen großen unersetzlichen Verlust erlitten. Sie hat heute ihren ersten Vorsteher und Leiter, den edelsten und geachtetsten Mann ihrer Gemeinde zu Grabe getragen. Herr Daniel Levi, der jüngere Bruder der Firma Gebr. Levi, weilt nicht mehr unter den Lebenden. Der bittere Tod hat ihn, in seinem 54. Lebensalter, im noch besten und kräftigsten Mannesalter, aus viel liebenden Armen und ausgedehnter Erwerbs- wie Berufstätigkeit gerissen. 25 Jahre bereits hat er alle Gemeindesachen und Angelegenheiten mit Treue und aufs Pünktlichste verwaltet. Ihm hat die Gemeinde gar vieles zu verdanken, so auch unter anderem, dass sie im Besitze eines eigenen, gut gelegenen und schön umzäunten Friedhofs ist. Und ein schöneres und zärtlicheres Familien-Verhältnis, als das der Familie des Verewigten kann ich mir kaum denken. Der Heimgegangene hinterließ eine edle Gattin und 7 tugendhafte, wohl erzogene Kinder. An seinem Grabe sprach Herr Bezirksrabbiner Dr. Engelberth vor einer großen Menschenzahl, herangeströmt von Nah und Fern. Redner schilderte in treffenden Worten den Verlust der Familie und Gemeinde. Auch Einsender dieser Zeilen widmete aus reinem Herzensdrang dem Verstorbenen kurze Worte, anknüpfend an die Worte unserer Weisen... 
Schaue ich nun die große unausfüllbare Lücke, die im engen und weiteren Familienkreise, sowie in der ganzen Gemeinde durch das Ableben des Daniel Levi entstanden ist, und die tiefe Trauer und den herben Schmerz der Hinterbliebenen, sind finde ich für all dies keine anderen Worte als mit dem Psalmisten anzustimmen:
 'Ich erhebe meine Augen zu den Bergen, von wo wird mir Beistand kommen? Mein Beistand kommt vom Ewigen, dem Schöpfer des Himmels und der Erde' (Psalm 121,1). 
Seine Seele sei eingebunden in den Bund des Lebens
."   
 
Anmerkung: Der ältere Bruder von Daniel Levi (vgl. Text oben) war Lämmlein Levi (geb. 1823, gest. 1892). Dieser war seit 1845 verheiratet mit Mina geb. Kahn, mit der er elf Kinder hatte. Lämmlein und Daniel Levi hatten um die Mitte des 19. Jahrhunderts im oberen Teil des 1829/30 in Privathand übergegangenen Grekkenschlosses in Kochendorf (vgl. Abbildung links) zunächst eine Zigarren-, später eine Likörfabrik der Gebr. Levi eingerichtet, laut Rechnung links von 1867 handelt es sich bei der "Cigarren-Fabrik" der Gebr. Levi um eine "Fabrik von feinen & ordinären Cigarren" sowie um eine "Handlung in verschiedenen Landesprodukten". 
(Abbildung des Briefkopfes aus W. Angerbauer/H.G. Frank: Jüdische Gemeinden in Stadt und Kreis Heilbronn. S. 132). 
Ein Sohn von Lämmlein Levi war der spätere Stuttgarter Likörfabrikant Max Levi (geb. 6. Februar 1850 in Kochendorf, gest. 8. Juni 1894 in Stuttgart). Er war seit 1874 verheiratet mit Jeanette geb. Heimann (geb. 2. April 1854 in Oberdorf, gest. 25. Mai 1938 in Oberdorf). Die beiden hatten drei Kinder: Martha (geb. 1875, verh. Michelbacher, gest. 1956 Boston/USA), Carl David (1878-1879) und Alfred Ludwig (geb. 1882, im Ersten Weltkrieg gefallen). 
vgl. von Rolf Hofmann: Family Sheet Max Levi of Kochendorf + Stuttgart.  
Links Abbildung einer Medaille / Auszeichnung für die "Stuttgarter Liqueurfabrik Max Levi von den "Grand Concours International Alimentaire - Paris 1885" (aus der Sammlung von Rolf Hofmann/Stuttgart).   

    
Zum Tod des aus Kochendorf gebürtigen Rabbiners Max Herz (gestorben in Göppingen 1904)  
Anmerkung: Rabbiner Max Herz ist am 24. November 1815 in Kochendorf geboren als Sohn des Metzgers Bär(le) Herz und der Hanna geb. Kahn. Er studierte seit 1836 in Tübingen, wo er 1841 die Erste Dienstprüfung ablegte. Danach war er Vikar des Stadtrabbiners Joseph Maier in Stuttgart. Seit 1844 war er Rabbinatsverweser, seit 1846 Bezirksrabbiner in Jebenhausen. 1868 verlegte er seinen Wohnsitz nach Göppingen; seit 1874 war auch der Rabbinatssitz in Göppingen. Er trat 1895 in den Ruhestand.  

Goeppingen Israelit 11081904.jpg (78119 Byte)Artikel in der Zeitschrift "Der Israelit" vom 11. August 1904: "Aus Württemberg. 4. August (1904). Heute wurde in Göppingen der älteste württembergische Rabbiner, der im Jahre 1916 in Kochendorf geborene Kirchenrat a.D. M. Herz unter größerem Geleite zu Grabe getragen. Nach vollendetem Studium übernahm Herz 1840 die Stelle eines Hauslehrers im Hofrat Pfeifferschen Hause und erhielt 1845 das Rabbinat Jebenhausen, das später nach Göppingen verlegt wurde. Diese Stelle verwaltete er bis zu seiner 1895 erfolgten Pensionierung. Anlässlich seines 70. Geburtstages erhielt er den Friedrichsorden und 1895 den Titel eines Kirchenrats. Mehrere Jahrzehnte lang war Herz Mitglied der Königlichen Prüfungskommission für die württembergischen Rabbinen. In der Synagoge gab Rabbiner Straßburger den Gefühlen der Teilnahme beredten Ausdruck; am Grabe widmeten Rabbiner Katz – Heilbronn und Kirchenvorsteher Fleischer dem Verstorbenen einen warmen Nachruf."    
 
Artikel in "Neue jüdische Presse" vom 12. August 1904: ""    


  
Anzeigen jüdischer Gewerbebetriebe und Privatpersonen  
Anzeigen des Eisen- und Baumaterialiengeschäftes L. Weißburger (1900/1903) 
Anmerkung: Louis Weißburger (geb. 1856, gest. 21. Dezember 1921) betrieb eine Eisenwarenhandlung in Kochendorf (bis 1921/22), seit 1885 auch in Heilbronn. Er war verheiratet mit Emma geb. Stiefel aus Menzingen (geb. 1857, gest. 12. Dezember 1930). Ihr Grab ist im israelitischen Teil des Pragfriedhofes in Stuttgart (Hahn, Pragfriedhof S. 225).   

Kochendorf Israelit 25011900.jpg (33420 Byte)Anzeige in der Zeitschrift "Der Israelit" vom 25. Januar 1900: 
"Für mein Eisen- und Baumaterialiengeschäft, welches Samstags und Feiertags geschlossen ist, suche ich per Ostern laufenden Jahres einen 
Lehrjungen

Kost und Logis im Hause. 
L. Weißburger
, Kochendorf, Württemberg".   
 
Kochendorf Israelit 27081900.jpg (25672 Byte)Anzeige in der Zeitschrift "Der Israelit" vom 27. August 1900: 
Suche 
für einen jungen Mann, der seine Lehrstelle in einem Eisengeschäfte beendet hat, eine Kommisstelle
L. Weißburger, Eisenhandlung, Kochendorf". 
 
Kochendorf Israelit 26011903.jpg (44616 Byte)Anzeige in der Zeitschrift "Der Israelit" vom 26. Januar 1903: "Jungen Mann
mit guter Schulbildung, nehme ich bis Ostern in die Lehre. Kost und Logis im Hause. Offerten sehe entgegen 
L. Weißburger, Kochendorf, 
Eisen- und Baumaterialienwarenhandlung".  
 
Anzeige in "Der Israelit" vom 18. Januar 1906: ""   

     
Anzeige der Landesprodukten- und Mühlenfabrikatenhandlung Herz (1907)  

Anzeige in "Der Israelit" vom 7. November 1907: ""       

     
      
Sonstiges        
Erinnerungen an die Auswanderungen im 19. Jahrhundert: 
Grabstein in New York für Max Neumann aus Kochendorf (gest. 1914)  
   
Anmerkung: das Grab befindet sich in einem jüdischen Friedhof in NY-Brooklyn.      

Kochendorf NY Cyprus 1777.jpg (83046 Byte)   Grabstein für 
"my beloved husband  
Max Neumann  
Born in Kochendorf Ger.  
Died Jan 9, 1914  
Aged 73 years"   
Anmerkung: Bei der Annahme erblicher Familiennamen 1828 hat der Handelsmann Lazarus Abraham (1785-1852) den Familiennamen Neumann angenommen. In welcher Beziehung Max Neumann (geb. ca. 1841; vermutlich ein Enkel) zu ihm stand, ist nicht bekannt, da in dem erhaltenen Familienregister Kochendorf (Link) nur die zwischen 1818 und 1829 geborenen Kinder eingetragen sind.    

       
       
       
Zur Geschichte des Betsaals/der Synagoge             
     
Ende des 17. Jahrhundert besuchten die Kochendorfer Juden die Synagoge in Oedheim. Diese Beziehung kam daher, dass der Deutsche Orden 1697 mit dem "wohlbemittelten" Moses aus Kochendorf einen Juden in Oedheim ansiedelte, dem sogleich die Einrichtung einer Synagoge in seinem Oedheimer Haus gestattet wurde. Diese wurde einige Jahre lang auch von Juden aus Kochendorf besucht. Solange er in Kochendorf lebte, hatte Moses noch nicht die Erlaubnis zur Einrichtung eines Betsaales erhalten. Enge Beziehungen gab es auch zwischen den Kochendorfer und den Neckarsulmer Juden. Zu einen war dort lange Zeit der zentrale Friedhof der Region, zum anderen gab es dort einen Rabbiner, den man im Falle von Streitigkeiten und zur Regelung anderer Fragen konsultieren konnte.   
  
Nachdem einige Zeit die Synagoge in Oedheim besucht wurde, liegen spätestens um 1740 Hinweise vor, dass auch in Kochendorf ein Betsaal vorhanden war. Das schon Ende des 17. Jahrhunderts bezeugte "Judenhaus" nannte man 1738 Synagoge, und nach einem Vertrag aus dem Jahre 1744 gestattete Mayer Jacob der Kochendorfer Judengemeinde, in seinem Haus "Schule" zu halten. Das Abkommen wurde jedoch 1745 gekündigt, was zu einem Streitfall führte, in den auch die Grundherrschaften des Ortes einbezogen waren. 1766 wird als Judenschulmeister Mordachay Abraham genannt. Der Standort dieser ersten Synagoge ist nicht bekannt. Vielleicht befand sie sich (das "Judenhaus") am Platz der späteren Synagoge. 
 
Die neue Synagoge ist 1806 erbaut worden, als es fast 80 jüdische Einwohner in Kochendorf gab. Das Haus befand sich im Eigentum der Gemeinde. Damals hatte man sogar in Callman Löw einen eigenen Rabbiner. Im Keller der Synagoge befand sich wahrscheinlich auch das rituelle Bad (Nähe zum Mühlkanal); der Betsaal selbst lag im 1. Stock mit dem Toraschrein zwischen den beiden Fenster des östlichen Giebels. 
 
Von einem feierlichen Gottesdienst in der festlich geschmückten Kochendorfer Synagoge am 28. Januar 1860 berichtet einmal die "Allgemeine Zeitung des Judentums". Damals konnte der Vorsänger Isac Weil sein 25-jähriges Dienstjubiläum feiern. Sämtliche israelitischen Gemeindeglieder als auch viele christliche Einwohner fanden sich zum Gottesdienst ein. Nach der von Weil gehaltenen Predigt begaben sich die Gemeindeältesten und Schüler der israelitischen Schule vor den Toraschrein und sprachen dem Jubilar ihre Anerkennung über seine Wirksamkeit in Synagoge und Schule der Gemeinde aus. Weil erhielt einen kostbaren silbernen Pokal mit entsprechenden Inschriften. 
 
1872 wurde das Synagogengebäude renoviert. Nachdem die Zahl jüdischer Einwohner 1925 auf sieben zurückgegangen und die jüdische Gemeinde aufgelöst worden war, wurde das Gebäude an die evangelische Kirchengemeinde verkauft. Diese hat das Gebäude später veräußert. Es wurde zu einem Wohnhaus umgebaut und dabei um einen weiteren Stock erhöht (Gebäude Mühlstrasse 12). Ein früher vorhandener Hochzeitsstein ist nicht mehr sichtbar und liegt möglicherweise unter dem Verputz. Eine Hinweistafel zur Geschichte des Hauses ist angebracht.      
       
       
      
Fotos                
Historische Fotos: 
(Quellen: obere Fotos Stadtarchiv Bad Friedrichshall; untere Fotos aus Jüdische Gotteshäuser und Friedhöfe in Württemberg. 1932 S. 90-91; die Innenaufnahme ist aus dem Photo Archive von Yad Vashem Jerusalem)  

Kochendorf Synagoge 003.jpg (86774 Byte) Kochendorf Synagoge 001.jpg (47498 Byte)  Kochendorf Synagoge 910.jpg (44552 Byte)
Hochwasser 1919 mit der 
Synagoge in Kochendorf 
  
Das Synagogengebäude um 1928: 
die Fenster an der Südseite 
waren nur aufgemalt 
 Innenaufnahme des Betraumes; 
der Frauenbereich ist rechts hinter den
 Bankreihen für die Männer erkennbar 
     
Kochendorf Synagoge 001.jpg (85429 Byte) Kochendorf Synagoge 002.jpg (74222 Byte)  
Eingang in die Synagoge  Der Hochzeitsstein   

  
Fotos nach 1945/Gegenwart: 

Foto nach 1945: Kochendorf Synagoge 002.jpg (86035 Byte)    
  Die ehemalige Synagoge 
wird umgebaut
     
     
Fotos um 1985:
(Fotos: Hahn)
Kochendorf Synagoge 101.jpg (46348 Byte) Kochendorf Synagoge 100.jpg (47128 Byte)
  Das ehemalige Synagogengebäude in
 ungefähr derselben Perspektive wie 
die historischen Ansichten oben
Das Gebäude aus 
südöstlicher Richtung 
   
     
     
Fotos 2003:
(Fotos: Hahn, Aufnahmedatum 2.9.2003)
   
Kochendorf Synagoge 153.jpg (44828 Byte) Kochendorf Synagoge 155.jpg (41855 Byte) Kochendorf Synagoge 156.jpg (79146 Byte)
Das ehemalige Synagogengebäude
 wie oben 
Das Gebäude aus 
südöstlicher Richtung 
Hinweistafel   
   
     

     
     

Links und Literatur 

Links: 

bulletWebsite der Stadt Bad Friedrichshall 
bulletZur Seite über den jüdischen Friedhof in Kochendorf (interner Link)  

Quellen:  

Hinweis auf online einsehbare Familienregister der jüdischen Gemeinde Bad Friedrichshall - Kochendorf 
In der Website des Landesarchivs Baden-Württemberg (Hauptstaatsarchiv Stuttgart) sind die Personenstandsregister jüdischer Gemeinden in Württemberg, Baden und Hohenzollern einsehbar: https://www2.landesarchiv-bw.de/ofs21/olf/struktur.php?bestand=5632     
Zu Kochendorf sind vorhanden:    
J 386 Bü. 46 Bad Friedrichshall  Geburten 1859 - 1874 http://www.landesarchiv-bw.de/plink/?f=1-439991  
J 386 Bü. 52 Bad Friedrichshall Familienbuch 1824 - 1876  http://www.landesarchiv-bw.de/plink/?f=1-439992      

Literatur:   

bulletPaul Sauer: Die jüdischen Gemeinden in Württemberg und Hohenzollern. 1966. S. 36-37.  
bulletWolfram Angerbauer/Hans Georg Frank: Jüdische Gemeinde in Kreis und Stadt Heilbronn. 1986. S. 126-133.
bulletEgon Fieß: Beiträge zur Geschichte der jüdischen Gemeinde in Kochendorf, und Lothar Hantsch: Juden in Kochendorf, in: Stadtbuch Bad Friedrichshall. 1983. S. 405-436.
bulletLothar Hantsch: Von den Kochendorfer Juden. Heimatgeschichtliche Beilage zum Friedrichshaller Rundblick Nr. 48. September 1982.
bulletders.: Der jüdische Speisewirt Hermann Herz in Jagstfeld. Heimatgeschichtliche Beilage zum Friedrichshaller Rundblick Nr. 79/80. 1985. 

    
     

                   
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Stand: 30. Juni 2020