Baisingen Friedhof 154.jpg (62551 Byte)  Segnende Hände der Kohanim auf einem Grabstein in Baisingen


Eingangsseite

Aktuelle Informationen

Jahrestagungen von Alemannia Judaica

Die Mitglieder der Arbeitsgemeinschaft

Jüdische Friedhöfe 

(Frühere und bestehende) Synagogen

Übersicht: Jüdische Kulturdenkmale in der Region

Bestehende jüdische Gemeinden in der Region

Jüdische Museen

FORSCHUNGS-
PROJEKTE

Literatur und Presseartikel

Adressliste

Digitale Postkarten

Links

 


zurück zur Übersicht "Synagogen in der Region"  
zurück zur Übersicht "Synagogen in Hessen" 
Zur Übersicht "Synagogen im Werra-Meißner-Kreis"  
    

Wanfried (Werra-Meißner-Kreis)
Jüdische Geschichte / Synagoge

Übersicht:

Zur Geschichte der jüdischen Gemeinde  
Berichte aus der Geschichte der jüdischen Gemeinde   
Aus der Geschichte der jüdischen Lehrer   
Aus dem jüdischen Gemeinde- und Vereinsleben   
Berichte zu einzelnen Personen aus der Gemeinde   
Anzeigen jüdischer Gewerbebetriebe und Privatpersonen     
Zur Geschichte der Synagoge   
Fotos / Darstellungen   
Erinnerungsarbeit vor Ort - einzelne Berichte    
Links und Literatur   

   

Zur Geschichte der jüdischen Gemeinde (english version)         
    
In Wanfried bestand eine jüdische Gemeinde bis 1937. Ihre Entstehung geht in die Zeit des 16./17. Jahrhunderts zurück. 1573 waren zwei "Schutzjuden" (mit Familien) in Wanfried. Nach der Verleihung der Stadtrechte durch Landgraf Moritz von Hessen an Wanfried 1608 lebten bereits 21 jüdische Familien in Wanfried, offenbar in guten wirtschaftlichen Verhältnissen. In der Zeit des Dreißigjährigen Krieges ging die Zahl stark zurück: um 1640 soll es keine jüdischen Personen mehr in der Stadt gegeben haben. 1646 wurden wieder sechs jüdische Familien gezählt. Nach dem Krieg stieg die Zahl wieder an auf zunächst acht Familien (1664). 
   
Die jüdischen Familien lebten zusammen im Bereich Windgasse, Steinweg, Kleine Gasse, Vor dem Schloß. 
   
Eine besondere Erinnerung an die Zeit des 17. Jahrhunderts ist das 1620 erbaute Haus Windgasse 5, ein stattliches Kaufmannshaus mit reichen Verzierungen. Auf Grund der Motive (Schuppenmotive) wurde vermutet, dass der Hausbesitzer im Zusammenhang mit der Werra-Schifffahrt handelte. Andererseits könnten ihm die durch die Schifffahrt in Mode gekommenen Muster am Haus einfach gefallen haben.     
  
Mitte des 18. Jahrhunderts wurden wieder wie zu Beginn des Dreißigjährigen Krieges 21 jüdische Familien gezählt (zusammen 102 Personen; 1745). Sie waren sehr stark am Handel der Region beteiligt.    
 
Im 19. Jahrhundert entwickelte sich die Zahl der jüdischen Einwohner wie folgt: 1812 35 jüdische Familien, 1835 122 jüdische Einwohner, 1861 139 (6,9 % von insgesamt 2.011 Einwohnern), 1871 107 (5,2 % von 2.051), 1885 88 (4,1 % von 2.168), 1895 86 (3,8 % von 2.265), 1905 73 (3,1 % von 2.367). 
 
1908 werden folgende im Besitz jüdischer Personen befindlichen Gebäude genannt: Jos. Löbenstein, Auf der Bache 3; Wilhelm Müller, Borngasse 9, Israelitisches Badehaus; Levi Löbenstein, Marktstraße 6 und 12; Philipp Ehrlich, Marktstraße 10; Nathan Ehrlich, Marktstraße 13; Benjamin Biermann, Marktstraße 28; Nathan Ehrlich Erben, Marktstraße 45; Ruben Löbenstein Marktstraße 52; Philipp Ehrlich, Schlagdstraße 4; Israelitische Schule, Schlossstraße 4; Georg Stück Witwe, Steinweg 6 (1743 Synagoge); Max Ehrlich, Steinweg 10; Bernhardt Pfifferling Witwe; Israelitische Gemeinde, Windgasse 7.   
   
An Einrichtungen bestanden eine Synagoge (s.u.), eine Schule (Israelitische Elementarschule von 1869 bis 1904 im Gebäude Schlossstraße 4), ein rituelles Bad und ein Friedhof. Zur Besorgung religiöser Aufgaben der Gemeinde war ein Lehrer angestellt (Elementarlehrer/Religionslehrer), der zugleich als Vorbeter und Schochet tätig war. Aus dem 19. Jahrhundert ist insbesondere Lehrer L. L. Tannenbaum zu nennen, der von 1839 bis zu seinem Tod 1866 Lehrer in der Gemeinde war. Nachfolger war Lehrer Moses Brandes, der dann nach Oberaula wechselte (dort gest. 1910).  Von 1873 an wirkte Lehrer Joseph Oppenheim - er blieb bis 1904. Danach wurde die Israelitische Schule nur noch als israelitische Privatschule weitergeführt unter Lehrer Levi Wallach (ab 1904). 1909 wurde auch die Privatschule aufgelöst. Die Zahl der jüdischen Schüler entwickelte sich wie die Zahl der jüdischen Einwohner seit der Mitte des 19. Jahrhunderts rückläufig: 1869 22, 1891 16, 1903 4, 1907 8 Kinder. Nach 1909 gab es in Wanfried nur noch eine jüdische Religionsschule für den Religionsunterricht der Kinder. Die Gemeinde gehörte zum Kreisrabbinat Eschwege und zusammen mit diesem zum Rabbinatsbezirk Niederhessen mit Sitz in Kassel. 
  
Im Ersten Weltkrieg fiel aus der jüdischen Gemeinde Vizefeldwebel Fritz Ehrlich (geb. 27.7.1892 in Wanfried, vor 1914 in Heilbronn wohnhaft, gef. 14.8.1915).     
    
Um 1925, als zur Gemeinde noch 44 Personen gehörten (1,8 % von insgesamt 2.412 Einwohnern), waren die Vorsteher der Gemeinde Adolf Ehrlich, Herr Heinemann und Rudolf Frankenfeld. Die damals sieben schulpflichtigen Kinder der jüdischen Gemeinde erhielten ihren Religionsunterricht durch Lehrer Simon Glauberg aus Eschwege. 1932 war Vorsteher der Gemeinde weiterhin Adolf Ehrlich (Marktstraße 5). Im Schuljahr 1931/32 erhielten noch zwei schulpflichtige jüdische Kinder Religionsunterricht.   
  
1933 lebten noch 38 jüdische Personen in Wanfried.
In
den folgenden Jahren ist ein Teil von ihnen auf Grund der Folgen des wirtschaftlichen Boykotts, der zunehmenden Entrechtung und der Repressalien weggezogen beziehungsweise ausgewandert. 25 sind zunächst in andere Städte gezogen; vier konnten nach Südafrika, fünf nach Nordamerika emigrieren. Der letzte Vorsitzende der jüdischen Gemeinde Adolf Ehrlich starb 1937 in Wanfried. Nach Wegzug der letzten jüdischen Familie im Herbst 1937 (siehe Artikel unten) löste sich die Gemeinde auf. 1939 lebten keine jüdischen Personen mehr in Wanfried. 
  
Von den in Wanfried geborenen und/oder längere Zeit am Ort wohnhaften jüdischen Personen sind in der NS-Zeit umgekommen (Angaben nach den Listen von Yad Vashem, Jerusalem und den Angaben des "Gedenkbuches - Opfer der Verfolgung der Juden unter der nationalsozialistischen Gewaltherrschaft in Deutschland 1933-1945"): Rosa Döllefeld geb. Ehrlich (1894), Bernhard Ehrlich (1896), Frieda Ehrlich (1899), Ilse Ehrlich (1901), Clara Feidelberg geb. Goldmann (1879), Richard Goldmann (1878), Julie Hammerschlag geb. Hesse (1869), Jettchen Hirschfeld geb. Tannenbaum (1879), Sydonie Kahn geb. Tannenbaum (1869), Hedwig Kohlberg geb. Hesse (1882), Elfriede Löbenstein (1921), Inge Löbenstein (1933), Karl Löbenstein (1887), Laura Löbenstein (1872), Leopold Löbenstein (1884), Robert Löbenstein (1889), Leo Markes (1887), Bertha Marx geb. Biermann (1882), Julius Pfifferling (1883), Lore Rieberg (1923), Franziska Rosenbaum geb. Hesse (1879), Paula Rosenberg geb. Pfifferling (1879), Frieda Spanier (1873), Dora Spier geb. Ehrlich (1871), Lehmann Tannenbaum (1871), Sara (Selma) Tannenbaum (1873).       
    
    
    
Berichte aus der Geschichte der jüdischen Gemeinde 
     
Aus der Geschichte der jüdischen Lehrer  
Ausschreibungen der Stelle des Religionslehrers / Vorbeters / Schochet   

Es wurden noch keine Anzeigen mit Ausschreibungen der Lehrerstelle Wanfried in jüdischen Periodika gefunden.

     
25-jähriges Amtsjubiläum von Lehrer Tannenbaum (1864)   

Artikel in der Zeitschrift "Der Israelit" vom 13. Juli 1864: "Aus dem Kreise Eschwege in Kurhessen, im Juni (1864). Am 1. dieses Monats wurde das fünfundzwanzigjährige Amtsjubiläum des Herrn Lehrers Tannenbaum zu Wanfried von den Lehrern der Kreise Eschwege und Witzenhausen gefeiert. Das Provinzial-Vorsteheramt der Israeliten zu Kassel hatte, auf einen desfallsigen von dem Herrn Kreisrabbinen Goldmann zu Eschwege eingesandten Bericht, dem Jubilar, als Anerkennung seiner Berufstreue und segensreichen Wirksamkeit, ein schönes Gratulationsschreiben, von einer Gratifikation von 20 Talern begleitet, derart zugefertigt, dass es gerade am Morgen des betreffenden Tages durch die Post in seine Hände gelangte. Der mit mehreren Lehrern seines Kreises zur Feier eingetroffene Kreisrabbiner Herr Goldmann hielt im Schulsaale, wo die Schüler des Herrn Tannenbaum, die schon etwas früher ihr Festgeschenk mit Gratulation dargebracht hatten, und die Lehrer versammelt waren, eine recht passende Rede. Mit dem Psalmwort 'Stimme des Jubels und der Rettung erschallt in den Zelten der Gerechten' (Psalm 118,15) beginnend, entrollte er ein treues Bild des Lehrerlebens mit seinen Licht- und Schattenseiten, hinzufügend: die oft genug vermisst werdende Anerkennung und gebührende Belohnungen seiner treuen Dienste dürfen den Lehrer in seinem 
Berufseifer nicht entmutigen, er müsse als süßesten Lohn das erhebende Bewusstsein, ein treuer Arbeiter im Weinberge des Herrn zu sein, betrachten. Die Schule sei ein Gotteshaus, in welchem die Lehrer ihres heiligen Dienstes, die jungen Kinderseelen zu Gott zu führen, zu warten haben, indem er darauf die Schriftworte 'Gepflanzt im Hause des Ewigen, in den Höfen unseres Gottes blühen sie' (Psalm 92,14) (da das Wort jafrichu in transitiver Form stehend 'zum Blühen bringen') auf die Tätigkeit des Lehrers in Beziehung auf die Schüler anwandte. Seine Rede (endete) mit dem Wunsche 'noch im Greisenalter sprossen sie, sind markig und belaubt' (Psalm 92,15), dass der Jubilar noch bis zum spätesten Alter eine ungestörte Körper- und Geistesfrische zur ferneren segensreichen Wirksamkeit in seinem Berufe von Gott erhalten möge, schließend, machte er darauf aufmerksam, wie auch die Behörde seine Berufstreue in dem abgelaufenen Zeitraume stets mit Anerkennung wahrgenommen, dies auch heute bei seiner Jubelfeier nicht verfehle, und ihn mit dem schönen Gratulationsschreiben und der Verabreichung einer Gratifikation zu erfreuen suchen.
Die Lehrer verehrten dem Jubilar als Ehrengeschenk einen silbernen Becher mit der Inschrift: 'Dem Lehrer L.L. Tannenbaum zu seiner 25-jährigen Amtstätigkeit in Wanfried* von seinen Kollegen der Kreise Eschwege und Witzenhausen in Liebe gewidmet am 1. Juni 1864,' durch den damit betrauten Lehrer Herrn Müller zu Frankershausen unter entsprechender Anrede mit Gratulation namens der (anwesenden und nicht anwesenden) Kollegen der genannten Kreise überreicht. Der Gefeierte, von den vielen Beweisen der Liebe tief ergriffen, in die Worte 'Wie soll ich vergelten dem Ewigen all seine Wohltaten gehen mich? (Psalm 116,12) ausbrechend, hielt seine herzliche Dankrede an alle Anwesenden, worauf man einige, in seiner Wohnung dargereichte Erfrischungen in festlicher Fröhlichkeit einnahm. 
*) Tannenbaum war vor 25 Jahren schon 9 Jahre als bestallter Lehrer in einer anderen Gemeinde, in Spangenberg (Kreis Melsungen). Hier wurde er hinsichtlich seiner Kenntnisse in unserer Heiligen Tora, seiner Frömmigkeit und seiner treuen Berufserfüllung mit dem Chower-Titel beehrt. Auch in seiner gegenwärtigen Stelle ist er für das Studium der Heiligen Tora bemüht, und unterrichtet jeden Schabbat noch die erwachsene männliche (verheiratete und unverheiratete) Jugend in der Heiligen Schrift mit den gewöhnlichen Kommentaren, und zwar unentgeltlich. Sein jetziger Kreisrabbiner Herr Goldmann äußerte, dass er in seinen Schulrevisionsberichten vom Lehrer vom Lehrer Tannenbaum habe sagen müssen, dass derselbe eher zu viel, als zu wenig in seiner Schule leiste."   

       
Zum Tod von Lehrer Tannenbaum (1866)  

Mansbach Israelit 13061866.jpg (278043 Byte)Artikel in der Zeitschrift "Der Israelit" vom 13. Juni 1866: "Aus Niederhessen, am 4. Juni (1866). Erst wenige Wochen sind verstrichen, seitdem ich dem verewigten teuren Kollegen Silberberg zu Volkmarsen in diesen Blättern (Nr. 18) ein Denkmal gesetzt und schon wieder tritt die traurige Pflicht an mich heran, ein gleiches dem geschätzten - am 30. vorigen Monats entschlummerten - Amtsbruder Tannenbaum zu Wanfried zu stiften. Von dem so nahe aufeinander erfolgten Tod dieser beiden Freunde könnte man in mehrfacher Beziehung die Worte Davids sagen: 'Die Geliebten und Holden in ihrem Leben, auch in ihrem Tode sind sie nicht getrennt' (2. Samuel 1,23). Sie waren von der Zeit ihres gleichzeitigen Besuches der israelitischen Lehrerbildungsanstalt zu Kassel miteinander befreundet; beiden waren von echtem Schrot und Korn, gediegen in Kenntnissen unserer heiligen Tora und in den weltlichen Wissenschaften; beide gottesfürchtige Männer..., echt-religiös und von ihrem heiligen Berufe als Lehrer in Israel erfüllt; beide für die Schule rastlos tätig, welche übermäßige Anstrengung vielleicht ihren frühen Tod (denn auch Tannenbaum hat noch nicht das 60. Lebensjahr erreicht) teilweise herbeigeführt; beide waren wegen ihrer Kenntnisse bei Juden und Christen geschätzt, und in Folge ihres menschenfreundlichen bescheidenen Benehmens geliebt. Sie gingen kurz nacheinander in die friedlichen Räume der Seligen ein, um mit diesen von ihren Arbeiten auszurufen und die süßen Früchte ihrer Taten zu genießen. 'Rühmet den Gerechten, denn ihm geht es gut, denn die Frucht ihrer Werke werden sie essen' (Jesaja 3,10). Auch bei Tannenbaums Leichenbegängnis, das am 1. dieses Monats - Gerade an dem nämlichen Tage, an welchem vor zwei Jahren seine 25jährige Amtstätigkeit in der Gemeinde Wanfried gefeiert wurde (siehe das Referat über dieses Jubiläum im Jahrgang 1864 dieser geschätzten Zeitschrift) - stattfand, zeigte sich eben dieselbe allgemeine Teilnahme an dem Heimgange des treuen Lehrers, Freundes und trefflichen Mitbruders. 
Tannenbaum, im Jahre 1807 zu Mansbach in der Provinz Fulda geboren, bekleidete als angehender Jüngling schon - natürlich in alter Weise, eine Privatlehrerstelle in der kleinen israelitischen Gemeinde Malsfeld Kreis Melsungen. Er war dabei auf Vermehrung seiner Kenntnisse stets bedacht, studierte fleißig die Bibel mit den gangbarsten Kommentaren, sowie auch andere Schriften der rabbinischen Literatur; und um sich für das damals gegründete israelitische Seminar zu Kassel vorzubereiten, erhielt er auf sein Ansuchen von dem Pfarrer des Ortes, der dem liebenswürdigen, ebenso lerneifrigen, als talentvollen Jüngling sehr gewogen war, einen erweiterten Unterricht in den deutschen Fächern. Mit guten Kenntnissen ausgerüstet, meldete er sich zur Aufnahme in das Kasseler Seminar, die man ihm aber, weil diese Anstalt nur für Niederhessen und nicht auch für die anderen 3 Provinzen Kurhessens, da sie nichts zu den Kosten derselben beitragen, vorhanden, nicht gewährt hätte, wenn nicht der damalige Oberlehrer Herr Rosenbach seligen Andenkens, der bei der Rezeptionsprüfung die gediegenen Kenntnisse und die guten Anlagen Tannebaums wahrgenommen, ihm die unentgeltliche Aufnahme bewirkt hätte. In dieser Pflanzstätte bildete er sich zu einem tüchtigen Lehrer aus, als welcher er, nachdem am Ende des dreijährigen Kursus bestandenen Examen, für die israelitische Gemeinde Spangenberg von Kurfürstlicher Regierung bestellt wurde. Nach neunjähriger erfolgreicher Amtswirksamkeit daselbst, - während welcher Zeit er sich mit einer braven Jungfrau aus seiner Gemeinde verheiratete, - wurde er in Folge seiner Bewerbung nach der Stadt Wanfried versetzt, in welcher Gemeinde er 27 Jahre lang segensreich wirkte, bis ihn der Herr abrief. Von seinen eklatanten Leistungen zeugen die vielen Belobungsschreiben und Gratifikationen, die ihm in Folge der Schulvisitationsberichte von den hohen Behörden geworden. Vom Herrn Kreisrabbiner Wetzlar - sein Licht leuchte - zu Gudensberg wurde ihm, als er noch Lehrer in Spangenberg war, der Chower-Titel verliehen. Bei seiner     
Mansbach Israelit 13061866b.jpg (45287 Byte)Funktion als Chasan (Vorsänger) wurden die Betenden durch seinen ebenso andachts- als klangvollen Vortrag mit ihm zur Andacht gestimmt. 
Von seinen 4 Söhnen haben 3 sich dem Berufe des Vaters gewidmet. Leider sind 2 derselben kurze Zeit nach dem Eintritt ins Lehramt, der eine nach 1 1/2 - und der andere nach kaum einjähriger Dienstzeit aus dem Erdenleben geschieden; nur einer noch fungiert als Lehrer im Königreich Hannover; der vierte Sohn ist jetzt im Begriff, sich als Buchbinder zu etablieren, und die einzige Tochter, einige und zwanzig Jahre alt, ist noch bei der Mutter. Westheim."

   
25-jähriges Dienstjubiläum von Lehrer Joseph Oppenheim (1885, seit 1873 Lehrer in Wanfried)  

Wanfried Israelit 23041885.jpg (132750 Byte)Artikel in der Zeitschrift "Der Israelit" vom 23. April 1885: "Aus Hessen. Am 15. Mai dieses Jahres wird Herr Lehrer Joseph Oppenheim zu Wanfried sein 25-jähriges Dienstjubiläum begehen. Derselbe wurde geboren zu Bebra am 24. September 1840, besuchte das Lehrer-Seminar zu Kassel von 1857-60, erhielt unter oben genanntem Datum von der ehemaligen Kurhessischen Regierung seine erste Anstellung als Hilfslehrer zu Gudensberg, woselbst damals der berühmte Kreisrabbiner M. Wetzlar als Rabbiner tätig war. Oppenheimer erwarb sich durch sein gedeihliches religiöses und pädagogisches Wirken im hohen Grade die Liebe und Achtung jenes großen Mannes. Nach einigen Jahren wurde Oppenheim als Lehrer und Vorsänger nach Hessen-Oldendorf berufen, erhielt dann die Lehrerstelle in der vereinigten Synagogen-Gemeinde Schötmar-Uflen (Schötmar-Salzuflen) im Fürstentum Lippe-Detmold, woselbst ihm zuweilen rabbinische Funktionen an Stelle des seinerzeit erkrankten Landrabbinen Dr. Fahrenbach übertragen waren, wurde später an die Lehrerstelle zu Rodenberg versetzt, hier ebenfalls die Stelle eines Baal Kidduschin (= einer der Trauungen vornimmt; gewöhnlich der Rabbiner) usw. für die ganze Grafschaft Schaumburg versehend und befindet sich jetzt seit ca. 11 1/2 Jahren in Wanfried, sich überall durch sein schaffen und Wirken die Liebe seiner Kollegen, Schüler und Vorgesetzten erwerbend. Hoffentlich bedarf es nur dieser Zeilen, um die Herren Kollegen, Bekannte, Freunde und Schüler, deren Zahl groß ist, auf diesen Ehrentag aufmerksam zu machen."      

   
Anzeige von Lehrer J. Oppenheimer  (1889)  

Wanfried Israelit 28011889.jpg (71269 Byte)Anzeige in der Zeitschrift "Der Israelit" vom 28. Januar 1889: "Für Eltern und Vormünder. Eltern, die ihre Knaben bis Tertia eines Gymnasiums beziehungsweise Realschule sicher vorbereitet sehen wollen, finden in der seit Ostern vorigen Jahres dahier eingerichteten höheren Schule die beste Gelegenheit. Ebenso können Mädchen in der mit genannter Schule verbundenen höheren Töchterschule ihre vollständige Ausbildung erlangen. Unterzeichneter nimmt Schüler und Schülerinnen in Pension, überwacht deren Arbeiten und gibt denselben den nötigen Religionsunterricht. Auskünfte erteilen außer mir die Herren Pfarrer Lippart, Gymnasiallehrer Dr. Zesar, Lehrerin Fräulein von Briesen und Zahn dahier. 
J. Oppenheimer
, Lehrer, Wanfried (Kreis Eschwege)."

    
    
Aus dem jüdischen Gemeinde- und Vereinsleben  

Gründung eines "Israelitischen Literatur-Vereins" (1904)  

Artikel in der Zeitschrift "Der Israelit" vom 8. September 1904: "Wanfried, 4. September (1904). In einer gut besuchten Versammlung wurde heute die Gründung eines 'Israelitischen Literatur-Vereins' beschlossen. Herr Lehrer Wallach hielt eine eindrucksvolle Ansprache, in der er in kurzen Zügen die Ziele des neuen Vereins auseinander setzte. Zu Vorstandsmitgliedern wurden hierauf per Akklamation die Herren Wallach und Hermann Ehrlich ernannt. Das allseitige lebhafte Interesse, das man von Seiten unserer hiesigen Glaubensgenossen der Sache entgegenbringt, lässt erwarten, dass der neue Verein das wird, was Herr Lehrer Wallach in seiner Ansprache ausführt: eine Bildungs- und Unterhaltungsstätte für die Mitglieder der jüdischen Gemeinde Wanfried."  

    
Auflösung der jüdischen Gemeinde (1937)  

Artikel in der Zeitschrift "Der Israelit" vom 4. November 1937: "Marburg. Die Jüdische Gemeinde in Wanfried bei Eschwege hat sich nach Wegzug der letzten Familie aufgelöst. - Die Synagoge soll verkauft werden. Der Friedhof wird in Zukunft von der Gemeinde Eschwege verwaltet werden."  

       
       
Berichte zu einzelnen Personen aus der Gemeinde  
Über den aus Wanfried stammenden R   
Anmerkung: Rabbiner Dr. Abraham Stein (geb. 1818 in Wanfried als Sohn des Nathan Stein, gest. 1884 in Prag) lernte bei seinem Onkel in Eschwege auf das Lehramt; 1831 war er Hauslehrer in Osterode und verband dies mit Privatstudien; 1832/33 war er an der israelitischen Lehrerbildungsanstalt in Kassel, 1833 kurze Zeit Lehrer in Felsberg, danach Adjunkt von Rabbiner Wetzlar in Gudensberg; 1834 Lehrer in Rodenberg; 1835 in Hannover, wo er bei Landesrabbiner Nathan Adler Talmudstudien betrieb; 1839 Hauslehrer in Fulda; studierte 1842 bis 1844 in Bonn und Marburg; 1845 Oberlehrer am jüdischen Lehrerseminar in Kassel; seit Anfang 1848 Rabbiner und Prediger in Filehne (Wieleń), Posen; 1850 war er (siehe nachfolgender Artikel) offenbar kurze Zeit im Gespräch als möglicher Landerabbiner in Kassel; doch wurde er 1850 Rabbiner in Stare Szkoty (Altschottland; Vorstadtgemeinde von Danzig); 1864 Rabbiner an der Meisel-Synagoge in Prag.          

Artikel in der Zeitschrift "Der treue Zionswächter" vom 1. Februar 1850: "Kurhessen. Der Abwechslung halber, haben wir denn einmal wieder einen neuen Kandidaten für unsere leider immer noch verwaiste Landrabbiner-Stelle, und zwar diesmal einen geborenen Kurhessen selbst erstehen sehen. Stein, aus Wanfried in Kurhessen, zur Zeit Prediger in Filehne, heißt der Auserkorene, der am jüngste Schabbat in Kassel als Debüt gepredigt hat. Die 'Hornisse', ein in Kassel erscheinendes Demokratisches Blatt aus der 48er-Periode hat sich des Kandidaten besonders angenommen, und Hessen derb dafür abgekanzelt, dass es solches Lumen, und zwar aus dem eigenen Vaterlande bis jetzt ganz unberücksichtigt gelassen haben. Man hat nun zwar, um solchen Vorwurf nicht auf sich sitzen zu lassen, Stimmen zu sammeln begonnen, doch scheint von einer wirklichen Anstellung noch wenig die Rede zu sein. - Die Lehrer in den verschiedenen Provinzen haben bei den Ständen um Gleichstellung petitioniert, man bezweifelt indessen sehr den Erfolg..." 

   
Zum Tod von Hermann Ehrlich (1929)  

Wanfried Israelit 28021929.jpg (26094 Byte)Artikel in der Zeitschrift "Der Israelit" vom 28. Februar 1929: "Wanfried, 11. Februar (1929). Am Schabbat verschied hier Hermann Ehrlich, der lange Jahre Gemeindeältester, und auch sonst seine Arbeitskraft sowie sein ganzes Wissen und Können selbstlos in den Dienst unserer Religionsgemeinde gestellt hat."   

    
    
Anzeigen jüdischer Gewerbebetriebe und Privatpersonen  
Anzeigen des Kurz- und Putzwaren-Geschäftes J. Goldmann jun. (1891 / 1902  / 1905) 

Anzeige in der Zeitschrift "Der Israelit" vom 6. April 1891: "Für mein Kurz- und Putzwarengeschäft suche ich per sofort eine Putzmacherin (Israelitin). 
J. Goldmann jun., Wanfried a.d. Werra."  
  
Anzeige in der Zeitschrift "Der Israelit" vom 8. Dezember 1902: "Eine durchaus tüchtige 
Putzarbeiterin

per Anfang Januar gesucht. Samstags und Festtage geschlossen. Offerten mit Zeugnis, Bild und Gehaltsansprüche bei freier Station erbeten. 
J. Goldmann jun.
Wanfried a.d. Werra."    
 
Anzeige im "Frankfurter Israelitischen Familienblatt" vom 26. Mai 1905: "Erste Putzarbeiterin
Suche per Juli eventuell August eine äußerst tüchtige Modistin, welche mit Chick zu garnieren versteht. Offerten mit Bild und Gehaltsanspruch bei freier Station erbeten. Angenehme und dauernde Stellung. Sabbat und Festtage geschlossen. 
J. Goldmann jr., Wanfried a. Werra."   

    
    
    
Zur Geschichte der Synagoge 
(die Informationen zum Bau der neuen Synagoge nach einer Zusammenstellung von Peter Fallis, Wanfried)   
   
Ein erster Betsaal oder eine erste Synagoge wurde im Dreißigjährigen Krieg zerstört. Danach dürfte eine neue Synagoge erstellt oder eingerichtet worden sein. 1743 wird eine solche im Steinweg 6 genannt. Später stand eine Synagoge am Standort der 1890 eingeweihten Synagoge.   
   
In den 1880er-Jahren plante die jüdische Gemeinde den Bau einer neuen Synagoge. Der Beschluss zum Neubau der Synagoge wurde am 24. April 1887 getroffen. Sie sollte am selben Standort wie die bisherige Synagoge erstellt werden; diese wurde 1889 abgebrochen. Der erste Spatenstich für die neue Synagoge erfolgte am 20. Mai 1889, die Grundsteinlegung am 18. Juli 1889. Sie wurde nach Plänen des Kreisinspektors Büchling in Eschwege von Maurermeister Gustav Besser erstellt. Der Kostenaufwand betrug 10.500 Mark. Rentier Philipp Ehrlich sen. stiftete für die Synagoge einen wertvollen Kronleuchter. Die feierliche Einweihung der Synagoge war am 12. August 1890.    
      
Nur etwa 45 Jahre war die Synagoge Mittelpunkt des jüdischen Gemeindeleben in Wandried. Nachdem die letzte jüdische Familie im Herbst 1937 Wanfried verlassen hat, sollte die Synagoge verkauft werden. Ende 1937 enteignete die Stadt Wanfried die Synagoge der jüdischen Gemeinde. Das Gebäude wurde 1938 von einem Wanfrieder der Stadt abgekauft. Das Synagogengebäude wurde abgebrochen, die Steine für einen Hausbau verwendet
.   
   
   
Adresse/Standort der Synagoge   Windgasse 7    
    
    
Fotos
(Quelle: Zeichnung der Synagoge von F. Sendelbach 1891, erhalten von Peter Fallis, Wanfried; sw-Aufnahmen aus Arnsberg Bilder S. 196)   

Die Synagoge
(Zeichnung von F. Sendelbach, 1891)  
Wanfried Synagoge 140.jpg (163591 Byte)   
   Die Synagoge in Wanfried    
     
Haus Windgasse 5   Wanfried Synagoge 100.jpg (86414 Byte)
  Früheres jüdisches Haus mit einer hebräischen Inschrift über der Tür: 
"ad meah schanah jirbei, Amen - ken jehi - Schimschon Bar Kalonymus, Jom bet, 26. Kislew 5381"
Bis hundert Jahre soll es sich mehren. Amen - so soll es (der Wille Gottes) sein. 
Schimschon Bar Kalonymus, Montag, den 21. Dezember 1620".  
              
Ehemaliges jüdisches Wohnviertel, 
Haus Windgasse 5 und Grundstück 
der ehemaligen Synagoge
(Fotos: Hahn, Aufnahmedatum 8.4.2009)
Wanfried Synagoge 170.jpg (71885 Byte) Wanfried Stadt 177.jpg (80621 Byte)
  Blick in die Windgasse    
     
Wanfried Synagoge 175.jpg (65831 Byte) Wanfried Synagoge 176.jpg (70427 Byte) Wanfried Synagoge 171.jpg (80300 Byte)
Blick auf das Grundstücke der ehemaligen Synagoge rechts des Hauses Windgasse 5   Haus Windgasse 5  
     
Wanfried Synagoge 174.jpg (87856 Byte) Wanfried Synagoge 173.jpg (81147 Byte) Wanfried Synagoge 172.jpg (70972 Byte)
Eingangstor mit Inschrift  Tafel mit Informationen zur jüdischen Geschichte
 in Wanfried sowie zum Haus Windgasse 5
    
     
         

    
    
Erinnerungsarbeit vor Ort - einzelne Berichte  

Sommer 2015: Das frühere jüdisches Wohnhaus Windgasse 5 wird restauriert    
Artikel von Constanze Wüstefeld in der "Werra-Rundschau" vom 23. August 2015: "Helfer in Wanfried gesucht. Alexander Friman restauriert jüdisches Fachwerkhaus
Wanfried. In Wanfried wird derzeit ein jüdisches Fachwerkhaus restauriert: in liebevoller Kleinarbeit von Alexander Friman. Zur Unterstützung sucht der 41-Jährige noch Helfer. 
Das große Tor des Hauses in Wanfried steht offen. Ein Blick hinein auf das, was sich dort verbirgt, lässt einen erst einmal zurückschrecken: Am Ende eines Durchgangs, in dem Säcke voll Stroh lagern, wird eine baufällige Scheune sichtbar. 'Die sollte man auch nur noch betreten, um sie zurückzubauen', sagt Alexander Friman. Den 41-Jährigen aus Reichensachsen hat das allerdings nicht abgeschreckt, das Haus samt der Scheune Anfang des Jahres zu kaufen. Vielmehr fangen seine Augen an zu leuchten, wenn er das Chaos um sich herum sieht: Der Elektrofachmann war schon lange auf der Suche nach einem Haus, 'in dem ich auch etwas machen kann'. Vor allem Fachwerkhäuser haben es ihm dabei angetan, 'die Bauweise ist äußerst interessant.' Und so hat er das Haus in der Windgasse erworben - was bei Dr. Helmut Pippart aus Wanfried erst einmal Skepsis auslöste. Denn bei dem Fachwerkhaus handelt es sich um ein jüdisches, es ist das einzige der Stadt mit noch intakter hebräischer Inschrift: 'Das Glück möge sich vermehren, Amen. So möge es (Gottes) Wille sein. Fertiggestellt am 21. Dezember 1620', steht über dem Torbogen. Doch Pipparts Sorge, das Haus könne modernisiert werden, war unbegründet: Denn Friman kaufte das Haus nicht, um es zu sanieren, sondern um es nach dem historischen Vorbild zu restaurieren. 'Ich mag es, das zum Vorschein zu bringen, was mal war, etwas zu tun', erklärt der Familienvater sein Anliegen. Dabei sei ihm durchaus bewusst, dass sein Vorhaben Jahre dauern könnte - es sei denn, die Wanfrieder Bürger unterstützen ihn bei seinem Vorhaben, das alte jüdische Haus wieder herzurichten. Immer freitags und samstags sei er ab zehn Uhr dort, etwas zu tun gebe es immer. 'Derzeit wird die Scheune im Hof zurückgebaut, die ehemaligen Ställe für Hühner und Hasen sind schon weg.' Gut 30 Lkw-Ladungen an Schutt habe er schon entsorgt. Zum Winter will er dann damit beginnen, die Tapeten von den Wänden und den Teppich von den Böden zu reißen. 'Es gibt so schöne alte Dielen in dem Haus, in manchen Ecken habe ich die schon entdeckt', freut sich Friman. 'Es wäre schön, wenn sich viele daran beteiligen würden, dass es das historische Erbe auch weiterhin gibt', sagt der ehemalige Schulleiter aus dem Ringgau, Reiner Graf. Ebenso wie Pippart hat er ein Faible für alte Gebäude, steht dem 41-jährigen Bauherrn mit seinem Fachwissen zur Seite. Ob er jemals in das Haus einziehen werde, wisse Frimann nicht. 'Ich bin da für alles offen.' Genau wie das Tor, das jederzeit Besucher und Freiwillige durchlässt, die beim Restaurieren helfen wollen." 
Link zum Artikel    
 

     

   
Links und Literatur

Links:  

Website der Stadt Wanfried  
Zur Seite über den jüdischen Friedhof in Wanfried (interner Link)   

Quellen:  

Hinweis auf online einsehbare Familienregister der jüdischen Gemeinde Wanfried mit Orten der Umgebung    
In der Website des Hessischen Hauptstaatsarchivs (innerhalb Arcinsys Hessen) sind die erhaltenen Familienregister aus hessischen jüdischen Gemeinden einsehbar: 
Link zur Übersicht (nach Ortsalphabet) https://arcinsys.hessen.de/arcinsys/llist?nodeid=g186590&page=1&reload=true&sorting=41              
Zu Wanfried sind vorhanden (auf der jeweiligen Unterseite zur Einsichtnahme weiter über "Digitalisate anzeigen"):    
HHStAW 365,873   Geburts- und Sterberegister (ab 1810) der Juden von Wanfried  1730 - 1826; enthält auch Angaben zu Personen aus Altenburschla, Frieda, Heiligenstadt und Mühlhausen  
https://arcinsys.hessen.de/arcinsys/detailAction?detailid=v2083543        
HHStAW 365,875   Synagogenbuch der jüdischen Gemeinde von Wanfried  1809 - 1825 (erstellt 1937): Verzeichnis aller Mitglieder der Kultusgemeinde, geordnet nach Familienzugehörigkeit, teilweise mit Lebensdaten und Angaben zum Personenstand    https://arcinsys.hessen.de/arcinsys/detailAction?detailid=v4101098        
HHStAW 365,876   Abschrift des Geburts-, Trau- und Sterberegister der Juden von Wanfried 1810 - 1826 (erstellt 1937), enthält auch Angaben zu Personen aus Altenburschla, Frieda, Heiligenstadt und Mühlhausen  
https://arcinsys.hessen.de/arcinsys/detailAction?detailid=v4971265                  
HHStAW 365,874   Geburts-, Trau und Sterberegister der Juden von Wanfried  1825  - 1905: enthält jüdisches Geburtsregister 1825 - 1904,  jüdisches Trauregister 1825 - 1893 und jüdisches Sterberegister 1826 - 1905; enthält auch Angaben zu Personen aus Frieda (Meinhard)  https://arcinsys.hessen.de/arcinsys/detailAction?detailid=v2083542       
HHStAW 365,872   Gräberverzeichnis des jüdischen Friedhofs von Wanfried, aufgenommen im Juni 1943 durch Hans Oppenheim aus Kassel (1 Blatt)  1910 - 1932: Namen von 10 lesbaren Grabsteinen  
https://arcinsys.hessen.de/arcinsys/detailAction?detailid=v2924732    

Literatur:  

Paul Arnsberg: Die jüdischen Gemeinden in Hessen. Anfang - Untergang - Neubeginn. 1971. Bd. II S. 343-345. 
ders.: Die jüdischen Gemeinden in Hessen. Bilder - Dokumente. S. 196.  
Kein Artikel bei Thea Altaras: Synagogen in Hessen. Was geschah seit 1945? 1988 und dies.: Das jüdische Rituelle Tauchbad und: Synagogen in Hessen. Was geschah seit 1945 Teil II. 1994.  
Studienkreis Deutscher Widerstand (Hg.): Heimatgeschichtlicher Wegweiser zu Stätten des Widerstandes und der Verfolgung 1933-1945. Hessen II Regierungsbezirk Gießen und Kassel. 1995 S. 236.  
Pinkas Hakehillot: Encyclopedia of Jewish Communities from their foundation till after the Holocaust. Germany Volume III: Hesse -  Hesse-Nassau - Frankfurt. Hg. von Yad Vashem 1992 (hebräisch) S. 459-460. 

   
    


 

Article from "The Encyclopedia of Jewish life Before and During the Holocaust". 
First published in 2001 by NEW YORK UNIVERSITY PRESS; Copyright © 2001 by Yad Vashem Jerusalem, Israel.

Wanfried  Hesse-Nassau. Dating from 1610, this Jewish community was one of the largest in the area, numbering 102 in 1744 and 139 (7 % of the total) in 1861. Affiliated with the rabbinate of Kassel, it maintained an elementary school from 1869 bis 1904 and opened a new synagogue in 1890. The Jewish population declined to 44 in 1925. By August 1937 no Jews remained.   
  
    

                   
vorherige Synagoge  zur ersten Synagoge nächste Synagoge   

                    

 

Senden Sie E-Mail mit Fragen oder Kommentaren zu dieser Website an Alemannia Judaica (E-Mail-Adresse auf der Eingangsseite)
Copyright © 2003 Alemannia Judaica - Arbeitsgemeinschaft für die Erforschung der Geschichte der Juden im süddeutschen und angrenzenden Raum
Stand: 02. Juni 2017