Baisingen Friedhof 154.jpg (62551 Byte)  Segnende Hände der Kohanim auf einem Grabstein in Baisingen


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Uffheim (Dep. Haut-Rhin / Alsace / Oberelsass) 
Jüdische Geschichte / Synagogue / Synagoge
  

Übersicht:

Zur Geschichte der jüdischen Gemeinde  
Berichte aus der Geschichte der jüdischen Gemeinde  
Berichte aus dem jüdischen Gemeinde- und Vereinsleben  
Berichte zu einzelnen Personen aus der jüdischen Gemeinde   
Zur Geschichte der Synagoge   
Fotos / Darstellungen   
Links und Literatur   

   

Zur Geschichte der jüdischen Gemeinde  
   
In Uffheim ("Uffe") bei Sierenz bestand eine jüdische Gemeinde bis zu ihrer Auflösung in der NS-Zeit. Ihre Entstehung geht bereits in mittelalterliche Zeiten zurück. Im 18. Jahrhundert nahm die Zahl der jüdischen Einwohner zu. 1784 wurden 122 jüdische Einwohner in 26 Familien gezählt (21 % der Bevölkerung). Die jüdischen Familien lebten insbesondere vom Handel mit Landesprodukten (Getreide, Mehl, Öl usw.).  
    
Im 19. Jahrhundert entwickelte sich die Zahl der jüdischen Einwohner wie folgt: 1838 139 jüdische Einwohner, 1849 190, 1861 176, 1890 138, 1900 108, 1905 104 (etwa 16 % der Gesamteinwohnerschaft), 1910 85. Verbreitete Familiennamen am Ort waren Bickard, Günzburger, Hauser, Dreyfus, Bloch, Ulmann, Ulmo, Rueff u.a.m.   
  
An Einrichtungen bestanden eine Synagoge (s.u.), eine jüdische Schule und ein rituelles Bad. Die Toten der Gemeinde wurden im jüdischen Friedhof in Hegenheim beigesetzt. Zur Besorgung religiöser Aufgaben der Gemeinde war ein Lehrer angestellt, der zugleich als Vorbeter und Schochet tätig war. Die Gemeinde gehörte zum Rabbiner Sierentz, nach 1910 zum Rabbinat Dornach.        
  
1932 wurden 50 jüdische Einwohner gezählt, 1936 noch 39.
Unter der deutschen Besatzung wurden die letzten der jüdischen Einwohner 1940 deportiert.
  
Uffheim Gedenken 080.jpg (56086 Byte)
Von den in Uffheim geborenen und/oder längere Zeit am Ort wohnhaften jüdischen Personen sind in der NS-Zeit umgekommen (Angaben nach den Listen von Yad Vashem, Jerusalem und den Angaben des "Gedenkbuches - Opfer der Verfolgung der Juden unter der nationalsozialistischen Gewaltherrschaft in Deutschland 1933-1945"): Amalie Bloch geb. Dreyfuss (1867), Estelle Dreyfuss (), Jenny Dreyfuss (1887), Leon Ginsburger (1876), Benoit Rein (), Helene Rein (), Irene Rein (), Paul Ullmann (1889), Pauline (Paulette) Ullmann geb. Dreyfus (1893), Reine Ullmann (1920), Madeleine Ullmann (1921), Charles Ullmo (), Elise Ulmo (), Rene Ullmo (). 
Das Foto zeigt das Denkmal auf dem jüdischen Friedhof in Hegenheim.    
    
    
     
Berichte aus der Geschichte der jüdischen Gemeinde        

Berichte aus dem jüdischen Gemeinde- und Vereinsleben  

Erfolgreicher Spendenaufruf in der Gemeinde (1902)         

Artikel in der Zeitschrift "Der Israelit" vom 6. November 1902: "Uffheim (Ober-Elsass), Ende Tischri. Ein schönes Beispiel von Zedokoh-Ausübung lieferte dieser Tage unsere etwa 25 Familien zählende Gemeinde. Als an den letzten Feiertagen Herr Rabbinatskandidat Dreyfus in bewegten Worten und lebhaften Bildern in der Synagoge von dem Elend unserer Glaubensgenossen in Rumänien erzählte, welche allwöchentlich in größeren Gruppen durch das nahegelegene Basel kommen, war sein Aufruf an das Mitgefühl und die Mildtätigkeit von schönem Erfolge begleitet. Über 140 Mark in bar und drei große Kosten mit Kleidungsstücken konnten an das Zentralkomitee in Basel abgesandt werden. Kinder brachten ihre Sparbüchsen und vom Körper weg spendeten selbst die Ärmsten die besten Kleidungsstücke. Ein neues Glied in dem großen Lobeshymnus von dem jüdischen Herzen!"       

    
Der Krieg bedroht auch viele Orte mit jüdischen Gemeinden im Oberelsass (1914)  
Anmerkung: die Zahl der jüdischen Gemeindeglieder bezieht sich auf ca.1890.    

Artikel in der "Allgemeinen Zeitung des Judentums" vom 18. September 1914: "Hagenau, 10. September (1914). Die schweren Kämpfe im Oberelsaß, die in letzter Zeit zwischen den Franzosen und Deutschen ausgefochten wurden, erinnern uns daran, dass die dortige Gegend ziemlich stark von Juden bewohnt ist, die jetzt nicht nur zum großen Teil gezwungen waren, Heim und Herd zu verlassen, sondern neben der schweren seelischen Not auch viel durch die Zerstörung von Hab und Gut zu dulden haben. Es wohnen in dem vielgenannten Altkirch 289 jüdische Seelen, Hirsingen 74, Dammerkirch (Dannemarie) 15, Hagenbach 26, Bergheim 110, Grussenheim 314, Neubreisach 102, Blotzheim 62, Bollweiler 120, Ensisheim 27, Regisheim 154, Dürmenach 205, Hegenheim 169, Hüningen 50, Kolmar 1105, Dornach 202, Mülhausen 2271, Niederhagental 145, Niedersept 124, Pfastatt 73, Markirch 147, Rappoltsweiler 134, Habsheim 73, Rixheim 69, Sennheim 151, Wattweiler (Wattwiller) 37, St. Ludwig 60, Kembs 50, Sierenz 113, Uffheim 120, Gebweiler 305, Sulz 182, Thann 163, Winzenheim 421 Juden. Die meisten Familien, besonders in der Mülhauser Gegend, haben sich flüchten müssen, viele davon haben sich während dieser schweren Zeit in der Schweiz niedergelassen.".      

 
    
Berichte zu einzelnen Personen aus der jüdischen Gemeinde   
   
Leo Ginsburger wird bei den Gemeinderatswahlen als Gemeinderat gewählt (1908)
   

Ingweiler usw FrfIsrFambl 10071908.jpg (84126 Byte)Artikel im "Frankfurter Israelitischen Familienblatt" vom 10. Juli 1908: "Straßburg. Die Gemeinderatswahlen haben auch eine stattliche Anzahl Juden in die Stadtparlamente gebracht. Wir verzeichneten in der vorwöchentlichen Nummer bereits eine Anzahl Namen. Es wurden ferner gewählt: 
Marc Blum, Max Frank und Fritz Meyer in Straßburg; Gilbert Meyer, Abraham Bloch und Joseph Weil in Ingweiler; David Levy in Dettweiler; Nathan Heller in Brumath; Leo Ginsburger in Uffheim; Dr. Leon Weill und Arthur Moch in Hagenau; Bernhard Baer und Leopold Klotz in Sulz u.W.; Achille gen. Elie Weil in Bollweiler; Jakob Schwab und Leon Bloch in Winzenheim; Adrian Bloch und Ferdinand Dreyfus in Mülhausen; Emil Weill in St. Ludwig; Salomon Heimerdinger und Emile Picard in Grussenheim; Silvani Beer und August Levy in Saarburg; Tuteur und Leiser in Metz; Leopold Blum und Julien Levy in Umlingen, Felix Barth in Forbach; Marcel Cahen und Levy Aron in Püttlingen."       

    
    
    
Zur Geschichte der Synagoge          
    
Bereits im 18. Jahrhundert war ein Betraum oder eine erste Synagoge vorhanden. 
  
Nach der Wetterfahne auf der Synagoge wurde diese 1899 erbaut. Sie war nur 40 Jahre - bis 1939 Mittelpunkt der jüdischen Gemeindelebens am Ort. 
 
Nach 1945 wurde das Synagogengebäude zu einem bis heute stehenden Wohnhaus umgebaut. Beim Umbau wurde das Aussehen des Gebäudes als ehemalige Synagoge unkenntlich gemacht.   
   
   
Adresse/Standort der Synagoge:      6 rue Roche 
   
   
Fotos   

Historische Ansichtskarte 
zu Uffheim mit der Synagoge 
(Quelle: Sammlung Hahn; die Karte wurde 
am 22. Juni 1903 verschickt)
Uffheim PK 810.jpg (142668 Byte) Uffheim PK 810a.jpg (69734 Byte)
  Fotos der Synagoge, der Spezereihandlung
 Soret und der Katholischen Kirche 
Ausschnittvergrößerung des 
Fotos der Synagoge 
     
Foto der Synagoge 
Anfang des 20. Jahrhunderts
(Quelle: Rothé / Warschawski S. 185) 
Uffheim Synagogue 120.jpg (130220 Byte)  Uffheim1.jpg (60157 Byte) Uffheim2.jpg (67669 Byte)
      Foto oben mit freundlicher Genehmigung von
 Frantisek Bányai aus der Website www.judaica.cz 
     
Das ehemalige Synagogengebäude 
- zu einem Wohnhaus umgebaut 
(Quelle des Fotos: französische Informationsseite
 siehe bei Links) 
Uffheim Synagoge 220.jpg (30543 Byte)   
          

   
    

Links und Literatur

Links:

Informationen zu Uffheim in der Website pays-sierentz.fr    
Französische Informationsseite zur Synagoge in Uffheim   
Informationen zur ehemaligen Synagoge in Uffheim auf einer Seite des Ministère de la culture  

Literatur:   

Ludwig Kahn: Die sog. "Judendörfer" in der Umgebung von Basel. Separatdruck aus dem Jüdischen Taschenkalender 1962/63 der Israelitischen Fürsorge Basel.

Alsace Lit 010.jpg (67412 Byte)Michel Rothé / Max Warschawski: Les Synagogues d'Alsace et leur Histoire. Ed. 'Chalom Bisamme' Jerusalem 1992. S. 185. 

      
        

                   
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Copyright © 2003 Alemannia Judaica - Arbeitsgemeinschaft für die Erforschung der Geschichte der Juden im süddeutschen und angrenzenden Raum
Stand: 29. Januar 2014