Baisingen Friedhof 154.jpg (62551 Byte)  Segnende Hände der Kohanim auf einem Grabstein in Baisingen


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Altkirch (Dep. Haut-Rhin / Alsace / Oberelsass) 
Jüdische Geschichte / Synagogue / Synagoge

Übersicht: 

bulletZur Geschichte der jüdischen Gemeinde  
bulletBerichte aus der Geschichte der jüdischen Gemeinde   
Aus der Geschichte des Rabbinates   
Berichte aus dem jüdischen Gemeindeleben 
Berichte zu einzelnen Personen aus der Gemeinde     
bulletZur Geschichte der Synagoge   
bulletFotos / Darstellungen  
bulletLinks und Literatur   

 

Zur Geschichte der jüdischen Gemeinde          
    
In der ehemals vorderösterreichischen Stadt Altkirch lebten Juden bereits im Mittelalter. Sie waren 1338 von der Armleder-Verfolgung betroffen, in deren Verlauf in 21 Orten des Oberelsass die Juden umgebracht wurden. Im Zusammenhang mit den Judenverfolgungen in der Pestzeit wurde 1349 Salman, Trütlins Bruder von Altkirch beschuldigt, Brunnen vergiftet zu haben. 1365 übersiedelten Frau Serli und die Familie Lövelis von Altkirch nach Basel. Drei weitere jüdische Familien aus Altkirch ließen sich 1410 in Mülhausen nieder. Herzog Leopold IV. von Österreich (1395-1421) befahl 1397 seinem Vogt zu Altkirch, die dortigen Juden innerhalb eines Monats zur Bekanntmachung aller ihrer Außenstände aufzufordern. Sie wurden danach vermutlich aus der Stadt ausgewiesen.
   
Erst im 19. Jahrhundert konnten sich Juden wieder in Altkirch niederlassen. Ihre Zahl nahm durch Zuwanderungen aus umliegenden Dörfern rasch zu, sodass 1846 bereits etwa 300 jüdische Personen in der Stadt lebten.
 
Zu schweren Ausschreitungen am Ort (antijüdische Unruhen im Sundgau) kam es im Revolutionsjahr 1848. Dabei wurde die Synagoge schwer beschädigt und zahlreiche jüdische Wohnhäuser demoliert. Viele jüdische Einwohner flohen in Orte der Umgebung und nach Basel.  
  
An Einrichtungen hatte die jüdische Gemeinde eine Synagoge (s.u.), eine jüdische Schule, ein rituelles Bad und einen Friedhof. Zur Besorgung religiöser Aufgaben der Gemeinde war ein Lehrer und ein Kantor angestellt; letzterer war zugleich als Schochet tätig. Von den Kantoren werden genannt: bis 1884 Samuel Gugenheim, um 1887 M. Kahn, um 1889/1894 Herr Wolff, um 1896/1901 Michel Weill.
  
Seit 1844 war Altkirch Sitz eines Rabbinates, zu dem die Gemeinden Altkirch, Wittersdorf, Luemschwiller, Hirsingen und Hagenbach gehörten.
Erster Rabbiner war 1844 bis 1859 Jacques Bloch. Seine Nachfolger im Amt waren:
- 1860 bis 1873 Kaufmann Weil (1835-1918);
- 1873 bis 1882 Elie Lang (1818-1882);
- 1883 bis 1908 Naphtali (Nephtali) Lévy (geb. 1837 in Romanswiller, studierte 1857 bis 1864 an der École rabbinique in Metz und in Paris, erhielt 1867 das Rabbinerdiplom. Seit 1868 Rabbiner in Seppois le-Bas (Niedersept), nach 1871 Rabbiner in Cernay. Ab 1885 Rabbiner in Altkirch (zeitweise - nach 1905 ? - nochmals in Seppois le-Bas). gest. 1908 in Langenbrücken, wurde am 20. August 1908 in Altkirch beigesetzt);
- 1908 bis 1921 Simon Auscher (1869-1933);
- 1883 bis 1950 Moïse Poliatchek (Poliatschek, geb. 1883 oder 1885 in Lydda, Russland, studierte 1902 bis 1910 an der École rabbinique in Paris, Rabbiner in Toulouse, nach in Altkirch).   
 

An jüdischen Vereinen bestanden: eine Männer-Chewra (für Wohltätigkeit und Beerdigungswesen; 1905 unter Leitung von P. Lang), ein Frauen-Verein (1905 unter Leitung der Witwe Keitz) und ein Jünglings-Verein (1905 unter Leitung von Ch. Wolff). 
   
1865
wurden 320 jüdische Einwohner gezählt, deren Zahl jedoch in der Folgezeit zurückging: 1887 272 Personen, 1899 268 (in 65 Haushaltungen), 1910 lebten noch 191 jüdische Personen in der Stadt, 1914 289 (nach unten abgedrucktem Bericht, vermutlich verschrieben für 189). 
  
Von den Gemeindevorstehern werden genannt: um 1887/1897 Herr Lang, um 1899 B. Mayer, L. Weill, N. Lang, S. Rueff, E. Lazarus, H. Blum. 
   
1936 wurden 116 jüdische Personen in der Stadt gezählt. Unter der deutschen Besatzung wurden die die jüdischen Einwohner aus Altkirch zwischen Juli und Oktober 1940 nach Südfrankreich deportiert. 
    
Von den in Altkirch geborenen und/oder längere Zeit am Ort wohnhaften jüdischen Personen sind in der NS-Zeit umgekommen (Angaben nach den Listen von Yad Vashem, Jerusalem): Adline Bickert (1873), Andree Bloch (1888), Robert (Emmanuel) Brunschwig (1888), Charles Dreyfus (1874), Harry Jacobsohn (1901), Jean Lazarus (1893), Juliette Leder (1894), Germaine Levy (1894), Oscar Levy (1884), Adrienne Loeb (1884), Gilbert Meyer (1927), Florine Picard (1869), Yvonne Picard (1909), Berthe Spira geb. Dreyfus (1865).
   
Nach 1945 haben sich wieder jüdische Personen in der Stadt niedergelassen; 1953 wurden 161 jüdische Einwohner gezählt.
   
   
   
Berichte aus der Geschichte der jüdischen Gemeinde 
   
Aus der Geschichte des Rabbinates 

Altkirch wird Sitz eines Rabbinates (1844)   

Altkirch Der Orient 06081844.jpg (33962 Byte)Artikel in der Zeitschrift "Der Orient" vom 6. August 1844: "Durch eine königliche Ordonanz ist den 1. Juli dieses Jahres Altkirch (im Dep. Hoch-Rhein) zu einem Rabbinatssitze bestimmt worden. Dieses neue Rabbinat wird die Gemeinden zu Altkirch, Wittersdorf, Luemschwiller, Hirsingen und Hagenbach in sich fassen. L. Univ. Isr."  

    
Rabbiner Jacques Bloch wird Rabbiner in Altkirch (1844)   

Mitteilung in "Der Orient" vom 8. Januar 1845: "Herr J. Bloch ist durch einen Ministerialbeschluss vom 18. November 1844, zum Rabbiner in Altkirch ernannt worden."   

      
Zum Tod von Rabbiner Naphtali (Nephtali) Levy (1908)   
 

Altkirch FrfIsrFambl 28081908a.jpg (16399 Byte)Meldung im "Frankfurter Israelitischen Familienblatt" vom 28. August 1908: "Altkirch im Ober-Elsass. Unser verehrter Rabbiner, Herr Naphtali Levy, ist in Langenbrücken, wo er zur Kur weilte, einem Schlaganfall erlegen."
  
Altkirch Israelit 27081908.JPG (73501 Byte)Artikel in der Zeitschrift "Der Israelit" vom 27. August 1908: "Altkirch, 20. August. Unter reger Beteiligung seiner Amtsbrüder, eines großen Freundeskreises und der gesamten Einwohnerschaft Altkirchs wurde heute Rabbiner N. Levy zur letzten Ruhe bestattet. Während seiner 24jährigen hiesigen Amtsdauer verstand er es, die Sympathien aller Kreise sich zu erwerben. Sein jäher Tod - er starb unvermutet zu Langenbrücken in Baden, wo er zur Kur weilte - hat daher überall lebhaftes Mitgefühl erweckt. In der Synagoge entwarf Oberrabbiner Weil - Kolmar ein treffendes Lebensbild des Dahingegangenen. Auf dem Friedhofe rief Rabbiner Dr. Meyer - Thann als Schüler und Kollege dem Verblichenen einen warmen Abschiedsgruß nach.  Seine Seele sei eingebunden in den Bund des Lebens."

    
    
Berichte aus dem jüdischen Gemeindeleben  
Der Krieg bedroht auch viele Orte mit jüdischen Gemeinden im Oberelsass (1914)     

Artikel in der "Allgemeinen Zeitung des Judentums" vom 18. September 1914: "Hagenau, 10. September (1914). Die schweren Kämpfe im Oberelsaß, die in letzter Zeit zwischen den Franzosen und Deutschen ausgefochten wurden, erinnern uns daran, dass die dortige Gegend ziemlich stark von Juden bewohnt ist, die jetzt nicht nur zum großen Teil gezwungen waren, Heim und Herd zu verlassen, sondern neben der schweren seelischen Not auch viel durch die Zerstörung von Hab und Gut zu dulden haben. Es wohnen in dem vielgenannten Altkirch 289 jüdische Seelen, Hirsingen 74, Dammerkirch (Dannemarie) 15, Hagenbach 26, Bergheim 110, Grussenheim 314, Neubreisach 102, Blotzheim 62, Bollweiler 120, Ensisheim 27, Regisheim 154, Dürmenach 205, Hegenheim 169, Hüningen 50, Kolmar 1105, Dornach 202, Mülhausen 2271, Niederhagental 145, Niedersept 124, Pfastatt 73, Markirch 147, Rappoltsweiler 134, Habsheim 73, Rixheim 69, Sennheim 151, Wattweiler (Wattwiller) 37, St. Ludwig 60, Kembs 50, Sierenz 113, Uffheim 120, Gebweiler 305, Sulz 182, Thann 163, Winzenheim 421 Juden. Die meisten Familien, besonders in der Mülhauser Gegend, haben sich flüchten müssen, viele davon haben sich während dieser schweren Zeit in der Schweiz niedergelassen.".      

    
    
Berichte zu einzelnen Personen aus der Gemeinde   
Der jüdische Arzt Dr. Wolf aus Altkirch hilft bei einer Epidemie in Waldighofen (1884)
    

Artikel in der Zeitschrift "Der Israelit" vom 14. Februar 1884: "Waldighofen (Kreis Altkirch), 3. Februar (1884). Es mag vielleicht die erste Korrespondenz sein, die der auch hierzulande mit großem Interesse gelesene 'Israelit' aus Waldighofen bringt, indem die Zahl der jüdischen Einwohner des hiesigen Dorfes eine unbedeutende ist; umso angenehmer wäre es mir, wenn nachstehende Zeilen in der nächsten Nummer des 'Israelit' Aufnahme finden möchten. 
Seit einigen Wochen herrscht hier das Schleimfieber, welches schon viele Opfer gefordert hat, wovon aber die hiesige jüdische Bevölkerung Gott sei Dank bis heute verschont blieb. 
Um der um sich greifenden Epidemie, soweit es der Wissenschaft und der menschlichen Vorsicht möglich ist, Einhalt zu tun und die durch diese verheerende 'Pest' - der Barmherzige möge uns vor ihr bewahren - entstandene Not wenigstens zu lindern, haben drei edle Menschenfreunde unserer Glaubensgenossen nachahmungswürdige Beweise ihrer uneigennützigen Nächstenliebe geliefert.  
Herr Wolf, Dr. med. aus Altkirch, bis jetzt Zentral-Arzt in Neubreisach ist vor acht Tagen hierher geeilt, um seinen mit dem Tode ringenden christlichen Mitbürgern in uneigennütziger Weise Hilfe zu leisten und die Herren Gebrüder Lang, Fabrikanten in Nancy, die bis 1870 hier in Waldighofen wohnten, übermittelten dem hiesigen Pfarrer Fr. 400, um dieselben unter den hiesigen notbedürftigen Kranken zu verteilen. Wahrlich, Beweise genug, dass die uns angeborene und von unserer göttlichen Religion und anbefohlene Nächstenliebe nicht auf Eigennutz, sondern auf reinster Menschenliebe ohne Unterschied der Konfession beruht. 
Mögen die Judenfeinde, deren es im Reichslande Gott sei Dank sehr wenige gibt, davon Notiz nehmen und dadurch zur Einsicht gelangen, dass uns Juden das göttliche Gebot: 'Liebe deinen Nächsten, wie Dich selbst: heilig ist."     

   
Lazare Dreyfus wurde in den Gemeinderat gewählt (1913)     

Artikel in "Das jüdische Blatt" vom 13. Juni 1913: "Altkirch. Wie vorauszusehen war, ist Herr Lazare Dreyfus bei den Nachwahlen in den Gemeinderat gewählt worden. Diese Wahl wird in unserer Gemeinde besonders nach der Richtung begrüßt, dass jetzt zwei jüdische Mitglieder im Gemeinderat sitzen, und hoffentlich dieser Besitzstand bei den nächstjährigen Wahlen beachtet werden wird."   

   
  
Anzeigen   
Anzeige des Ober-Elsässischen Viehhändler-Vereins mit dem Sitz in Altkirch (1913)     

Artikel in "Das jüdische Blatt" vom 3. Januar 1913: "Der neu gegründete
Oberelsässische Viehhändler-Verein mit dem Sitz in Altkirch
vertritt die Interessen der Viehhändler und hat insbesondere den Zweck, für Aufklärung über die neu in Kraft getretenen Bestimmungen zu sorgen und etwaige Unbilligkeiten seinen Mitgliedern gegenüber zu verhüten. Neuanmeldungen sind erbeten an einen der unterzeichneten Vorstandsherren; am besten erfolgen solche von Bewohnern desselben Ortes gemeinsam.
Der Vorstand: Jacques Dreyfuss, Altkirch, Präsident
Jules Blum, Altkirch, Schriftführer.
Louis Blum, Hirsingen, Kassierer."  

 
  
  
Zur Geschichte der Synagoge           
    
Die heute noch bestehende Synagoge in Altkirch ist zwischen 1834 und 1837 erbaut worden. Bei den judenfeindlichen Ausschreitungen im Zusammenhang mit dem Revolutionsjahr 1848 wurde die Synagoge im Februar dieses Jahres geplündert und demoliert. 
  
Pogrom gegen die jüdische Gemeinde in Altkirch (1848)        

Artikel in der "Allgemeinen Zeitung des Judentums" vom 13. März 1848: " Im Elsass sollen sich an einigen Orten Ruhestörungen insonders gegen die Juden gerichtet haben. Die Baseler Zeitung berichtet, dass man in Altkirch die dortigen Juden gemisshandelt, die Synagoge abgedeckt habe, sodass viele Familien sich nach Basel geflüchtet haben."    

1850 konnte die Synagoge restauriert worden. Die Ausschreitungen hatten ein längeres gerichtliches Nachspiel mit gerichtlichen Urteilen 1851, doch wurde dazu noch 1855 vor dem Gerichtshof in Colmar verhandelt.  
 
Gerichtliche Verhandlungen wegen den Verwüstungen beim Pogrom 1848 (1851/1855)    

Altkirch Intelligenzblatt Bern 27081851.jpg (71373 Byte)Artikel im "Intelligenzblatt für die Stadt Bern" vom 27. August 1851: "Frankreich. Die Zivilgericht in Altkirch hat vor einigen Tagen die Gemeinde Hegenheim (statt Heppenheim) zu einer Geldentschädigung von 17.000 Franken verurteilt, welche Summe den Juden ausbezahlt werden muss, deren Häuser im Februar 1848 geplündert und beschädigt wurden. Die Stadt Altkirch hat für die am 26. und 27. Februar desselben Jahres durch die Meuterer zum Teil zerstörte Synagoge 9.200 Franken zu bezahlen, um mit diesem Gelde die Ausbesserungskosten zu bestreiten und das beschädigte Mobiliar des Tempels wieder herzustellen."     
 
Artikel in der "Allgemeinen Zeitung des Judentums" vom 15. September 1851: "Endlich ist das Urteil über die Verwüstung, welche 1848 an einigen Orten des Elsasses an den Besitztümer der Juden verübt worden, erflossen. Zu Altkirch wurde die Stadt verurteilt der israelitischen Gemeinde zu bezahlen: 600 Fr. als Ersatz für den Schaden an der Synagoge, 4000 Fr. für die Zerstörung des Mobiliars in diesem Gebäude. Nach den Bestimmungen des Strafgesetzbuches aber muss die Summe verdoppelt werden, sodass die Stadt 9200 Fr. und die Kosten zu zahlen hat. – Ebenso wurde die städtische Gemeinde von Hegenheim verurteilt, einzelnen Israeliten für die Zerstörung ihrer Häuser und Mobilien 8500 Fr. Ersatz, also 17.000 Fr. zu zahlen (Arch. isr. de Fr.) "  
 
Altkirch Elsass AZJ 30071855.jpg (54461 Byte) Artikel in der "Allgemeinen Zeitung des Judentums" vom 30. Juli 1855: "Der Gerichtshof von Colmar hatte jüngst noch eine Entscheidung über einen der traurigen Vorfälle des Februars 1848 zu treffen. Eine Horde von Plünderern hatte die Synagoge zu Altkirch verwüstet. Die durch die Gründer der Synagoge gemachte Reklamation bei dem Gerichtshof zu Altkirch wurde von diesem und dem Hofe von Colmar abgewiesen. Wieder aufgenommen durch das Konsistorium zu Colmar wurde die Reklamation angenommen, und die städtische Gemeinde zu Altkirch wurde verurteilt, die jüdische Gemeinde zu entschädigen."    

90 Jahre war die Synagoge in Altkirch Mitteilung des religiösen Lebens der jüdischen Gemeinde. Es gab einen Synagogenchor, der bei der Einweihung der Synagoge im benachbarten Hirsingen mitwirkte:
 
Der Synagogenchor Altkirch singt bei der Einweihung der Synagoge in Hirsingen - Rabbiner Simon Auscher aus Altkirch hält die Weiherede (1913)   

Artikel in "Das jüdische Blatt" vom 19. September 1913: "Hirsingen. Am nächsten Mittwoch, den 24. dieses Monats, nachmittags halb drei Uhr, soll die Einweihung der neuen Synagoge stattfinden. In anzuerkennender Weise hat der Vorstand Einladungen dazu an alle Gemeinden ergehen lassen, die zum Bau beigesteuert haben. Unsere ganze Gemeinde rüstet sich, diesen denkwürdigen Tag so feierlich wie möglich auszugestalten, und sind die Vorbereitungen zur würdigen Ausführung des Festes in vollem Gang. Besonders begrüßt wurde die Zusage des Synagogenchores Altkirch an der Feier mitzuwirken, wofür demselben schon im Voraus herzliche Dankbarkeit zugesichert sei."   
 
Mitteilung in der "Allgemeinen Zeitung des Judentums" vom 13. Oktober 1913: "Unter großen Festlichkeiten der Gesamtbevölkerung wurde am 24. September in Hirsingen (Oberelsass) eine neue Synagoge eingeweiht. Herr Rabbiner Dr. Auscher - Altkirch hielt die Weiherede

   
Nach der Deportation der jüdischen Bewohner 1940 ist das das Synagogengebäude Altkirch als Kino zweckentfremdet worden. 1950 wurde die Synagoge wieder in Betrieb genommen, wird aber seitdem nur zu besonderen Gelegenheiten verwendet.  
   
  
Adresse/Standort der Synagoge:   68130 Altkirch,   6, Rue de Ferrette.   
   
   

Fotos              
(Fotos Hahn, Aufnahmedatum 14.4.2004; Innenaufnahmen aus der Dokumentation des Ministère de la culture, Link s.u.) 

Altkirch Synagogue 100.jpg (50079 Byte) Altkirch Synagogue 101.jpg (63638 Byte) Altkirch Synagogue 102.jpg (30814 Byte)
Die Synagoge von Osten bzw. 
von der Rue de Ferrette
Synagoge 
von Süden
Die Gebotstafeln über der Nische 
des Toraschreines
     
Altkirch Synagogue 104.jpg (67148 Byte) Altkirch Synagogue 105.jpg (64513 Byte) Altkirch Synagogue 103.jpg (75136 Byte)
Inschrift über dem Eingang an der Westseite 
aus Micha 4,5: "Denn alle Völker mögen gehen,
 jegliches im Namen seines Gottes; wir aber
 wollen gehen im Namen des Ewigen, 
unseres Gottes".
Synagoge von Südost 
mit der Toranische
Die Westseite der 
ehemaligen Synagoge
   
   
     
Altkirch Synagogue 810.jpg (39281 Byte)    Altkirch Synagogue 812.jpg (43992 Byte)    Altkirch Synagogue 811.jpg (35112 Byte)
Blick von der Frauenempore in den 
Betsaal mit dem Toraschrein 
Blick über die Bima (mit Vorlesepult) 
zum Toraschrein
 Blick auf die 
Frauenempore 

     
      

Links und Literatur

Links: 

bulletFranzösische Informationsseite zur Synagoge in Altkirch   
bulletZur Seite über den jüdischen Friedhof Altkirch  (interner Link) 
bulletWebsite des Office de Tourisme Altkirch: hier anklicken  
bulletSeite des Ministère de la cultur mit Informationen zur Synagoge in Altkirch und Dokumentation der Synagoge  
bulletWeitere Seite zur Synagoge Altkirch (mit weiteren Fotos)  

Literatur:     

bulletGermania Judaica II,1 S. 11; III,1 S. 11.
bulletAlsace Lit 010.jpg (67412 Byte)Michel Rothé / Max Warschawski: Les Synagogues d'Alsace et leur Histoire. Ed. 'Chalom Bisamme' Jerusalem 1992. S. 45.152.  

   
    

                   
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Copyright © 2003 Alemannia Judaica - Arbeitsgemeinschaft für die Erforschung der Geschichte der Juden im süddeutschen und angrenzenden Raum
Stand: 30. Juni 2020